Hundekotbeutel sollen in Wülfrath umweltfreundlich werden - entsorgt werden müssten die Tüten aus Öko-Rohstoffen allerdings dennoch in Mülleimern, so der Hinweis der Abfallberatung. Foto: pixabay
Hundekotbeutel sollen in Wülfrath umweltfreundlich werden - entsorgt werden müssten die Tüten aus Öko-Rohstoffen allerdings dennoch in Mülleimern, so der Hinweis der Abfallberatung. Foto: pixabay

Wülfrath. Die Stadt plant die Umstellung auf umweltfreundlichere Hundekotbeutel. Hundebesitzer können die Beutel zuvor rund vier Wochen lang testen.


Die Stadt bestellt jedes Jahr rund 25.000 Hundekotbeutel und gibt diese an die Wülfrather Hundebesitzer aus. „Bei 1.600 angemeldeten Hunden in Wülfrath entspricht dies eine Menge von rund 16 Beuteln pro Hund und Jahr“, informiert Abfallberaterin Ulrike Eberle. Die roten Hundekotbeutel bestehen laut Stadt aus dem Kunststoff Polyethylen auf Erdölbasis. Auch wenn sie zu 70 Prozent aus dem Recyclingmaterial bestünden, würden sie bei der Herstellung zum Freiwerden von Treibhausgasen und damit zum Klimawandel beitragen.

„Der Stadt liegt die Ökologie, genauso wie die Sauberkeit, am Herzen“, erklärt Eberle. „Wenn schon Beutel gebraucht werden, dann besser solche, die unsere Umwelt weniger belasten“, erläutert Eberle die Motivation, eine möglichst plastikfreie Lösung für das Problem der Hinterlassenschaften der Vierbeiner zu finden. Sie hat im Internet recherchiert und kommt zu dem Ergebnis, dass klimafreundlichere Alternativen zu den vielen tausend Plastik-Hundetüten, die von der Stadt in jedem Jahr ausgegeben werden, verfügbar sind.

Klimaneutrale Kotbeutel im Blick

„Klimaneutral sind Hundekotbeutel aus Recyclingmaterial, Zuckerrohr oder Maisstärke“, so Eberle. „Für diese Hundekotbeutel werden kaum neue Erdöl-Ressourcen verbraucht und weniger Energie für die Herstellung benötigt, sodass man damit bis zu 70 Prozent CO² sparen kann. Also, wenn schon Plastik, dann aus recyceltem Kunststoff oder nachwachsenden Rohstoffen aus zertifiziertem Anbau. Als neuste besonders nachhaltige Innovation werden auch CO2-neutrale Beutel aus 85 Prozent Zuckerrohr aus zertifiziertem Anbau angeboten“.

„Im Gegensatz zu konventionellem Polyethylen auf Erdöl-Basis ist der Rohstoff dieser Beutel komplett CO²-neutral. Die Beutel fühlen sich an wie die normalen PE-Beutel und sehen auch so aus. Die geruchsneutralen Beutel verfügen außerdem auch über die gleichen positiven Eigenschaften wie hochwertige, herkömmliche PE-Beutel und zeigen ihre Stärke in hoher Druck-, Reiß- und Wasserfestigkeit und sind angenehm anzufassen“, so die Produktinformation der Hersteller.

„Diese Hundekotbeutel sind eine sehr gute Alternative zu unseren bisher eingesetzten Beuteln und sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch passend zum Wülfrather Beutelspender-System“, erklärt Eberle. „Bei Beuteln auf Basis anderer Pflanzenmaterialien, wie z.B. auf Maisbasis, pflanzlichen Ölen und kompostierbaren Polymeren bedeutet das aber noch lange nicht, dass diese Beutel komplett auf natürlichem Wege zersetzt werden können. Hundekot, mit oder ohne Tüte, muss aus hygienischen Gründen im Restmüll entsorgt werden. Die Maisstärkebeutel sind im Vergleich zu denen auf Zuckerrohrbasis kostenintensiver. Aktuell angebotene plastikfreie Karton-/ Papieralternativen sind bisher leider in der Handhabung sowie Feuchtebeständigkeit nicht so praktikabel und passen auch nicht in die vorhandenen Beutelspender, sie sind somit keine wirkliche Alternative für den stadtweiten Einsatz“.

Auch Öko-Beutel gehören in den Mülleimer

„Um zu erfahren, ob die Hundekotbeutel zu 85 Prozent aus dem nachwachsenden Rohstoff Zuckerroh für den Alltag geeignet sind, möchten wir interessierten Hundehalter die Gelegenheit geben, diese vier Wochen lang einmal auszuprobieren und nach der Testphase der Abfallberatung über ihre praktischen Erfahrungen zu berichten. Die Tüten verursachen geringfügig Mehrkosten im Vergleich zu der herkömmlichen Variante.

Der Stadt Wülfrath ist Umweltschutz wichtig, so auch hier“, begründet Eberle die Motivation, das Plastik der jährlich rund 25.000 ausgegebenen Hundekotbeutel weitgehend zu vermeiden und auf die klimafreundlichere Variante umzustellen. Zuvor möchte die Stadt jedoch den aus dem nachwachsenden Rohstoff Zuckerrohr umweltfreundlicheren Hundekotbeutel durch insgesamt 25 Hundebesitzer testen lassen.

Interessierte Wülfrather Hundebesitzer, die den gelben Beutel ausprobieren und sich an der vierwöchentlichen Testphase mit „klima-neutralem Gassi gehen“ beteiligen möchten, können sich bei der Abfallberatung unter der Rufnummer 02058 18 244 oder per E-Mail an abfallberatung@stadt.wuelfrath.de melden.

Aber auch bei diesen Beuteln gilt, dass sie gefüllt in die städtischen Abfallkörbe gegeben oder in der häuslichen Restmülltonne entsorgt werden müssen. „Sie gehören nicht in die Landschaft, unter Büsche oder auf die Grünflächen. Die befüllten Beutel sind nicht kompostierfähig und dürfen aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen auch nicht zur Kompostierung geführt werden“, so die Abfallberatung.