Langenfeld. Der Betrug per E-Mail ist eine der möglichen Maschen, mit denen Täterinnen und Täter an Geld oder sensible Daten gelangen wollen. Immer wieder nutzen Betrüger die Reputation eines Unternehmens, einer Behörde, eines Ministeriums oder anderer offizieller Stellen.
Aktuell kursieren laut Verbraucherzentrale NRW E-Mails, die angeblich vom Bundesministerium des Innern und für Heimat stammen und auch dessen Logo tragen.
Darin würden die Angeschriebenen aufgefordert, Fotos der Vorder- und Rückseite ihres Personalausweises und ein kurzes Video mit ihrem Gesicht über ein Online-Portal hochzuladen – angeblich zur „Stärkung der Sicherheit der Bürger“. Der Link zur Identitätsbestätigung führe allerdings auf eine ausländische Internetseite, die nicht vom Ministerium stamme, so die Verbraucherschützer.
„Es ist davon auszugehen, dass Betrüger die Daten sammeln, um diese für kriminelle Zwecke zu missbrauchen“, erklärt Andreas Nawe, Leiter der Beratungsstelle Langenfeld. „Angeschriebene sollten dieser Aufforderung daher keinesfalls nachkommen und am besten gar nicht erst auf den Link klicken.“
Er gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Betrugsversuchen wie diesen:
Vorsicht mit persönlichen Daten
Abgesehen haben es die Kriminellen hinter dieser Masche nicht auf Geld, sondern auf persönliche Daten. Gelangen diese in die Hände der Betrüger, sind damit zahlreiche Straftaten im Rahmen von Identitätsdiebstahl denkbar. Beispielsweise könnten unbefugt Konten eröffnet werden. Daher sollten Verbraucher:innen niemals derart wichtige Dokumente wie Kopien des Personalausweises auf bloße Aufforderung unbekannter Dritter übermitteln.
Fälschungen erkennen
Oft sind gefälschte Schreiben per E-Mail schon an einigen formalen Merkmalen zu erkennen. So kann die Absenderadresse einer E-Mail oft Hinweise auf ihre Echtheit geben. Manchmal unterscheidet diese sich aber nur durch Details wie einem zusätzlichen Buchstaben von der offiziellen E-Mail-Adresse.
Wer einen Betrug daher nicht direkt als solchen erkennt und Zweifel hat, ob die Nachricht nicht doch echt sein könnte, sollte sich direkt an die entsprechende Institution wenden und so die Echtheit der E-Mail überprüfen. Achtung: Hierfür keinesfalls die in der E-Mail angebotenen Kontaktdaten oder Links zu Webseiten nutzen, sondern auf die echte Internetseite des Anbieters gehen oder dort anrufen.
Hilfe für Betroffene
Wer eine solche oder andere verdächtige E-Mail erhält oder bereits erhalten hat, sollte nicht darauf reagieren und sie in den Spam-Ordner verschieben. Darüber hinaus kann sie an die Verbraucherzentrale NRW weitergeleitet werden, die solche Phishing-Versuche beobachtet und davor warnt (phishing@verbraucherzentrale.nrw).
Wer bereits Daten übermittelt hat, muss damit rechnen, dass diese von den Betrügern missbraucht werden. In diesem Fall ist eine rasche Anzeige bei der Polizei ratsam, um gegen einen möglichen Identitätsdiebstahl gewappnet zu sein. Kommen zum Beispiel Rechnungen oder Mahnungen für Bestellungen ins Haus, von denen man nichts weiß, wurden die Daten sehr wahrscheinlich bereits von Dritten verwendet. In diesem Fall können Betroffene sich auch bei der Verbraucherzentrale beraten lassen. Wenn ganz konkret die Daten des Personalausweises in den Händen von Kriminellen sind, ist die Beantragung eines neuen Ausweises ebenfalls eine denkbare Option.
Mehr Informationen zu Phishing-Mails: www.verbraucherzentrale.nrw.
- Redaktion
- Kontakt
…knipst oft Fotos in Schräglage, um die Lokalnachrichten aus dem Kreis Mettmann zu bebildern und nennt das dann „Fotokunst“. Spezialgebiete sind Rechtsthemen, Internet, Technik und Unterhaltung. Er ist mit der Kamera oft in Neviges unterwegs. Spielt Brettspiele und Videogames.
Motto: „Online ist für alles Platz“
Mag: Spiele| ÖPNV | Wetter | Natur
Sie möchten wöchentlich den Gruß aus der Redaktion erhalten? Abonnieren Sie unseren Newsletter: Kostenlos dabei sein.