Bis zum Jahr 2023 kommen in Mettmann die gelben Säcke zum Einsatz. Foto: Symbolbild (pixabay)
Bis zum Jahr 2023 kommen in Mettmann die gelben Säcke zum Einsatz. Foto: Symbolbild (pixabay)

Mettmann. Frühestens 2023 könnten in Mettmann die gelben Säcke, in denen wiederverwertbare Verpackungsabfälle gehören, durch gelbe Tonnen ersetzt werden. Das hat Mettmanns Abfallberater Wolfgang Orts im Bürgerausschuss am Dienstagabend, 3. September, erklärt. Orts machte deutlich, dass die Stadt derzeit keine Möglichkeit hat, darauf hin zu wirken, dass die Säcke durch Tonnen ersetzt werden.

Im Bürgerausschuss diskutierte die Politik eine Bürgeranregung, in der gefordert wurde, dass die gelben Säcke abgeschafft werden. Die Politik forderte die Verwaltung im Ausschuss auf, darauf hinzuwirken, dass in Mettmann ein Mischsystem aus gelben Säcken und Tonnen eingeführt wird.

Bei der Sammlung der gebrauchten Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall, Styropor und Verbundmaterialien handelt es sich um ein rein privatwirtschaftliches System zur bundesweiten Erfassung, Sortierung und Verwertung von Einwegverpackungen außerhalb der kommunalen Abfallentsorgung, erklärte Orts: „Es fällt gar nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Mettmann. Vielmehr sind dafür mittlerweile neun duale Systembetreiber verantwortlich, die die Erfassung der Verpackungen regelmäßig ausschreiben und beauftragen.“

Tatsächlich hatte die Stadt bereits mehrfach den Wunsch nach einem Wechsel auf ein Mischsammelsystem aus gelben Säcken und Tonnen geäußert, was jedoch mit Hinweis auf die bestehende Systembeschreibung bisher immer abgelehnt wurde, so Orts. Der Grund ist vermutlich, dass die Leerung von Tonnen wesentlich zweitaufwendiger und teurer ist als eine reine Sackabfuhr.

Nachdem zu Beginn dieses Jahres das neue Verpackungsgesetz in Kraft getreten ist, hatten im März 2019 die Verhandlungen zwischen den dualen Systembetreibern und den kreisangehörigen Städten sowie dem Kreis Mettmann begonnen, erklärte Orts. Dabei wurde die von der Stadt Mettmann geforderte Änderung auf ein kombiniertes Sammelsystem mit Säcken und Tonnen vom verhandlungsführenden Systembetreiber kategorisch abgelehnt.

Der Systembetreiber hat die Leistungen im Kreis Mettmann für den Zeitraum 2020 bis 2022 im Mai 2019 auf der Basis der bisherigen Systembeschreibungen europaweit ausgeschrieben. Orts: „Deshalb können zumindest bis zum 31. Dezember 2022 in unserem Stadtgebiet ausschließlich Säcke und Container mit 1100 Liter Fassungsvermögen von dem beauftragten Entsorgungsunternehmen angeboten werden.“

Eine Stadt aus dem Kreis Mettmann fordert dagegen einen kompletten Wechsel von Sack- auf Tonnenabfuhr. Hier werde es voraussichtlich zu einem Musterprozess kommen, der sich über Jahre hinweg ziehen könnte.

Die Verwaltung sagte zu, dass sie alles daran setzen wird, dass in Mettmann ab 2023 ein Mischsystem aus gelben Säcken und gelben Tonnen eingeführt wird. Zudem wird die Verwaltung den Verlauf des bevorstehenden Musterprozesses aufmerksam verfolgen. Bürgermeister Thomas Dinkelmann wird das Thema mit in die nächste Bürgermeisterkonferenz nehmen.

Seitens der Politik wurde noch die Qualität der gelben Säcke bemängelt. „Wenn man an dem schwarzen Band zieht, um den Sack zu schließen, reißt gleich der ganze Sack“, hieß es. Klagen, die auch von vielen Bürgern immer wieder beim Abfallberater landen. „Aber auch darauf haben wir keinen Einfluss“, erklärte Orts. Die Säcke entsprächen den Qualitätsanforderungen der Systembetreiber.