Die Wülfrather Fotogruppe „Creative Photography“ hat eine Spende über 800 Euro an die Tafel für Niederberg übergeben: Peter Klückmann, Bernd Arnold, Ulrike Stamm, Rosi Stöcker, F. Thomas Müller. Foto: Kling

Wülfrath. Die Wülfrather Fotogruppe „Creative Photography“ hat eine Spende über 800 Euro an die Tafel für Niederberg übergeben. Das Geld stammt aus dem Verkauf des Kalenders „Malerisches Wülfrath“.

Es ist kurz vor 11 Uhr an diesem Montag. Windböen, Schneeregen, Temperaturen knapp über null Grad. Vor dem Eingang der Wülfrather Ausgabestelle in der Ellenbeek stehen bereits Menschen mit ihren Taschen und Wagen und warten. Die Ausgabe beginnt um 12 Uhr. Noch mehr als eine Stunde.

Drinnen bereiten Frauen und Männer die Ausgabe der Lebensmittel vor. Die Kisten stehen hinter neuen Plexiglas-Abtrennungen. Die wurden von den letzten Spenden angeschafft.

Heute findet die Übergabe einer weiteren Spende statt. Die Fotogruppe „Creative Photography“ hat im vergangenen Jahr knapp 100 Kalender für 2023 verkauft. Zu sehen ist eine „kleine Reise durch Wülfrath“ mit Aufnahmen von Rosi Stöcker, F. Thomas Müller, Peter Klückmann und Peter Emmert, der Anfang dieses Jahres verstorben ist.

Der Verkauf hat einen Erlös von 800 Euro erbracht, über die sich das Team von der Tafel freuen kann. Denn die Bergische Diakonie als Betreiber der Tafel für Niederberg braucht weiterhin dringend finanzielle Unterstützung. Der Betrieb der Einrichtungen in Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath kostet allein 150.000 Euro im Jahr, erzählt Renate Zanjani von der Diakonie. Und von dem Geld wird nicht einmal Essen gekauft. Bei den Lebensmitteln, die an den fünf Standorten ausgegeben werden, handelt es sich ebenfalls ausschließlich um Spenden.

Die Zahl der Menschen, die den Service der Tafeln in Niederberg in Anspruch nehmen, hat sich in den letzten Jahren verdoppelt, in Wülfrath ist die Zahl der Gäste sogar von 50 auf 110 gestiegen. Und daran hat sich aktuell auch nichts geändert, wie Standortleiter Bernd Arnold berichtet. Die Nachfrage ist nach wie vor groß. Dennoch habe es das Team „immer noch geschafft“, dass auch der letzte Gast „um zehn vor Zwei“ noch etwas bekommen habe.

Bernd Arnold hat in Wülfrath 17 Frauen und Männer, die ehrenamtlich für die Tafel im Einsatz sind. Vor Ort sind „immer zehn Leute“.

Die Tafel in Niederberg kann alles gebrauchen: Weitere Ehrenamtler, die an den Ausgabestellen mitmachen, Geldspenden, Lebensmittelspenden, auch private. Wer helfen will, findet Infos dazu auf der Seite der Bergischen Diakonie.

So ganz nebenbei erzählt F. Thomas Müller, dass auch er noch eine Spende von 700 Euro beisteuern kann: Die sind zu seinem 60. Geburtstag zusammengekommen, statt Geschenke. Ein guter Tag für die Tafel. Renate Zanjani von der Diakonie nimmt zum Dank auch gleich alle Beteiligten in die Arme.

Die Geldspende soll dafür verwendet werden, dass die Wartenden künftig sich wenigstens unter stabilen Schirmen unterstellen können, erzählt Zanjani. Als Schutz vor Regen oder auch Sonne.

Draußen stehen inzwischen noch ein paar Männer und Frauen mehr als zu Beginn. Die Ausgabe hat immer noch nicht begonnen. Aber wenigstens ist es inzwischen trocken.