Im wiedereröffneten Museum Ratingen läuft die neue Werkschau des Künstlerpaars Irmel und Felix Droese. Foto: Irmel und Felix Droese
Im wiedereröffneten Museum Ratingen läuft die neue Werkschau des Künstlerpaars Irmel und Felix Droese. Foto: Irmel und Felix Droese

Ratingen. Im Museum Ratingen läuft die neue Wechselausstellung „Irmel Droese. Felix Droese – Die Fruchtbarkeit der Polarität“, die bis zum 23. August zu sehen sein wird.


Die Sonderausstellung präsentiert beide Künstlerpersönlichkeiten in einem spannungsreichen Dialog. Die gezeigten Werke gehen zu ihren künstlerischen Anfängen zurück und schlagen einen Bogen zu jüngst geschaffenen Arbeiten. Neben zahlreichen Einzelwerken entstanden auch immer wieder Gemeinschaftsarbeiten, in denen sich die künstlerischen Ideen beider besonders eng miteinander verbinden. Beide Künstler schufen zudem Editionen zur aktuellen Ausstellung, die von den Freunden und Förderern des Museums angeboten werden.

Irmel Droese (geb. 1943) und Felix Droese (geb. 1950) lernten sich 1970 an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Joseph Beuys kennen. Seitdem leben und arbeiten sie gemeinsam. Beide Künstler widmen sich in ihrer Kunst den existentiellen Fragen der Menschheit, beobachten die Veränderungen in der Gesellschaft und stellen diese in ihrer jeweils eigenen Bildsprache dar. Die Exponate veranschaulichen ihre kritische und prozesshafte Arbeitsweise.

Während Irmel Droese sich in ihrem künstlerischen Schaffen auf verschiedenste Gattungen der Bildenden Kunst, Performance, Theater und Stimmimprovisation konzentriert, zeichnet sich Felix Droeses Œuvre durch vielfältige druckgrafische Arbeiten,  Editionen und Objekte aus. Mit seinen großformatigen Papierschnitten wurde er bereits in den 1980er-Jahren – u.a. durch seine Einladungen zur „documenta“ in Kassel (1982) und zur Biennale in Venedig (1988) – als politischer Künstler international bekannt.

Sonderausstellung präsentiert verschiedene Kunstformen

Die Sonderausstellung vereint Malerei, Grafik, Papierschnitte, Zeichnungen, Objekte, Materialcollagen, Fotografien, Theaterfiguren und Videoaufzeichnungen. Sie wurde in enger Kooperation mit Irmel Droese und Felix Droese entwickelt und versteht sich als Hommage an das in Mettmann lebende Künstlerpaar.

Im Rahmen des Ratinger Jugendkulturjahres 2020 präsentiert das Museum Ratingen Flaggen von Felix Droese. Sie werden vor dem Rathaus, der Stadthalle und am Stadionring gehisst. Der Künstler entwarf im Jahr 2015 für den Neusser Kinderschutzbund zehn farbige, collagierte Papierschnitte, die als Vorlage für die Flaggen dienten. Jede von ihnen symbolisiert eines der in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen festgelegten Rechte. Hierzu zählen das Recht auf Gleichberechtigung, auf Gesundheit, Bildung, Spiel und Freizeit, freie Meinungsäußerung, gewaltfreie Erziehung, Schutz im Krieg, Schutz vor Ausbeutung, elterliche Fürsorge und auf Betreuung bei Behinderung. Der Künstler nutzt den Papierschnitt als politisches Medium, insbesondere im großen Format. Bei diesem Projekt hat er die Motive auf Flaggen für den Außenraum übertragen. In die Ausstellung wurde die zu diesen Flaggen entstandene Edition integriert.

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation im DCV (Dr. Cantz‘sche Verlagsgesellschaft). Neben zahlreichen Abbildungen von Irmel Droese und Felix Droese, enthält der Katalog ein Grußwort von der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Isabel Pfeiffer-Poensgen, ein Vorwort von Wiebke Siever, Leiterin des Museums Ratingen, und einen Beitrag von Anne Rodler, wissenschaftliche Projektleiterin.

Der Ausstellungskatalog wird im Museumsshop erhältlich sein. Die Sonderausstellung sowie die Publikation sind mithilfe einer großzügigen Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen entstanden.