Wülfrath. Als Reaktion auf einen Artikel zu dem Abbau des großen Kreuzes im Angergarten hat die Redaktion eine Lesermeinung erreicht.
Klaus-Peter Rex aus Wülfrath schreibt:
Die Eile des Abbaus überrascht: Mittwoch morgens angekündigt, Mittwoch abends war war es schon weg. Warum? Immerhin gab es dieses Jahr schon heftige Stürme und für die nächsten Tage ist kein Sturm angesagt.
Das Dorfkirchentagskreuz ist 1990 entstanden. Das ursprüngliche stand da, wo heute das Servicewohnen ist. Es war nach relativ kurzer Zeit trotz Pflege wegen Konstruktionsfehlern kaputt und wurde durch eine verbesserte Version ersetzt, die ohne Pflege bis jetzt gehalten hat.
Der Umzug in den Angergarten wurde nicht heimlich über Nacht durchgeführt. Es gab Abmachungen mit der Stadt und die sollten bei der Stadt zu finden sein, oder? Die Überlegung war, den Bewohnerinnen des Altenheims eine Möglichkeit zur Teilnahme von ihren Zimmerfenstern an Veranstaltungen zu geben. Und das wurde genutzt, bei den Eröffnungs- und Schlussgottesdiensten der Dorfkirchentage, bei den damals noch häufigeren Prozessionen der katholischen Gemeinde, bei Friedensgebeten (an denen übrigens auch Muslime teilnahmen) und anderen Gelegenheiten.
Das zweite Kreuz wurde von einem Mitglied der katholischen Gemeinde gespendet. Ist überdacht worden, wie die Abbruchaktion auf den Spender wirkt?
Das Argument „Trennung von Kirche und Staat“ trifft hier nicht. Es meint, dass der Staat sich nicht in ureigenste Angelegenheit der Kirche mischt und umgekehrt. Kirche und Staat sind durch viele gegenseitige Interessen verknüpft: z.B. Kindergärten, die Diakonie, früher das Krankenhaus.
Nebenbei: eine 1:1-Kopie des Dorfkirchentagkreuzes stand lange Jahre auf dem Kommunalfriedhof (heute ist noch das Fundament zu sehen). Die Pläne dazu und die Berechnungen wurden vom Dorfkirchentagsausschuss der Stadt kostenfrei überlassen. Eine kleinere Kopie steht auf dem evangelischen Friedhof in Düssel. Zusammen war das ein gutes Zeiten der Verbundenheit in Wülfrath.
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