Die Wülfrather AWO hat sich einen Wagen für ihre mobilen Dienste zugelegt und sucht dafür noch Werbepartner. Foto: AWO

Wülfrath. Die Wülfrather AWO will in diesem Jahr ihre Angebotspalette um den Bereich „Mobile Dienste“ ausweiten.


„Die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir uns breiter aufstellen müssen“, erklärt AWO-Vorsitzender Peter Zwilling. „Unsere Angebote müssen sich den Bedürfnissen der älteren Menschen in der Stadt anpassen. Wir wollen mehr aufsuchende Angebote machen. Aber: Die Begegnungsstätte, unser Treff, wird weiterhin im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen.“

Fünf Schwerpunkte der Mobilen Dienste hat der AWO-Vorstand in den letzten Wochen entwickelt: Der rollende Mittagstisch hat seine Arbeit schon aufgenommen und versorgt zurzeit etwa 20 Menschen mit Mittagessen. „Das würden wir gern noch ausweiten“, erklärt Treff-Leiterin Cornelia Weimer und macht gleichzeitig auf ein neues Angebot „unserer Ehrenamtlichen“ aufmerksam: ein gekochtes Mittagessen, das für 5,50 Euro direkt bei der AWO bestellt werden kann.

Wichtigstes neues Angebot sind die Alltagshilfen für Senioren. „Wir möchten den alten Menschen in der Stadt ein Angebot mit kleinen handwerklichen Dienstleistungen machen“, erklärt Zwilling. Hierfür steht der Hausmeister der AWO, Michael Behringer, bereit.

„Michael hat, seit er vor zwei Jahren hier angefangen hat, unser Haus vom Dach bis in den Keller renoviert. Sein Können möchten wir den Wülfrather Senioren anbieten“, erläutert Conny Weimer. Mit der Handwerkskammer haben die AWO-Verantwortlichen abgeklärt, was gemacht werden darf und was das örtliche Handwerk machen muss.

„Wir tun nichts, was wir nicht dürfen. Dazu beraten wir die Menschen auch“, erklärt Peter Zwilling. Er hofft, dass sich weitere Ehrenamtliche mit ein wenig handwerklichem Geschick melden, um mit zur Hand zu gehen. Die Alltagshilfen sollen in Kürze gestartet werden.

Zwei weitere Schwerpunkte der neuen mobilen AWO-Dienste sind die „Taschengeldbörse“, und das „Kulturtaxi“.

Bei der Taschengeldbörse geht es darum, junge und alte Menschen zusammenzubringen und sich gegenseitig für ein Taschengeld zu helfen. Das kann für die Jungen eine Einkaufshilfe oder ein Spaziergang mit älteren bzw. behinderten Menschen sein, für Ältere ein Babysitting oder auch eine Vorlesestunde. Bei der Taschengeldbörse will die AWO nur vermitteln.

Das gilt auch für das Kulturtaxi. Hier geht es darum, Menschen zusammenzubringen, die sich für die Kulturangebote anderen Städten interessieren, aber immobil sind oder Hilfe benötigen. Beispiel: Ein Wülfrather Paar hat sich entschlossen, nach Düsseldorf in die Oper zu fahren, und kann noch zwei Menschen im Auto mitnehmen. Die AWO vermittelt die Mitfahrgelegenheit und kümmert sich falls gewünscht auch um die Karten.

„Viele unserer Ideen sind mit ehrenamtlicher Tätigkeit verbunden“, weiß Conny Weimer. „Wir freuen uns über jede oder jeden, der uns und damit der Gesellschaft ein paar Stunden seiner Freizeit schenkt, um einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen“, sagt Peter Zwilling.

Zwei weitere Angebote hat die AWO mit der AG der Verbraucher im Kreis Mettmann auf den Weg gebracht.

Die AWO wird digital. Die Pandemie habe gezeigt, dass Menschen, die digital vernetzt sind, weiterhin Kontakte pflegen konnten und sich in Netzwerken verbunden haben. Die AWO will Senioren aus Wülfrath Gelegenheit geben, sich digital zu schulen und die Möglichkeiten des Internets für sich zu entdecken.

Die AWO hat dafür Zuschüsse beantragt und sucht Digital-Scouts, also Menschen, die sich mit Computern, Smartphone und mehr auskennen und ältere Menschen beraten können.

Als weitere Mobile Hilfe sollen ehrenamtliche Pflege-Scouts bei der Erstellung der Anträge für den medizinischen Dienst bei der Festlegung der Pflegestufe helfen. Mehr dazu steht hier.

Das alles benötigt Mobilität. Deshalb hat sich die AWO ein Fahrzeug zugelegt, das sie über Car-Sponsoring mitfinanzieren lassen möchte. „Wir bieten Wülfrather Geschäftsleuten Flächen zur Werbung auf dem Fahrzeug an. Unser Fahrzeug ist als rollender Mittagstisch und für die Alltagshilfen täglich unterwegs und wirbt somit 365 Tage im Jahr für das werbende Unternehmen“, erklärt der AWO-Vorsitzende Peter Zwilling.

Wer die AWO bei diesen Projekten unterstützen möchte, kann sich per E-Mail melden unter info@awo-wuelfrath.de oder unter Telefon 02058-775509.