Ein Briefkasten der Deutschen Post. Foto: André Volkmann/Archiv
Ein Briefkasten der Deutschen Post. Foto: André Volkmann/Archiv

Ratingen. Am 26. Juni eröffnet an der Sohlstättenstraße 29 in Tiefenbroich eine neue Postfiliale. Um das zu ermöglichen, hatte die Stadt mit der Sparkasse Hilden Ratingen Velbert und den Eigentümern des Gebäudes bereits Ende April einen Mietvertrag für die ehemalige Sparkassenfiliale geschlossen und anschließend an den Betreiber der Postfiliale, Schreibwaren Sundri, weitergegeben.

Ursprünglich sollte die Postfiliale schon am 1. Juni eröffnen, doch wenige Tage davor hatte die Sprengung des dort befindlichen Geldautomaten schwere Schäden am Gebäude verursacht.

„Das war natürlich ein heftiger Schlag gegen unsere Bemühungen um eine Stärkung der Tiefenbroicher Ortsmitte“, sagt Petra Cremer, die Technische Beigeordnete der Stadt Ratingen. Immerhin kann die Postfiliale jetzt, knapp vier Wochen nach dem geplanten Eröffnungstermin, an den Start gehen. Dies haben die Eigentümer Bekir und Bedrettin Bag durch ihr schnelles Handeln möglich gemacht. Noch nicht geklärt ist die Frage, wie es mit dem zerstörten Geldautomaten der Sparkasse weitergeht. „Hier arbeiten wir an einer praktikablen und sicheren Lösung“, sagt Petra Cremer.

Die Stadt Ratingen versucht derzeit auf verschiedenen Ebenen, den Stadtteil Tiefenbroich nachhaltig zu stärken. So hatte sie sich für das Landesförderprogramm „Zukunft Innenstadt“ beworben und den Zuschlag erhalten. Auf der Grundlage einer breit angelegten Haushaltsbefragung steigen aktuell engagierte Bürgerinnen und Bürger unter Begleitung des beauftragten Fachbüros, der DORV-Projektagentur, in die Erarbeitung konkreter Lösungen ein. Sie bringen das wertvolle lokale Fachwissen in den Prozess ein.

Ein erster Erfolg war die Unterzeichnung des Mietvertrags für die ehemalige Sparkassenfiliale im Rahmen des Sofortprogramms Innenstadt. Der Betreiber der neuen Postfiliale bekam gleichzeitig einen Fünf-Jahres-Mietvertrag ab Januar 2024, so dass er die nötige Sicherheit hat, um in den Standort Tiefenbroich zu investieren.

Auch die Sparkasse HRV hatte sich für weitere fünf Jahre zum Standort Tiefenbroich bekannt und sich bereiterklärt, den bestehenden Geldautomaten weiterbetreiben. Nach dessen Zerstörung muss nun eine alternative Lösung gefunden werden.

„In jedem Fall sind wir auf dem Weg zur Stärkung der Tiefenbroicher Ortsmitte ein Stück vorangekommen und haben die Nahversorgung in der fußläufig erreichbaren Lage weiter gestärkt“, sagt Petra Cremer. Neben dem im Stadtteil befindlichen Lebensmitteldiscounter und einem seit einigen Monaten bestehenden Lebensmittelmarkt mit internationalem Sortiment sind die Angebote von Post und Bank wichtige Elemente einer ortsnahen Nahversorgung. Die zentralen Wünsche der Bürgerinnnenn de Bürger, wie sie aus der Befragung klar zu erkennen sind, sollen nun weiter Schritt für Schritt umgesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel auch ein Apotheken-Service, die ärztliche Versorgung, Physiotherapie, ein Treffpunkt mit Café, ein Nachbarschaftstreff, Vereinsaktivitäten und Bildungsangebote.

In der neuen Postfiliale können die Kunden zum Beispiel Brief- und Paketmarken, Einschreibemarken oder Packsets kaufen. Brief- und Paketsendungen werden angenommen, und die Kunden können den Service „Postfiliale direkt“ nutzen und sich Sendungen direkt an die Filiale senden lassen, um sie später dort abzuholen.