Gutscheine über fast 500 Euro solle ein Unbekannter gekauft haben - so lautet die Geschichte einer aktuellen Betrugsmasche im Namen von Amazon. Foto: Volkmann
Gutscheine über fast 500 Euro solle ein Unbekannter gekauft haben - so lautet die Geschichte einer aktuellen Betrugsmasche im Namen von Amazon. Foto: Volkmann

Wien. Verbraucherschützer warnen derzeit vor einer neuen Masche im Namen von Amazon. Konkret versuchen Kriminelle, Nutzer durch einen Telefonanruf dazu zu bringen, ein Fernwartungsprogramm auf dem Computer zu installieren. 


Dubiose SMS, WhatsApp oder E-Mails im Namen von Amazon tauchen häufig auf – Anrufe hingegen sind im Namen des Shopping-Unternehmens deutlich seltener. Umso aufmerksamer sollten Kunden von Amazon derzeit sein, wenn das Telefon klingelt und jemand über einen angeblichen Kauf von Geschenkgutscheinen im Wert mehrerer Hundert Euro berichtet. Es handelt sich um Betrug, wie das Verbraucherportal „Watchlist Internet“ erklärt.

Meistens in englischer Sprache würde sich ein Unbekannter am anderen Ende der Leitung melden. Die Geschichte der Betrüger: Es habe einen Fremdzugriff auf das Amazon-Konto gegeben, was das System über die IP-Adresse herausbekommen habe. Dann seien angeblich Geschenkgutscheine im Wert von 499 Euro gekauft worden.

Dem einfach Blick in das persönliche Kundenkonto, um den Vorfall zu checken, beugen die Betrüger mit einem Trick vor: Die Kriminelle geben an, der Kauf sei nicht sichtbar, weil der Unbekannte die Transaktion verschleiert habe.

Der Anrufer bietet an, das Problem zu lösen: Konkret sollen so einerseits das vermeintliche Datenleck geschlossen und andererseits der vorgegaukelte Einkauf der Gutscheine storniert werden. Die Betrüger erzeugen an dieser Stellen offenbar weiteren Druck und geben vor, man müsse den Betrag von fast 500 Euro bezahlen, sollte man den Anweisungen nicht folgen.

Dann wird es gefährlich: Man werde laut „Watchlist Internet“ dazu aufgefordert, eine Fernwartungssoftware zu installieren. Danach fragen die Kriminellen gezielt Bankdaten oder Kreditkarteninformationen ab. Und sie fordern dazu auf, Zahlungen freizugeben.

„Die falschen Support-Mitarbeiter werden Ihnen einreden, dass Sie mit der Freigabe in Ihrer Banking-App Zahlungen erhalten. Tatsächlich passiert aber genau das Gegenteil: Sie überweisen Geld.“, warnt das österreichische Verbraucherschutzportal eindringlich.

Alter Trick in neuer Form

Gänzlich neu ist der betrügerische Trick nicht, allerdings haben die Kriminellen die Masche inzwischen abgewandelt. Zuvor kursierten vor allem dubiose Telefonanrufe im Namen des Zahlungsdienstleisters Paypal. Das Vorgehen der Betrüger war allerdings ähnlich: Eine Computerstimme meldete sich und gab vor, es seien rund 1.000 Euro vom Paypal-Konto des Nutzers abgebucht worden. In anderen Fällen läuft die Masche über eine Mitteilung über einen angeblichen Erhalt von Bitcoins ab.

Das Ziel der Kriminellen ist in beiden Fällen gleich: Man solle Bankdaten preisgeben, zuvor jedoch eine App – auch hier handelt es sich um eine Software, die einen Fernzugriff ermöglicht – herunterladen.