Ratingen. Die Ratinger SPD-Fraktion fordert Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung am Berliner Platz. Einen entsprechenden Antrag in den Bezirksausschuss Ratingen-West hat man eingebracht. Ziel sei es, das Befahren des Platzes durch Kraftfahrzeuge erfolgreich und dauerhaft zu verhindern, wie die Fraktion mitteilt.
„Wir können nicht länger zuschauen, wie der Berliner Platz zur Abkürzung für Autofahrer wird“, erklärt Martin Kuhr, Ratsmitglied der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss. „Es ist höchste Zeit, dass wir klare Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen.“ Die Sozialdemokraten möchten das Thema zu einem Dauer-Tagesordnungspunkt machen.
ALs Lösungsansätze präsentiert die SPD-Fraktion unter anderem die Beschilderung aller Zufahrtswege mit dem Verkehrszeichen für den Beginn einer Fußgängerzone. Ausnahmen soll es für den Lieferverkehr und Fahrradfahrer geben. Alle Zufahrten sollen durch „robuste Poller, die Manipulationsversuchen standhalten“, gesperrt werden. Geben solle es eine einzige Zufahrt für den Lieferverkehr, um eine geregelte Anlieferung zu ermöglichen.
Für die notwendige Zufahrt zum Berliner Platz für den Lieferverkehr schlägt die SPD zwei mögliche Varianten vor: entweder über die Erfurter Straße westlich des Ärztehauses oder über die Berliner Straße gegenüber der Häuser 2 und 4. Beide Optionen hätten Vor- und Nachteile, die im weiteren Verfahren zu bewerten seien.
ALs Hintergrund für den Antrag führt die SPD Medienberichte an, in denen es darum geht, dass der Berliner Platz zunehmend von Autofahrern genutzt werde, die nicht zum Lieferverkehr gehören. „Die bisherigen Maßnahmen reichen offensichtlich nicht aus. Es fehlen Poller, und die Beschilderung ist mangelhaft oder an ungünstigen Stellen angebracht“, so Martin Kuhr weiter.
Die SPD-Fraktion kritisiert zudem, dass bisher das Verkehrszeichen 239 (Sonderweg für Fußgänger) genutzt wurde, das keine ausreichende rechtliche Grundlage für Sanktionen gegen Autofahrer biete. „Hier wurde schlicht das falsche Schild aufgestellt. Es muss doch möglich sein, dass sich das Ordnungsamt, die Verkehrsplanung und die Polizei abstimmen, um eine rechtssichere Lösung zu finden“, betont Bezirksausschussvorsitzender Dirk Brixius.
Ein weiteres Problem ist das Fehlen eines Pollers im Durchgang des Häuserkomplexes Erfurter Straße 14/16. Die SPD-Fraktion fordert, dass die Verwaltung gemeinsam mit dem Grundstückseigentümer schnell für Ersatz sorgt, um die Zufahrt wirksam zu blockieren. „Wir dürfen uns nicht in Zuständigkeitsdebatten verlieren. Die Stadt sollte anbieten, den Poller selbst aufzustellen, damit endlich etwas passiert“, fordert Martin Kuhr.
„Bereits im Januar hatte die Dezernentin Petra Cremer auf Nachfrage erklärt, dass diese Maßnahmen in ein Gesamtkonzept einfließen würden, das jedoch noch nicht fertiggestellt sei“, schreibt die SPD. Die Fraktion hält es für nicht akzeptabel, auf unbestimmte Zeit zu warten. „Wir können nicht alles auf ein Konzept vertagen, das irgendwann kommt. 80 Prozent der Maßnahmen lassen sich jetzt schon umsetzen. Das wäre ein klares Zeichen an die Bürgerinnen und Bürger, dass wir ihre Sorgen ernst nehmen“, betont Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow abschließend.