Das Evangelische Krankenhaus in Mettmann. Foto: André Volkmann/Archiv
Das Evangelische Krankenhaus in Mettmann. Foto: André Volkmann/Archiv

Mettmann. Im Evangelischen Krankenhaus in Mettmann laufen die Versorgung von Notfällen sowie die Geburtshilfe ohne Einschränkungen weiter.


Seit Wochen tagt im Evangelischen Krankenhaus in Mettmann wegen der Coronavirus-Pandemie der Krisenstab, um den täglichen neuen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen – die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter hat dabei die höchste Priorität. Daneben erfüllt das Krankenhaus aber nach wie vor seinen Auftrag der Notfallversorgung und selbstverständlich erblicken auch Kinder weiterhin täglich Licht der Welt in den beiden Kreißsälen des Krankenhauses.

„Jeder Knochenbruch, jede akute Blinddarmentzündung, aber auch die Versorgung unserer onkologischen Patienten und kardiologischen Notfälle läuft routiniert und gewöhnter Qualität weiter“, erklärt Dr. med. Clemens Stock, Ärztlicher Direktor im EVK Mettmann.

Er ist gleichzeitig auch Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe und kennt die Sorgen der werdenden Eltern in diesen Zeiten sehr genau. „Selbstverständlich sind und bleiben wir mit unserem Kreißsaal Anlaufstelle für einsetzende Geburten und begleiten jeden neuen Erdenbürger sicher ins Leben“, erklärt Stock. „Wir wissen mit dem Thema Corona auch in dieser Abteilung bestens umzugehen und daher kann sich die Mutter voll und ganz auf die Geburt konzentrieren“, so Stock weiter.

Auch das Mitbringen des werdenden Vaters oder einer vertrauten Bezugsperson ist nach wie vor möglich – unter Einhaltung weniger, aber sehr wichtiger Regeln.

Notfallversorgung läuft weiter

Und auch Notfälle werden weiterhin in der Notaufnahme erstversorgt und wenn notwendig zur weiteren Behandlung stationär aufgenommen. Nach wie vor werden Herzinfarktpatienten direkt ins Herzkatheterlabor gebracht, um den Blutfluss schnellstmöglich wieder herzustellen.

„Jede lebensbedrohliche Veränderung des Gesundheitszustandes, jeder Unfall und akute Schmerzen werden behandelt“, betont Stock. Anders sieht es aktuell lediglich mit planbaren Eingriffen und Untersuchungen aus, also Maßnahmen die zeitlich betrachtet nicht dringlich sind und keine Gefahr für den Patienten darstellen. Das führt aktuell zu verhältnismäßig leeren Fluren und Stationen und massiven wirtschaftlichen Einbußen.

Anweisungen der Bundesregierung werden eingehalten

„Wir halten uns natürlich an die Anweisungen der Bundesregierung und haben wie vorgeschrieben, alle elektiven Operationen verschoben“, erklärt Bernd Huckels, Geschäftsführer des Krankenhauses.

Derzeit werden viele Ressourcen für die voraussichtlich steigenden Zahlen an stationär behandlungspflichtigen infizierten Corona-Patienten frei gehalten. Das führt aktuell nicht nur zu leeren Betten, sondern auch Schließungen der Medizinischen Trainingstherapie, des Institutes für Gesundheitsförderung, der Elternschule und der Brasserie. Seit heute ist zudem die Tiefgarage für Fremdparker geschlossen, sie dient lediglich befugten Mitarbeitern als Parkhaus.

„Wir haben uns in der vergangenen Woche dazu entschlossen, das Krankenhaus für Besucher zu schließen, eine Entscheidung die uns nicht leicht gefallen ist, aber für die es keine andere Alternative gab – denn: die Vermeidung von Ansteckungen mit dem Virus ist das erklärte und wichtigste Ziel.

Im EVK Mettmann ist man trotz aller Unwägbarkeiten vorbereitet: „Unsere Konzepte für die Krise sind geschrieben und im Bedarf anpassungsfähig. Wir hoffen, dass der Verlauf dieser Pandemie für unser Haus, aber auch das gesamte Gesundheitssystem händelbar bleibt. Das große und uneingeschränkte Engagement unserer knapp 700 Mitarbeiter steht dabei außer Frage und verdient höchste Anerkennung“, so Huckels.