Freuen sich über die neue Küche im Wülfrather Tafelstandort: Bernd Arnold und Tanja Högström. Foto: Kling

Wülfrath. Die „Tafel“ in Wülfrath hat eine neue Küche. Möglich wurden Anschaffung und Einbau durch Spenden. Insbesondere der Erlös aus dem Schweinelauf 2023 und eine Spende der Firma Rehmann haben dazu beigetragen.

Bei der alten Küche kamen den Helferinnen und Helfern schon mal Türen entgegen, wenn sie einen Schrank öffnen wollten, erzählt Tanja Högström, die für die „Tafel in Niederberg“ bei der Bergischen Diakonie zuständig ist. In Wülfrath ist die Tafel in Räumen der Evangelischen Kirchengemeinde an der Tiegenhöfer Straße zuhause. Dort findet montags die Ausgabe von Lebensmitteln statt.

Seit ein paar Wochen können Bernd Arnold und sein Wülfrather Team von ehrenamtlichen Heferinnen und Helfern mit einer neuen Küche arbeiten. Und das kam so: 4.500 Euro hat der Lions-Club aus dem Erlös des Schweinelaufs an die Tafel gespendet. „Eine Riesen-Überraschung“, erzählt Högström, „wir hätten nie gedacht, dass es so viel werden würde.“

Diese Spende erst hat das Team auf die Idee gebracht, in der maroden Küche nicht Einzelteile auszutauschen, sondern über eine neue Küche nachzudenken. Geholfen hat dann im großen Stil noch das Velberter Möbelhaus Rehmann. Die Küche hätte 11.500 Euro gekostet, Rehmann hat sie der Tafel für 7.500 Euro überlassen, die fehlende Summe sozusagen gespendet.

Der Rest wurde aus den Spendengeldern finanziert, über die die Tafel sonst noch verfügen kann. Zuletzt kamen noch 600 Euro aus dem Verkauf von Ansichtskarten zusammen. So konnte das Tafel-Team sich in der vergangenen Woche unter anderem auch eine neue Kaffeekanne leisten.

Seit gut einem Jahr gibt es wieder eine Ausgabe von Mittagessen bei der Tafel in Wülfrath. Die war während der Corona-Jahre eingestellt worden. Ohne Anmeldung können Menschen hier jeden Montag ab 12 Uhr eine warme Mahlzeit bekommen. Diejenigen, die bei der Tafel registriert sind, zahlen einen Euro, alle andere 2,50 Euro.

Hauptsächlich geht es bei der Tafel in Wülfrather aber darum, Lebensmittel an Bedürftige auszugeben. „Die Zahl ist weiter gestiegen“, berichtet Standortleiter Bernd Arnold. Inzwischen werden jede Woche 200 Menschen über die Tafel in Wülfrath versorgt, Familienangehörige mitgezählt. Die Lebensmittel stammen aus Einkaufsmärkten und Küchen der Region.

Schon lange vor Beginn der Ausgabe stehen die Menschen Schlange am Gebäude unterhalb der Kulturkirche. Bei Regen und Sturm haben sie keinen Platz, wo sie sich unterstellen können.

Ab 2. Mai gibt es an der Tiegenhöfer Straße ein neues Angebot: Jeden Donnerstag zwischen 9.30 und 11.30 Uhr bietet das Tafel-Team künftig das „Café Plätzchen“ an, in dem es Frühstück, Kaffee und Kuchen gibt. Das Café soll aber auch ein Ort der Begegnung sein, vor allem für Menschen, die Geselligkeit suchen. Frühstück und Kaffee sind kostenlos, Spenden zugleich immer willkommen.

Beim „Café Plätzchen“, das es in Velbert bereits gibt, handelt es sich um eine Kooperation der Tafel Niederberg und der Wohnungslosenhilfe. Das Angebot schließt sich der Aktion #wärmewinter der Diakonie Deutschland und der Evangelischen Kirche an.