Bei der Nutzung von Shopping-Apps sollte man prüfen, welche Daten man preisgibt. Foto: Verbraucherzentrale NRW/adpic
Bei der Nutzung von Shopping-Apps sollte man prüfen, welche Daten man preisgibt. Foto: Verbraucherzentrale NRW/adpic

Düsseldorf. Ob Shopping-Apps, Supermarkt-Apps oder Bonus-Sammel-Apps – trotz zahlreicher Bezeichnungen und Varianten funktionieren sie alle nach dem gleichen Grundprinzip. Inzwischen nutzen viele diese routiniert beim Einkaufen oder Shoppen auf ihren Smartphones.

Aber wirklich damit auseinandergesetzt haben sich die wenigsten. Warum es jedoch gut sein kann, einmal kritisch auf die versprochenen Vorteile zu blicken, erklärt Rechtsexpertin Christine Steffen von der Verbraucherzentrale NRW und gibt die nachfolgenden Tipps, worauf man bei der Nutzung von Kunden-Apps achten sollte.

Was sind Shopping-Apps, wie funktionieren sie und wo liegt der Anreiz, sie zu benutzen?

Shopping-Apps sind im Grunde so etwas wie die digitale Version von Kundenkarten, haben aber einen wesentlich größeren Funktionsumfang. Neben der Möglichkeit, Treuepunkte zu sammeln oder einen Rabatt auf seinen Einkauf zu bekommen, können sie Kundinnen und Kunden  wie ein digitaler Werbeprospekt auf aktuelle Angebote oder Aktionen hinweisen.

Über einige Apps lassen sich auch Einkaufszettel anlegen, sogar Einkäufe bezahlen oder digitale Kassenbons empfangen. Das variiert je nach Anbieter. Wenn man so will, kann man die App von Anfang bis Ende eines Einkaufs nutzen. Das erscheint vielen nicht nur praktisch, sondern auch attraktiv aufgrund von Exklusivrabatten, Treuepunkten oder Prämien, durch die man beim Einkaufen – so zumindest das Versprechen – auch noch Geld sparen kann. Daher nutzen viele diese Apps in ihrem Alltag.

Das sind bisher doch eigentlich nur Vorteile – wo ist denn da der Haken?

Wie so oft hat alles zwei Seiten, auch Shopping-Apps. Denn wir dürfen bei allen uns noch so kundenfreundlich anmutenden Vorteilen nicht vergessen, dass es sich im Kern um Kundenbindungsprogramme handelt. Und Apps eignen sich perfekt, um Informationen zum Kaufverhalten zu sammeln, um noch zielgerichteter werben und letztlich verkaufen zu können. Viele sagen sich dabei vielleicht, dass sie sich doch über maßgeschneiderte Angebote freuen.

Wenn wir dadurch aber unbewusst zu möglicherweise unnötigen Käufen bewegt werden, sieht das schon anders aus. Dann ist der Spareffekt futsch. Das ist er auch, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher sich von vermeintlichen Angeboten locken lassen und die Preise dann nicht mehr mit denen der Konkurrenz vergleichen. So komfortabel diese als Einkaufshilfe sein mögen, droht gerade bei diesen Apps der Scheuklappeneffekt, da sie den Blick auf alternative Angebote versperren.

Worauf sollte man bei der Nutzung achten?

Hier gilt, was eigentlich immer gilt, wenn es um persönliche Daten geht: Je weniger, desto besser. Will man solche Apps trotzdem nutzen, kann man gleich bei der Registrierung und beim erstmaligen Start der App auf einiges achten.

Bei Pflichtfeldern gibt es zwar keine Alternativen, bei optionalen Angaben wie spezifischen Produktinteressen kann man jedoch frei entscheiden, was man preisgeben möchte oder nicht. Ähnlich frei ist man darin, eine Ortung durch die App oder weitere Zugriffsberechtigung zuzulassen. Hier empfehlen wir, zu prüfen, was wirklich gebraucht wird, und nur das zu aktivieren.

Gleiches gilt für die Zustimmung, über Neuigkeiten per E-Mail oder Push-Benachrichtigung informiert zu werden. Das kann auch jederzeit im Nachhinein noch geändert werden. Zum Schutz seines Accounts sollte außerdem ein einzigartiges und starkes Passwort gewählt werden. Letztlich muss jeder selbst für sich entscheiden, ob der vielleicht geringe finanzielle Vorteil, den man bei der Nutzung der Apps hat, im Gleichgewicht mit dem ist, was man über sich preisgibt.

Mehr Infos zu Apps und Datenschutz: www.verbraucherzentrale.nrw/node/6431.