Wülfrath. Beim ersten Stammtisch des Jahres des Bürgervereins Wülfrath-Düssel am Mittwoch sind rund 20 Teilnehmende zu Gast gewesen. Eines der Themen: Ein Bürgerbus für Wülfrath.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer referierte über das Bürgerbus-Thema. Wülfrath sei ein weißer Fleck beim Bürgerbus, umgeben von gut funktionierenden neuen und alten ehrenamtlichen Bürgerbusvereinen. Sträßer verwies auf Langenberg, Tönisheide und Neviges, Heiligenhaus und inzwischen auch Mettmann. Der Bedarf für ein solches Konzept sei gerade bei den für eine Kleinstadt relativ vielen und zum Teil schlecht angebundenen Ortsteilen groß. Das berichtet Vereinspressewart Rainhard Hassel zu den Ausführungen des Landtagsabgeordneten.
Nach Meinung Sträßers wäre nun mit der ins Leben gerufenen parteienübergreifenden Initiative und dem Engagement nun auch der Stadt Wülfrath ein neuer Anfang möglich. Aus der Vergangenheit ließ der heimische CDU-Landtagsabgeordnete durchblicken, dass es beim ersten Aufschlag vor rund sieben Jahren genau daran gefehlt habe. Nach seiner Vorstellung wäre es sinnvoll, wenn aus jedem Stadtteil wenigstens ein Vertreter oder eine Vertreterin an einem solchen Projekt mitarbeiten würde. Nach dem Start Fahrerinnen und Fahrer zu finden, sei nicht das Problem. Das Hauptproblem sei die etwa ein- bis eineinhalb Jahre dauernde Startphase bis zur ersten Fahrt eines Bürgerbusses.
Und gerade in der Startphase bräuchte es Menschen, die für diese Idee brennen. Zur Organisation führte er aus, dass das Betreiben eines Bürgerbusses über einen ehrenamtlichen Verein organisiert werden müsse. Bei der Gründung eines solchen Vereins und bei der Anschubfinanzierung gäbe es Hilfe von anderen bereits funktionierenden Bürgerbusvereinen, von der landesweit agierenden Dachorganisation der Bürgerbusvereine und über eine Anschubfinanzierung des Landes. Und die Stadt Wülfrath würde in den ersten drei Jahren die mit ziemlicher Sicherheit auftretenden Defizite übernehmen. Aber auf lange Sicht müsste sich ein Bürgerbuskonzept über ehrenamtliches Engagement allein tragen.
Als positives Beispiel stellte er den Bürgerbusverein Mettmann dar, der schon im ersten Jahr alle Ausgaben durch Fahrgeldeinnahmen, die einen bis zwei Euro je Fahrt betragen, und die öffentlichen Zuschüsse ohne Defizit dastehen würde.
Sträßer sprach zudem an, dass Düssel in den ersten Überlegungen keine Rolle gespielt habe, da Düssel als gut angeschlossen an den ÖPNV dargestellt worden sei. Dies wurde von den Teilnehmenden des Stammtisches, Stichwort Anbindung an die S28, bestritten.
Martin Sträßer warb zum Schluss seines Vortrages darum, dass sich aus den Reihen des Bürgervereins Wülfrath-Düssel Engagierte bereiterklären sich des Themas Bürgerbus anzunehmen.
Weitere Themen waren der schlechte Straßenzustand in Teilen von Düssel, vor allem zwischen evangelischer Kirche und dem Beginn des Düsseler Feldes, sowie im weiteren Verlauf zwischen Aprather Teich und Wiedener Straße. Udo Switalski, Mitglied im Bürgerverein und Mitglied im Rat der Stadt, konnte mitteilen, dass die Stadt rund eine Million Euro für die Instandsetzung maroder Straßen in Wülfrath zur Verfügung hätte und er sich dafür einsetzen würde, dass die genannten Teilstrecken instandgesetzt werden. Der zur Verfügung stehende Betrag würde zwar nicht ausreichen, die Straßen grundlegend zu erneuern, aber immerhin könnte man damit den überaus schlechten Oberbau sanieren.
Zum Abschluss eines gelungenen Stammtisches bedankte sich der Vorsitzende bei Martin Strässer und wies auf die am 18. Januar, ab 18.30 Uhr stattfindende Bürgeranhörung zum Thema „Bebauung Sportplatz Düssel“ hin.“