
Velbert. Am Donnerstagabend haben die Kulturloewen im Forum Velbert einen Abend rund um Filmmusik veranstaltet. Die Neue Philharmonie Westfalen spielte Songs zwischen Mary Poppins und Mission Impossible.
„NPW goes Film: Game of Thrones meets James Bond“ – unter diesem Motto hatten Velberts Kulturorganisatoren in das Forum eingeladen. Rund 450 Besucher lockte die Veranstaltung rund um Filmmusik in den Theatersaal. „Filmmusik an einem Donnerstag. Das hatte ich so auch noch nicht“, scherzt Multiinstrumentalist und Musikproduzent Klaus Kauker zum Auftakt des Abends. Der Essener übernahm an dem Abend die Moderation, sorgte zwischen den Performances für Lacher und gab Anekdoten über die Songs und deren Komponisten zum Besten.
Unter der Leitung von Rasmus Baumann spielte das Orchester der Neuen Philharmonie Westfalen rund zwei Stunden, begeistere mit einem Streifzug durch die Geschichte der Filmmelodien. Es war ein Abend, der mit Alfred Newmans Fanfare des Filmverleihs „20th Century Fox“ begann und – zumindest offiziell laut Programm – mit Lalo Schifrins unverwechselbarem Score der Blockbuster-Reihe „Mission Impossible“ endete. Dazwischen gab es musikalisch viel zu entdecken. Baumann und sein Orchester hatten ihren Spielplan abwechslungsreich gestaltet. Zu hören waren Songs des Popcorn-Kinos, darunter Alan Silvestris Avengers-Theme oder eine Suite aus Fluch der Karibik, aber auch Klassiker wie Mary Poppins, The Pink Panther. Gute Laune verbreitete die Musikerinnen und Musiker mit dem Spiel von Danny Elfmans The Simpsons–Theme um dem Sound der Flintstones.
Der filmmusikalische Abend in Velbert stand zugleich für die Leistungsfähigkeit des Forums: im Theatersaal drangen laute wie leise Töne in die Ohren der Gäste. Große Kultur ist im kleinen Velbert nicht mehr nur möglich, sie ist bereits da.
Dass der Auftritt so gelungen war wie er eben war, ist vor allem dem Orchester zu verdanken. Rasmus Baumann übernahm die Neue Philharmonie Westfalen als Generalmusikdirektor im Jahr 2014 und ging mit seinen Musikerinnen und Musikern ab dann andere Wege. Neue Konzertformate und Crossover-Auftritte standen auf dem Programm, auch der Fokus auf kinoreife Melodien gehört dazu. „Die Musiker sind ausgewiesen Experten für Filmmusik“, erklärte Moderator Klaus Kauker.
Wie sehr auch dem Orchester und seinem Leiter gefällt, was sie spielen, sah man Rasmus Baumanns Tanz vor seinem Dirigentenpult an. „Musik muss einen packen. Und uns packt sie immer wieder“, freut sich der Generalmusikdirektor. Das Tolle an Filmmusik sei, das sie so facettenreich ist, erklärt der. Baumann hält es wie Leonard Bernstein, der „E- und U-Musik“ – ernste und unterhaltsame Musik – verschwimmen lassen wollte. Auch Filmmelodien würden hierzu ihren Beitrag leisten, so Rasmus Baumann. Dazu passt, dass in seinem Orchester nicht bloß die klassischen Instrumente vertreten sind – Saxophon, E-Gitarre und Mundharmonika erklangen, mitunter in eindrucksvollen Soli.
Die Show kam beim Publikum letztlich überaus gut an – mit minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen würdigten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Leistung des Orchesters. Die Musiker wiederum spielten zwei Zugaben, erst dann war endgültig Schluss.