Wülfrath. Das flächendeckende Glasfasernetz in Wülfrath nimmt immer mehr Formen an. An vielen Orten wird gebaggert und gebuddelt. Jetzt bekommt das Glasfasernetz für die ganze Stadt auch eine eigene Datenzentrale.
Gemeinsam errichten die Firma Greenfiber und die Stadtwerke Wülfrath derzeit den Netzknoten für alle Haushalte in der Stadt. Damit werden alle Anschlüsse vor Ort und auf eigenen Servern „geroutet“.
„Die Daten verlassen unser Netz nicht“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Heiko Schell. „Mehr Sicherheit geht nicht!“ Auch Greenfiber-Cheftechniker Thomas Roskam erklärt: „Wir haben in anderen Ausbaugebieten mit den eigenen Netzknoten hervorragende Erfahrungen gemacht. Wir können ein extrem leistungsfähigesund stabiles Netz anbieten.“
Nach Abschluss der Planungsphase für den Netzknoten laufen nun die Bauarbeiten auf Hochtouren. Bisher werden die Signale aus Frankfurt und Hamburg für das Wülfrather Netz in Wuppertal zusammengeführt. Von dort aus muss eine Gesamtstrecke von etwa 19 Kilometern tiefbaulich erschlossen werden.
Glücklicherweise könnten auf einer Strecke von sechs Kilometern Leerrohre der Stadt Wuppertal genutzt werden, in denen die Leitungen lediglich „eingeblasen“ werden müssen, erklärt Greenfiber. Die restlichen zwölf Kilometer der Trasse werden derzeit verlegt.
Um den Netzknoten betriebsbereit zu machen, wird ein spezieller Raum bei den Stadtwerken entsprechend hergerichtet. Dafür werden die Leitung in das Haus eingeführt und Serverschränke errichtet.
Damit auch im Fall eines Stromausfalls Licht auf den Wülfrather Datenleitungen bleibt, wird eine zusätzliche Notstromversorgung installiert. So soll eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gewährleistet werden. Eine zweite Klimaanlage soll optimale Bedingungen vor Ort sicher stellen.
Für die Kundinnen und Kunden bedeutet der neue Netzknoten nach Aussage von Greenfiber zusätzliche Sicherheit. Alle Haushalte werden mit zwei „Beinchen“ angeschlossen, wie Fachleute die redundant angeschlossenen Datenautobahnen nennen. Denn jeder Hausanschluss wird neben dem Wülfrather Netzknoten auch über denzweiten Netzknoten in Wuppertal mit dem weltweiten Netz verbunden.
„Unser Wuppertaler Netzknoten bleibt die Wülfrather Versicherung für alle Fälle“, erklärt Roskam. Im Falle eines Ausfalls des Netzes oder Netzknotens erfolgte innerhalb von Sekundenbruchteilen eine automatische Umschaltung auf das jeweils andere Netz. „Nicht nur bei den Hausanschlüssen und der Trasse, sondern auch bei der Verteiltechnik sind wir derzeit voll im Zeitplan“, betont Stadtwerke-Chef Heiko Schell.