Kreis Mettmann. Die Kreispolizeibehörde warnt vor dem Hintergrund aktueller Vorfälle vor den Tricks der teils professionell agierenden Betrüger. In Mettmann und Hilden sind hohe finanzielle Schäden entstanden.
In den vergangenen Tagen ist es laut Polizei zu „zwei äußerst schwerwiegenden Fälle von Betrugsdelikten“ im Kreis Mettmann gekommen. In Hilden wurde eine 81-Jährige mittels „Schockanruf“ um rund 40.000 Euro gebracht. In Mettmann entstand einem 85-Jährigen ein finanzieller Schaden von mehr als 100.000 Euro. In beiden Fällen hatten Kriminelle sich am Telefon Mitarbeiter von Ermittlungsbehörden ausgegeben.
Am Montag, 8. Juli, erhielt eine 85-jährige Mettmannerin einen Anruf von einem Mann, der sich als Polizist ausgab. „Der Anrufer schilderte der Dame, in ihrer Nachbarschaft seien Einbrecher festgenommen worden. Da jedoch weitere Komplizen noch auf freiem Fuße seien, bestünde nun die konkrete Gefahr eines bevorstehenden Einbruches bei der Seniorin“, erklärt die Polizei zu der Masche. Angeblich würde die Polizei nun Bargeld und Wertgegenstände in sichere Verwahrung nehmen.
Die Mettmannerin habe in den Folgetagen mehrfach ihre Bank aufgesucht, um dort Geld abzuheben und Gold zu erwerben. „Anschließend übergab die Frau dann ihr Geld und die Goldbarren an ihrer Wohnungstür an einen Abholer, ehe ihr am Freitag dämmerte, Opfer eines Betrugsdeliktes geworden zu sein“, hieß es. Insgesamt entstand für die Seniorin somit ein Vermögensschaden in Höhe von mehr als 100.000 Euro.
Ebenfalls einen großen Vermögensschaden erlitt eine 81-jährige Hildenerin am Freitag, 12. Juli. Gegen 10 Uhr ein Mann angerufen und sich als Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft ausgegeben. „Der Anrufer schilderte der Seniorin, ihr Sohn habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine junge Mutter ums Leben gekommen sei“, hieß es. „Nun müsse die 81-Jährige eine Kaution zahlen, sodass ihr Sohn nicht in Untersuchungshaft müsse“. Insgesamt 40.000 Euro übergab die Hilderin letztlich an ihrer Haustür an einen Abholer.
Die Polizei warnt vor den Maschen der Trickbetrüger und stellt zum wiederholten Male unmissverständlich klar: „Unter keinen Umständen werden Sie Polizei oder Staatsanwaltschaft am Telefon über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen oder gar Bargeld oder sonstige Wertgegenstände in eine vermeintliche sichere Verwahrung nehmen“.
Zudem würden keine Kautionszahlungen seitens der Polizei oder der Staatsanwaltschaft gefordert.
Wer einen Anruf mit derartigen Inhalte erhalte, solle auflegen und die Polizei in einem eigenständigen Telefonat anrufen. In Zweifelsfälle helfen die Beamten auch unter der 110.
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