Angela Sprink und Marko Tepsic von der Jugendförderung. Foto: André Volkmann
Angela Sprink und Marko Tepsic von der Jugendförderung. Foto: André Volkmann/Archiv

Wülfrath. Für Kinder und Jugendliche hat die Jugendförderung ein buntes Ferienprogramm ausgearbeitet, wegen der Corona-Lage allerdings in einer veränderten Form.

Corona sorgt für Veränderungen. Davon betroffen ist in diesem Jahr auch das Ferienpangebot des Kinder- und Jugendhauses an der Schulstraße. Zwar gibt es eines, sicher war das allerdings nicht. Dass es keine Großveranstaltung geben würde, war dem Betreuer-Team klar, in welcher Form ein Ferienprogramm überhaupt angeboten werden könnte, war jedoch ungewiss: „Wir haben lange gezögert“, meint Angela Sprink von der Jugendförderung. Am Ende hatte man sich auf einen Sommerferienspaß innerhalb des geltenden Corona-Rahmens festgelegt, durchaus mit Experimentalcharakter, wie Sprink bestätigt.

Sechs Wochen lang läuft der „Corona-Sommerferienspaß“, an dem pro Woche 15 Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren teilnehmen – sonst sind es bis zu 80. Die Termine sind aufgrund der geringen Platzzahl längst ausgebucht. Freie Plätze gibt es hingegen bei den Jugendlichen, für die verschiedene Ausflugs- und Aktionsangebote zur Verfügung stehen. Erstmals setzt das Kinder- und Jugendhaus bei der Refinanzierung auf ein „Pay what you want“-Prinzip. Eltern können den Betrag zahlen, den sie aufbringen können oder zahlen wollen. Die Jugendförderung baut dabei auf Solidarität.

So lädt das Team der Jugendförderung am Dienstag, 14. Juli, ins Kinder- und Jugendhaus ein, um sich an einem „Escape Room“, einem interaktiven Rätselspiel, zu versuchen. Eine Woche später findet ein E-Sport-Turnier statt: am Gamepad können Jugendliche dann ihr Können bei FIFA 20 beweisen. Dazwischen liegen eine Radtour nach Velbert und an Ausflug an den Baldeneysee. Ein Highlight ist der Besuch des Kletterparks in Velbert-Langenberg am Donnerstag, 23. Juli.

Kinder sollen sich in das Konzept einbringen

Nicht nur die Rahmenbedingungen des Ferienspaßes sind in Corona-Zeiten anders, auch die Idee hinter dem Programm hat sich gewandelt. Einfach nur bespaßen wolle man die Kinder und Jugendlichen nicht, erklärt Angela Sprink. Man setze auf, wie es in der Pädagogik heißt, Partizipation. Die Kinder sollen sich aktiv einbringen und mitentscheiden, wie bestimmte Maßnahmen umgesetzt werden können.

Der Grund für diese Haltung entspringt dem Umgang mit der Krise: „Die Kinder werden oft vollendete Tatsachen gestellt“, mahnt Sprink. „Wir möchten sie abholen“. Dazu wollen die Betreuer mit den Kindern und Jugendlichen projektorientiert arbeiten und Raum für eigene Entscheidungen und Kreativität lassen. Spaß machen wird das Sommerferienprogramm auch in diesem Jahr, versprechen Angela Sprink und Marko Tepsic, allerdings wird das Thema Sicherheit stets präsent sein müssen.

Noch etwas ist anders geworden: Es besuchen vermehrt Teens im Alter zwischen zehn und 13 Jahren das Wülfrather KJH. Nicht zuletzt, weil das Haus ihnen als Schularbeitsplatz dient. Die Lernenden verbringen dann immer häufiger Zeit in den Räumen, bringen ihre Freunde mit und sorgen dafür, dass völlig neue Peer-Groups an der Schulstraße auftauchen. Die Betreuer sind überrascht über die Besucherzahlen.

Weil Kinder sich aufgrund der Corona-Lage beim Besuch registrieren müssen, könne man ablesen, wie viele Kids das Haus besuchen. „Wir haben über 100 verschiedene Namen innerhalb von vier Wochen gesehen“, freut sich Angela Sprink. Längst nicht alle akzeptieren die Registrierungspflicht. „Für ältere Jugendliche ist die Pflicht zur Registrierung eine Hemmschwelle“, erklärt Sprink. Statt sich die Zeit innerhalb des JHK zu verdingen, treffen sich die Jugendlichen auf dem Areal um das Haus herum. „Der Kontakt ist da“, so Marko Tepsic. Eines merkt das Betreuerteam jedenfalls: Das Thema Corona beschäftigt Kinder und Jugendliche.

Und auch, wenn der Sommerferienspaß für Kinder bereits ausgebucht ist: Allein durch das Angebot wolle man eine Botschaft senden. Sie lautet: „In Wülfrath ist was los!“, sagt Angela Sprink.

Das Kinder- und Jugendhaus an der Schulstraße bleibt während der Sommerferien, parallel zu den Ausflugsangeboten und Aktivitäten geöffnet. Zwei Betreuer werden sich vor Ort in Wülfrath um die Kinder und Jugendlichen kümmern. Informationen gibt es auch online unter www.kjh-wuelfrath.de.