Eine Kuh in einem Stall. Foto: pixabay
Eine Kuh in einem Stall. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. In einem rinder- und einem schafhaltenden Betrieb im Kreis Mettmann sind mehrere Tiere positiv auf die Blauzungenkrankheit (BTV) getestet worden. 


Wie der Kreis Mettmann mitteilt, ist die Blauzungenkrankheit eine durch infizierte Stechmücken (Gnitzen) auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden (z.B. Lamas, Alpakas) übertragbare Krankheit. Untereinander könnten sich die Tiere nicht anstecken, hieß es.

Typische Symptome der Blauzungenkrankheit sind unter anderem hohes Fieber, massiver Speichelfluss sowie eine geschwollene und blau verfärbte Zunge.

„Menschen und andere Tiere sind nicht betroffen“, so die Kreisverwaltung. „Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten ist vollkommen unbedenklich“.

Von dem Virus sind viele verschiedene Serotypen bekannt, die jeweils unterschiedliche krankmachende Eigenschaften aufweisen. Der aktuell auftretende Serotyp 3 verursacht insbesondere bei Schafen teilweise schwere Symptome. Bei Rindern wird sehr oft ein massiver Rückgang der Milchleistung registriert. Die Krankheit kann auch tödlich verlaufen. Tiere, die genesen, sind weitestgehend immun. Allerdings ist der Verlauf oft schmerzhaft und zum Teil muss, auch wenn die Tiere nicht verenden, mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen gerechnet werden.

Zur Vermeidung der Ausbreitung der Krankheit bei empfänglichen Tierarten hat das Kreisveterinära jetzt eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der Tierhalter die Genehmigung erhalten, ihre Tiere freiwillig impfen zu lassen. Zwar ist in der EU noch kein zugelassener Impfstoff gegen BTV-3 verfügbar, allerdings eröffnet das Tierarzneimittelrecht den EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit, Impfstoffe auch ohne entsprechende Zulassung anzuwenden. Hiervon hat der Bund Gebrauch gemacht, indem er im Juni per Eilverordnung für einen Zeitraum von sechs Monaten die Anwendung von drei vom Paul-Ehrlich-Institut benannten Impfstoffen gestattet.

Bei der Tierseuchenkasse der Landwirtschaftskammer NRW können Tierhalter eine Impfstoffkostenbeihilfe beantragen. Einzelheiten zu den Voraussetzungen, unter denen eine Beihilfe gewährt werden kann sowie entsprechende Antragsformulare finden sich auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer.