Der NRW-Minister Karl-Josef Laumann war zu Gast im Talkformat
Der NRW-Minister Karl-Josef Laumann war zu Gast im Talkformat "19 - die DUB Chefvisite". Foto: MAGS NRW

NRW/Hamburg. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann war einer der Gäste in der aktuellen Folge des Talkformats „19 – die Chefvisite“ des DUB-Unternehmermagazins.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fordert, dass vom Arbeitgeber ausgestellte Bescheinigungen über einen negativen Corona-Test im Betrieb als Berechtigung für den Besuch von Läden gelten sollen. „Damit könnten die Leute dann in den Baumarkt oder ins Kaufhaus gehen“, so Laumann, der auch das Ressort Arbeit verantwortet.

Laumann sei in dieser Frage anderer Meinung als Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Unternehmen rief Laumann auf, ihre Beschäftigten testen zu lassen. „Von der Struktur her sind die Voraussetzungen gegeben“, betonte der Minister. Falls die dazu bestehende freiwillige Vereinbarung mit der Wirtschaft nicht eingehalten werde, „werden wir das vorgeben müssen“. Ziel sei es, „durch Tests ein Stück Sicherheit zurückzubringen“.

Laumann war zu Gast bei „19 – die Chefvisite“, einem Videocast des DUB-Unternehmermagazins, in dem unter anderem die Entwicklungen der Corona-Pandemie thematisiert werden. Dort diskutieren der Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, Chef des Essener Universitätsklinikums, täglich die Entwicklungen der Corona-Krise und ihre medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte – in nur 19 Minuten.

Der Minister kritisierte zudem, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Zahnärzte in Deutschland keine Corona-Impfungen durchführen lassen will.

„Ich stehe staunend davor“, sagte Laumann in der Sendung. Der Bundesgesundheitsminister berufe sich unverständlicherweise auf Haftungsfragen und die Gefahr allergischer Schocks, rügte Laumann. „Wir sollten die Zahnärzte einbinden“, so Laumann.

Essener Uniklinik-Chef thematisiert das PIMS-Syndrom

Auch der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, hält die Zahnärzte für „unterschätzt“: „Die haben ihre Notfallketten, wenn etwas schief geht“, so Werner in der Sendung.

Klinikchef Werner berichtete in der Sendung von Erfahrungen aus seinem Haus mit Kindern, die unerkannt an Covid-19 erkrankt waren und als Spätfolge unter dem neuen PIMS-Syndrom litten. Es handele sich um „schwere Entzündungsprozesse im ganzen Körper als Folge einer irregeleiteten Reaktion des Immunsystems“ auf die Corona-Infektion, so der Mediziner.

Symptome seien hohes Fieber, Bauschmerzen und Durchfall, auch Hautausschläge seien möglich. Ein gefährlicher Blutdruckabfall drohe. „Unter bundesweit 245 betroffenen Kindern stammen 19 vom Essener Uniklinikum“, sagte Werner. Den jungen Patienten gehe es aber „meist nach ein oder zwei Tagen deutlich besser“, wenn sie mit Immunglobulinen und Kortison behandelt würden.