In der Silvesternacht wurde Einsatzkräfte der Feuerwehr Erkrath von der Polizei geschützt. Foto: FW Erkrath
In der Silvesternacht wurde Einsatzkräfte der Feuerwehr Erkrath von der Polizei geschützt. Foto: FW Erkrath

Erkrath. Die Feuerwehr Erkrath zieht eine Bilanz nach der Silvesternacht. Insbesondere ab Mitternacht stieg das Einsatzaufkommen. Die Brandschützer agierten unter Polizeischutz.


Der Rettungsdienst der Feuerwehr sah sich zwischen 7 Uhr am Silvestertag und 7 Uhr am Neujahrstag mit 27 Rettungsdienst- und Notarzteinsätzen konfrontiert. „Außer der Unterstützung bei zwei Brandeinsätzen der Feuerwehr gab es keine silvesterbedingte Rettungsdiensteinsätze zu verzeichnen“, hieß es.

Die Brandschützer hingegen waren mehrfach aufgrund von für Silvester typischen Einsätzen gefordert. Bereits tagsüber musste die Wehr vier Einsätze mit der zweimaligen Unterstützung des Rettungsdienstes, der Türöffnung einer verschlossenen Wohnung mit einer hilflosen Person sowie einem Verkehrsunfall auf der A3 abwickeln, gegen 16:50 Uhr löste zudem eine Brandmeldeanlage eines Discounters am Niermannsweg in Unterfeldhaus aus. „Ein Brandereignis lag hier aber nicht vor“, teilt die Erkrather Feuerwehr mit.

Am Abend wurden die Einsätze intensiver. „Ab 18.41 Uhr kam es bis zum Jahreswechsel bereits zu fünf Bränden mit den für Silvester typischen Feuerwehreinsätzen im Bereich der Sandheide“, so die Feuerwehr. „Hier brannten jeweils Müllbehälter“.

Gegen kurz nach 21.30 Uhr schlug eine Brandmeldeanlage eines Wohnhochhauses am Stadtweiher in Hochdahl Alarm. Grund war der Rauch von abgebranntem Silvesterfeuerwerk.

Einsatzkräfte mit Raketen beschossen

Ein Einsatz wegen eines brennenden Müllbehälters. Foto: FW Erkrath
Ein Einsatz wegen eines brennenden Müllbehälters. Foto: FW Erkrath

„Ab Mitternacht ging es dann Schlag auf Schlag“, teilt die Feuerwehr Erkrath mit. In den Straßenzügen Sandheider Straße, Brechtstraße, Immermannstraße sowie Gretenberger Straße in der Sandheide sei es in der Silvesternacht zu weiteren Einsätzen wegen brennender Müllcontainern sowie Unrat gekommen.

„An vielen dieser Einsatzstellen wurden die hauptamtlichen sowie größtenteils ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit Silvesterböllern beworfen und mit Feuerwerksraketen beschossen“, so das Fazit. An der Brechtstraße im Bereich der evangelischen Kirche sei eine Feuerwerksrakete zwischen den Beinen eines Retters explodiert. Die Schutzkleidung verhinderte äußere Verletzungen. „Weiterhin wurden die Einsatzkräfte im Bereich der Sandheide mit starken Laserpointern an den Einsatzstellen, aber auch während der Einsatzfahrt geblendet. Teilweise kam es hier zu Straßensperren durch umgeworfene mobile Toiletten sowie brennenden Müllcontainern“, hieß es. Die Kreispolizeibehörde hatte im Rahmen eines Einsatzkonzeptes einen Verbindungsbeamten gestellt. Für die Feuerwehr habe an fast allen Einsatzstellen „höchst professioneller Polizeischutz“ bestanden. Zum Einsatz kamen Beamte mit Schutzschildern.

Insgesamt kam seit dem frühen Abend bis zum Neujahrsmorgen in diesem Zusammenhang im Bereich der Sandheide zu 21 Einsätzen für die Feuerwehr, viele davon parallel. Des Weiteren wurden Brände von Müllbehältern und Unrat an der Dörpfeldstraße, Schliemannstraße und Wahnenmühle im Stadtteil Hochdahl sowie an der Morper Allee in Alt-Erkrath abgearbeitet.

Gegen kurz nach 0.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Balkonbrand auf der Beckhauser Straße an den dortigen Hochdahler Arcaden gerufen. „Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand ein Balkon im obersten Geschoss bereits in Brand und das Feuer drohte auf das Dach und die Wohnung überzugreifen“, so die Feuerwehr. Die Brandschützer konnten ein Übergreifen der Flammen auf das Dach sowie auf die Wohnung verhindern, allerdings verursachte gelagertes Reinigungsmittel auf dem Balkon immer wieder kleinere Verpuffungen. Da eine Fensterscheibe der Wohnung geborsten war, drang Rauch in die Räume. Die Wohnung wurde hierdurch unbewohnbar. Verletzte gab es nicht.

Gegen kurz vor 2.30 Uhr wurde die hauptamtliche Wache sowie alle drei ehrenamtlichen Löschzüge erneut zu einer automatischen Feuermeldung durch eine Brandmeldeanlage eines Wohnhochhauses am Stadtweiher alarmiert. „Diese wurde durch einen abgeblasenen Pulverlöscher im Dachgeschoss ausgelöst“; hieß es.

Um 5.41 Uhr rückten die Retter die Sandheide zur Brechtstraße aus., weil es zu einem Brand in einem Unterstand für Müllbehälter kam. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.