Anna und Stefan Bender mit Anton und Emma freuen sich über Unterstützung - nur Baby Noah wollte nicht fürs Foto lächeln. Foto: privat
Anna und Stefan Bender mit Anton und Emma freuen sich über Unterstützung - nur Baby Noah wollte nicht fürs Foto lächeln. Foto: privat

Wülfrath. Eine Familie will ihre Vision von einer „Dorfgemeinschaft“ in die Tat umsetzen und sucht dafür Unterstützung. 

Familie Bender – das sind Anna (29), Stefan (32), Anton (4), Emma (2) und Noah (0) – hat eine Vision: Gemeinsam mit anderen Familien wollen sie in Wülfrath ein Wohnprojekt realisieren, bei dem die Nähe zur Natur und die Verbundenheit innerhalb einer Gemeinschaft im Vordergrund stehen.

Die Benders werben bereits um Unterstützung. Ihre Idee baut auf den Dorfgemeinschaften auf, wie man sie von früher kennen kann. „Junge Familien benötigen Unterstützung, zum Beispiels durch die Großeltern, Tagesmütter oder -väter, die Kindertagesstätte oder Freunde“, erklärt Dr. Stefan Bender. Da wolle man ansetzen und den Gedanken einer sich helfenden Gemeinschaft durch ein „Familiendorf“ wiederbeleben. „Unser Traum ist, dass die Kinder einfach schnell bei den Nachbarn klingeln können, um mit den Nachbarskindern das Baumhaus weiterzubauen oder die Nachbarn haben spontan noch einen Platz im Auto frei, um die Kinder mit zum Badesee zu nehmen“, erklärt Bender die Vision.

Gänzlich unbekannt ist den Benders eine derartige Wohnsituation nicht. Während des Studiums hätten er und seine Frau Anna in Wohngemeinschaften gelebt, gefestigt habe sich der Gedanke nach einem Umzug an die Ostsee. Dort habe die Familie „zum ersten Mal erfahren, wie wichtig eine Gemeinschaft und ein soziales sowie familiäres Netzwerk ist“, erklärt Stefan Bender. Die Idee schwelte in ihren Köpfen, der finale Impuls sei dann durch Freunde gekommen, die in Speyer ein ähnliches Familien-Wohnprojekt gestartet haben. Nun sind die Benders selbst aktiv.

Die pandemische Lage stützt ihre Projektidee: „Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie haben aber glaube ich die meisten Menschen am eigenen Leib erfahren, welchen Stellenwert Freunde, Familie und soziales Miteinander haben“, meint Stefan Bender. Hauptantrieb für das Familiendorf seien ihre Kinder. „Wir möchten ihnen Vorleben, welche Wichtigkeit und Bedeutung das Miteinander hat.“ Es geht um Hilfsbereitschaft, Respekt und Toleranz – die Vermittlung von sozialen Werte also. Da könne man nur in der Gemeinschaft erlernen, meint Vater Bender. Und auch die Nähe zur Natur ist ein zentrales Thema: „Darüber hinaus möchten wir unseren Kindern ein Aufwachsen in der Natur ermöglichen, die sich mit anderen Kindern hervorragend erkunden und entdecken lässt.“

Die Benders suchen Gleichgesinnte – Familien, bestenfalls mit Kindern – um das Wohnprojekt umzusetzen. Stefan Bender schwärmt: „Es ist doch eine schöne Vorstellung, spontan die Nachbarn zum Grillen einzuladen oder sich vor dem Einkaufen kurz zu erkundigen, ob noch Milch und Brot benötigt wird. Und am allerschönsten wäre es, wenn dies aus den Menschen heraus käme, ganz ohne Zwang und Erwartung.“ Aber: Rückzugsräume solle es für die Familien dennoch geben. Ihre Idee traf bereits auf Interesse. Rund vier bis sechs Familien zählten derzeit zum „harten Kern“, freuen sich die Benders.

Nicht nur andere Familien suchen die Benders derzeit, sondern auch passende Immobilien – möglichst mit Platz und Naturnähe. Auch von dem Wohnobjekt hänge letztendlich ab, wie sich das „Familiendorf“ ausgestalte, erklärt Stefan Bender. Tipps und Hinweise nehmen die Benders entgegen, per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0176 39920361.

„Das Projekt ist keine Einbahnstraße oder geschlossene Gesellschaft, sondern lebt und wandelt sich durch die Ideen und Vorstellungen der Menschen, die es umsetzen“, appelliert Stefan Bender an Interessierte, sich einzubringen.