Ratingen. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität am Mittwoch, 26. März, hat das Schwerpunktthema Radverkehr auf der Tagesordnung gestanden. Die Grünen fordern mehr Tempo beim Ausbau.
In einem ausführlichen Vortrag des Radbeauftragten Kenny Weißgerber stellte dieser die aktuelle Situation des Radwegenetzes, die Entwicklungen der letzten Jahre und einen Ausblick in die Zukunft vor. Dies hatte die GRÜNE Ratsfraktion durch ihren Ausschussvorsitzenden Christian Otto seit geraumer Zeit eingefordert.
Nach dem Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion der Ausschussmitglieder mit der Verwaltung, in der es zu weiteren detaillierten Ausführungen vor allem durch die technische Beigeordnete Petra Cremer kam.
„Die Verwaltung hat uns in dieser Vorstellung sehr gut die Meilensteine der verschiedenen Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Ratingen dargestellt. Auch die Problem-Themen sind erkannt und Handlungsfelder definiert“, fasst Ute Meier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Ratingen, zusammen und ergänzt: „Zufrieden sind wir deshalb aber noch nicht. Es wurde ganz klar, wo die vielen Baustellen in Ratingen für einen besseren und sicheren Radverkehr liegen. Dies wird auch fortlaufend im Abschneiden beim ADFC-Fahrradklima-Test deutlich, bei dem unsere Stadt 2022 erneut auf einem der hinteren Plätze landete: Mit einer Note von 4,23 belegt Ratingen nur Platz 81 von 113 Städten in seiner Größenklasse. Die Ergebnisse des nächsten Fahrradklima-Tests des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) stehen für Juni 2025 an und wir warten gespannt auf die Ergebnisse, erwarten aber noch keine signifikante Verbesserung.“
Ins selbe Horn bläst auch Jörn-Eric Morgenroth, Kreistagsabgeordneter im Mobilitätsausschuss des Kreises Mettmann und grüner Bürgermeisterkandidat in Ratingen: „Wir brauchen mehr Geschwindigkeit beim Radwegeausbau, bei den Verbesserungen zur Sicherheit der bestehenden Wege und eine klare Vision für unsere Stadt, dass wir mit Radwege-Großprojekten Zeichen für eine Verkehrswende auch hier bei uns setzen wollen.“
Drei dieser Großprojekte für den Radverkehr sind die Sanierung der Landstraße L239 von Ratingen nach Mettmann zusammen mit dem Neubau eines durchgehenden Radweges, eine Radwegeverbindung von Ratingen-Breitscheid nach Essen auf der neu zu bauenden Ruhrtalbrücke und die Radschnellverbindung von Düsseldorf über Ratingen nach Duisburg.
„Ich freue mich sehr, dass unser über Jahre getätigtes Engagement für eine durchgehende, gut ausgebaute und sichere Radschnellverbindung, eine sogenannte Velo-Route, nun Erfolge zeigt. Die Ratinger Fahradfahrerinnen und Fahradfahrer sollen sowohl von Lintorf, Tiefenbroich, West, Süd und Mitte in ein paar Jahren nach Düsseldorf über Rath als auch nach Duisburg schnell und bequem radeln können, was ganz viele Berufspendlerinnen und Berufspendler und Freizeitradlerinnen und Freizeitradler freuen wird. Die von uns seinerzeit geforderte Machbarkeitsstudie ist in der Ausschreibung und wir haken bei diesem Projekt bei den relevanten städtischen verkehrsplanenden Stellen, im Regio-Netzwerk in unseren Nachbarstädten als auch beim Kreis Mettmann dauerhaft nach“, führt Morgenroth weiter aus.
Edeltraud Bell, grüne Ratsfrau aus Lintorf, schließt den positiven, aber fordernden Blick in die Zukunft des Ratinger Radverkehrs mit einer Stellungnahme ab: „Das Projekt das stadtteilinternen Radweges in Lintorf, der sogenannte „Tingelbahn-Radweg“, steht weiter in den Startlöchern, die Pläne sind gut, nun drängen wir auf die Umsetzung. Wir sehen aber auch die anderen Baulastträger in der Pflicht, um die Verbindungen in die anderen Ortsteile und Städte zu verbessern, so nach Hösel und Angermund. Ziel ist die Schaffung eines lückenlosen, gut ausgebauten Radverkehrsnetzes.“