Ratingen. Rekorde, wohin man schaut: Bürgermeister Klaus Pesch ist bei der Siegerehrung für das diesjährige Stadtradeln aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen.
Die 2.142 Kilometer zum Beispiel, die Reinhold Hüppe als bester Ratinger Einzelradler in drei Wochen abgerissen hat, quittierte er mit der gebotenen ungläubigen Ehrfurcht. Doch auch beim Gesamtergebnis war Ratingen so gut wie nie.
1.121 Radlerinnen und Radler aus oder mit Bezug zu Ratingen haben beim Stadtradeln 2025 teilgenommen, mehr als je zuvor. Organisiert haben sie sich in 61 Teams, auch dies neuer Rekord. Insgesamt hatte Ratingen am Ende des Aktionszeitraums vom 1. bis zum 21. Juni 217.642 Kilometer auf dem Tacho, so viel wie nie zuvor. Das bisher zweitbeste Ergebnis wurde 2023 mit 209.000 Kilometer erzielt, 2024 waren es nur 171.000. Diesmal war Ratingen auch Spitzenreiter im Kreis Mettmann, gefolgt von der Stadt Mettmann und Hilden.
Unter der Annahme, dass die 217.000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt worden wären, entspricht diese Fahrleistung einer CO2-Vermeidung von 36 Tonnen. Und das ist neben den positiven Effekten des Radelns für Gesundheit und Wohlbefinden auch ein Hauptziel der Aktion, die vom Klimabündnis ins Leben gerufen wurde: Das Stadtradeln ist beste Werbung für die klimaschonende Mobilität auf zwei Rädern.
Bestes Ratinger Team beim Stadtradeln war die Ortsgruppe des ADFC mit 29.536 Kilometern – „Ehrensache“, kommentierte Bürgermeister Pesch, „bei dem F im Namen.“ ADFC ist die Abkürzung für Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club. Dicht auf den Fersen war den Rad-Interessenvertretern aber die Martin-Luther-King-Gesamtschule mit 26.675 Kilometern, die damit auch Sieger in der Kategorie „Weiterführende Schulen“ wurde – schon traditionell übrigens, in der Gesamtschule hat das Stadtradeln seit Jahren einen hohen Stellenwert. Zweitbeste Schule war das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium mit 18.925 Kilometern, dritte das Kopernikus-Gymnasium Lintorf mit 11.752 Kilometern.
Bei den Grundschulen dominierte Lintorf mit gleich zwei Schulen auf dem Treppchen. Auf Platz 1 die Eduard-Dietrich-Schule (3.959) und auf Platz 3 die Johann-Peter-Melchior-Schule (2.814). Dazwischen konnte sich die Albert-Schweitzer-Schule mit 3.133 Kilometern Platz 2 sichern.
Bei den Vereinen konnten nach dem logischen Sieger ADFC die TV Hösel Biker mit 8.047 Kilometern Platz 2 und die Weight Watchers mit 7.017 Kilometern Platz 3 erringen. Bestes Unternehmen war erneut Doosan Lentjes mit 4.594, zweitbestes Yokogawa mit 4.192 und drittbestes Capgemini mit 3.776 Kilometern.
Alle Teams erhielten Urkunden. Der beste Einzelradler und die beste Einzelradlerin konnten sich zudem über eine schöne Fahrradtasche freuen. Reinhold Hüppe, der übrigens mit seinen 2.142 Kilometern die Hälfte des Yokogawa-Ergebnisses herausgefahren hatte, relativierte seine Top-Leistung mit dem bescheidenen Hinweis, die Kilometer seien ja auf einer Radreise zustandegekommen. Als ob drei Wochen lang jeden einzelnen Tag 100 Kilometer nur eine Frage der Zeit wäre.
Dass man aber auch im Alltag erstaunliche Strecken radeln kann, bewies Nora Oksanen vom Team Kirche als beste Frau im Wettbewerb. Sie habe ihre 1.100 Kilometer (gut 50 Kilometer jeden Tag) hauptsächlich dadurch erzielt, dass sie schöne Umwege auf ihren Wegen zur und von der Arbeit gemacht habe.
Zum Abschluss bat Bürgermeister Pesch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so weiterzumachen und die Schönheit des Radelns (auch außerhalb des Aktionszeitraums) eifrig in die Welt zu tragen, damit es 2026 weiter aufwärts geht.