Der Wülfrather Benjamin Denneßen hat in Mettmann einen Laden rund um Tabletop-Spiele und Sammelkarten eröffnet. Foto: Volkmann
Der Wülfrather Benjamin Denneßen hat in Mettmann einen Laden rund um Tabletop-Spiele und Sammelkarten eröffnet. Foto: Volkmann

Mettmann/Wülfrath. Der Wülfrather Benjamin Denessen hat sein Hobby zum Beruf gemacht und in der Nachbarstadt Mettmann ein Geschäft rund um Tabletop-Spiele und Sammelkarten eröffnet. 


Im neuen Laden „Pinselschwert“ an der Poststraße 16 dreht sich alles um kleine Plastikfiguren und den großen Spaß, den man mit ihnen haben kann: „Tabletop“ nennt sich das Hobby. Es geht ums Spielen und um die schönen Momente, die man dabei erleben kann. Mit dem Geschäft hat der Wülfrather Benjamin Denessen sein Hobby zum Beruf gemacht – zumindest zeitweise, denn der Werkstattleiter bei einem lokalen Verkehrsbetrieb baut sich im Einzelhandel ein zusätzliches Standbein auf.

Was kryptisch klingt, ist simpel: Die strategischen Tabletop-Spiele simulieren Konflikte auf dafür hergerichteten Tischen. Man verschiebt Armeen, positioniert seine Einheiten unter Beachtung des Geländes, und trägt Kämpfe unter dem Einsatz von Würfeln aus.

„Mit Miniaturen spiele ich bereits sei meiner Kindheit“, schwärmt der 42-Jährige. Mit dem Brettspiel „HeroQuest“ habe damals alles angefangen. Irgendwann reichte das Spielen allein nicht mehr aus und das Bemalen der Figuren kam hinzu. Inzwischen hat Benjamin Denessen sein Können perfektioniert, bietet seit vielen Jahren einen Service an, bei dem andere sich ihre Figuren professionell gestalten lassen können. „Die Eröffnung des Ladens war jetzt der nächste Schritt“, so Denessen. Er sieht großes Potential für seine Idee. Denn: „Hier im Umkreis gab es sowas einfach nicht“. Statt in die nächsten Großstädte wie Essen, Düsseldorf oder Wuppertal fahren zu müssen, können Tabletop-Fans und nun die Kreisstadt ansteuern. Verkehrsgünstig und mitten in der Innenstadt liegt das Geschäft.

Sein Ladenlokal soll das „Herz der lokalen Szene“ werden, hofft Benjamin Denessen. Er bietet daher nicht bloß Tabletop-Spiele und Zubehör sowie ausgewählte Sammelkarten an, sondern möchte vor Ort vor allem eine Gemeinschaft aufbauen, die das Hobby zusammen ausleben kann. Regelmäßig veranstaltet der 42-Jährige in den noch neuen Räumen – die Eröffnung war am 31. August – verschiedene Aktionen, um Miniaturenspiele wie „Star Wars Shatterpoint“, „Marvel Crisis Protocol“ oder „Warhammer“ kennenzulernen. Denessen verbindet als großer Star Wars-Fan den Handel mit seinen eigenen Interessen, hat also auch das Sammelkartenspiel Star Wars Unlimited von Beginn an in das Portfolio aufgenommen, aber auch Fans von Pokémon werden fündig. „Daran kommt man als Laden gar nicht vorbei“, so der Wülfrather. „Und was wir nicht haben, können wir bestellen.“

Tabletop-Laden in Mettmann: Nicht nur für Szenekenner

Ansprechen möchte er nicht nur Szenekenner, sondern auch Neueinsteiger. „Eltern mit Kindern können einfach vorbei kommen, sich informieren oder einfach etwas bemalen“. Denessen habe in seinem Laden immer einige Figuren liegen, an denen man sich mit Pinsel und Farbe ausprobieren kann. Vor allem Kinder würde davon profitieren: „Das Bemalen beruhigt enorm“, erklärt Denessen. Und es schule die feinmotorischen Fähigkeiten.

Hinter dem Tabletop-Hobby steckt mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Und auch im Kreis Mettmann ist die Szene längst nicht so sichtbar, wie sie sein könnte, findet der 42-Jährige. Vieles Spiele sich vor allem bei Brettspielen im Familien- oder Freundeskreis ab, beim Tabletop-Hobby gehe es darum, auch neue Kontakte zu knüpfen. „Die Leute müssen sich nur trauen“, ruft Benjamin Denessen auf. Man könne spontan an einem der angebotene Events teilnehmen. Angst vor hohen Kosten müssen man übrigens nicht haben, meint der Ladeninhaber. Zwar könne man für das Tabletop-Hobby auch viel Geld ausgeben, inzwischen geben es jedoch viele Einsteigerboxen, in denen „alles enthalten ist, was man für den Start benötigt“. „Ob man dann tiefer in das Hobby eintaucht, kann man später immer noch entscheiden“, so Denessen. Er appelliert, man möge sich die verschiedenen Spiele unverbindlich anschauen.

Wie auch Neulingen der Einstieg gelingen könne? „Man muss sich erstmal entscheiden – zwischen Science-Fiction und Fantasy oder ob man mit großen Armeen oder wenigen Einheiten spielen möchte“, bricht Denessen herunter, welche Überlegungen hinter dem Start in das Hobby stecken. „Der Rest kommt fast automatisch“. Fachgeschäfte wie das von Benjamin Denessen werden auch von den Spieleverlagen unterstützt, beispielsweise durch Marketingaktionen. Denn: Die Verlage wissen um die Relevanz stationärer Läden vor allem für die Tabletop-Szene.

Dass der Laden in Mettmann und nicht in der Kalkstadt zu finden ist, hat Gründe: „In Wülfrath habe ich keine bezahlbare und passende Immobilie gefunden“, erklärt Benjamin Denessen. Die Räume in Mettmann seien zudem aufgrund der großen Schaufenster ideal gewesen.“

Informationen über die Veranstaltungen gibt es über Facebook bei „Pinselschwert 2.0“ oder online unter www.pinselschwert.com. „Pinselschwert“, der Name des Ladens, ist keine zufällige Kreation: Das verbinde das Bemalen und die Kämpfe, erklärt der Wülfrather.