Velbert. Die FDP bringt in die kommenden Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Rates einen Antrag ein, in dem es um die Nutzung des Hertie-Geländes geht. Entstehen soll dort laut Fraktion ein „integriertes Quartierskonzept“.
Mit der Zukunft des Hertie-Areals in der Innenstadt beschäftigt sich die Velberter Lokalpolitik Jahr der Kommunalwahl inzwischen besonders. CDU und SPD hatten ihre Ideen bereits bekanntgegeben und in Anträgen die Errichtung eines Pflegeheims beziehungsweise sozialen Wohnkonzepts vorgeschlagen – nun legt die FDP ihre Pläne offen. In die kommenden Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses am 25. März und des Rates am 8. April werden die Fraktion und das fraktionslose Ratsmitglied Thorsten Hilgers einen Änderungsantrag zur geplanten Nutzung des ehemaligen Hertie-Geländes in der Friedrichstraße einbringen.
Die Antragsteller plädieren für ein ganzheitliches Quartierskonzept. „Eine Teilung des Geländes und die Errichtung einer solitären Pflegeeinrichtung würden das Potenzial dieses zentralen Standorts nicht ausschöpfen und könnten sogar die Entwicklungschancen des verbleibenden Areals erheblich einschränken“, erklärt Hilgers zum Änderungsantrag.
Die Kommunalpolitiker schlagen ein integriertes Konzept vor, das verschiedene
städtische Funktionen miteinander verbindet. So sollen Wohnen, Arbeiten und Freizeitangebote kombiniert und ein Mehrgenerationenwohnen sowie eine Wohnformen für alle Bevölkerungsgruppen etabliert werden.
„Innovative Service- und Wohnkonzepte für älter werdende Bevölkerungsgruppen“ schlägt die FDP vor. Auch die Integration einer Kindertagesstätte sei eine Möglichkeit. Hinzu kommen solle eine bedarfsgerechte Pflegeeinrichtung als Teil des Gesamtkonzepts.
„Wir brauchen für diesen zentralen Standort eine Lösung, die zur nachhaltigen Belebung der Innenstadt beiträgt und gleichzeitig den demografischen Wandel berücksichtigt“, betont FDP-Fraktionsvorsitzender Jürgen Schümann. „Ein modernes Quartierskonzept würde nicht
nur verschiedene Generationen zusammenbringen, sondern auch neue Impulse für die
Stadtentwicklung setzen. Die isolierte Betrachtung einer Pflegeeinrichtung greift zu kurz und wird dem Potenzial des Standorts nicht gerecht.“
Die Verwaltung möge Gespräche mit Projektentwicklern und Investoren führen, die Erfahrung mit der Umsetzung solcher integrierten Quartierskonzepte haben, so Jürgen Schürmann und Thorsten Hilgers.
Das ehemalige Hertie-Kaufhaus stand über Jahre leer, wurde von der Stadt Velbert gekauft und abgerissen. Das Areal ist nun Gegenstand anhaltender Diskussionen, denn die Nutzung ist bislang ungeklärt. “ Es ist ein Schlüsselgrundstück für die Entwicklung der Velberter Innenstadt“, so die FDP.
Die Entscheidung über die Zukunft des Hertie-Geländes könnte in der Ratssitzung am 8. April fallen.