Der Sommer kommt - die Temperaturen ziehen an. Foto: Volkmann
Der Sommer kommt - die Temperaturen ziehen an. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. Der Deutsche Wetterdienst hat für den Kreis Mettmann eine amtliche Warnung herausgegeben: Demnach wird für Freitag, 13. Juni, eine starke Wärmebelastung erwartet. 


Nordrhein-Westfalen steht unter Hochdruckeinfluss. Von Südwesten zieht allmählich deutlich wärmere Luft heran. Der Sommer kommt also und mit ihm Sonne und Hitze. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Freitag angesichts der zu erwartenden Temperaturen eine amtliche Warnung herausgegeben, die ab 11 Uhr und bis 19 Uhr gilt.

„Am Freitag wird eine starke Wärmebelastung erwartet“, so die Meteorologen. Während gesunde Menschen heiße Tage in der Regel gut vertragen und einen Tag in der Sonne genießen, gilt zugleich: „Die Hitze wird alte und pflegebedürftige Menschen extrem belasten“, so der DWD. Die Hitzebelastung könne für den menschlichen Körper gefährlich werden und zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, so der Hinweis des Wetterdienstes. Man solle nach Möglichkeit die Hitze meiden, ausreichend Wasser trinken und die Innenräume kühl halten.

Pflegeexpertin gibt Tipps für heiße Tage

Die Verbraucherzentrale NRW gibt ebenfalls Tipps. Die Pflege-Expertin Felizitas Bellendorf richtet ihre Hinweise vor allem an jene, die sich um ältere und pflegebedürftige Menschen kümmern: „Sehr heiße Tage sind anstrengend, gesundheitlich belastend und auch gefährlich, vor allem für ältere und pflegebedürftige Menschen. Denn ihr Körper kann sich schlechter an hohe Temperaturen anpassen. Dann kann eine Überhitzung drohen. Erste Anzeichen dafür sind Müdigkeit, Schwächegefühl und Unwohlsein“, so Bellendorf.

Bei Anzeichen von Überhitzung oder Austrocknung sollte schnell gehandelt werden. Anzeichen sind plötzliche Beschwerden wie Schwindel, Schwäche, schneller Puls, Kopfschmerz, Unruhe oder Verwirrtheit. Pflegebedürftige Menschen sollten sofort in kühle Räume begleitet, mit Getränken versorgt und ruhig gehalten werden. Dauern die Symptome an, sollte ärztlicher Rat eingeholt oder die 112 angerufen werden.

Ausreichend lüften und die Räume verdunkeln kann an heißen Tagen helfen, mit der Hitze klarzukommen.

Feuchte Umschläge auf Armen, Beinen oder im Nacken sowie kühlende Wassersprays oder kühles Abreiben tun gut. Kalte Fuß- und Handbäder regen den Kreislauf an. „Besonders bettlägerige Menschen können der Hitze nicht ausweichen. Sie sollten mit dünner Bettwäsche und leichter Bekleidung versorgt werden, die am besten häufiger gewechselt wird. Wenn möglich sollten keine Inkontinenzhosen, sondern Netzhosen mit Einlagen verwenden werden, um Wärmestaus zu vermeiden“, so der Rat von Felizitas Bellendorf.

Zudem gilt: Wer regelmäßig bestimmte Arzneimittel nimmt, sollte in der Arztpraxis oder Apotheke die Hitzeverträglichkeit prüfen lassen.

Noch mehr als sonst sollte auf eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Neben Wasser bieten Fruchtsaftschorlen sowie ungesüßte Frucht- oder Kräutertees eine gesunde Abwechslung. Alles gerne kalt, aber nicht eiskalt. Empfohlen ist, etwa alle Viertelstunde ein paar Schlucke oder alle zwei Stunden ein Glas zu trinken – gerne auch gemeinsam. Nicht ratsam sind Alkohol und stark gezuckerte Getränke. Bei Herz- und Nierenerkrankungen sollte die Trinkmenge mit dem Arzt besprochen werden.

Auch beim Essen kann man sich der Hitze anpassen: Angeraten sind seitens der Verbraucherschützer mehrere kleine, leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt. Gut geeignet seien wasserreiche Salate, gedünstetes Gemüse, leicht verdauliches Eiweiß wie mageres Fleisch, Fisch oder Eier sowie kleine Portionen Kartoffeln, Reis oder Couscous. Rohkost wie Tomaten, Gurken oder Melonen lieferten zusätzlich Flüssigkeit. Nachmittags bietee sich kleingeschnittenes Obst wie Wassermelone, Trauben oder Pfirsiche an. Mild gesalzenes Gebäck, beispielsweise Salzstangen, können helfen, den Salzhaushalt auszugleichen und das Durstgefühl zu fördern.

„Am besten isst man in den kühleren Tageszeiten, also morgens und am frühen Abend – und serviert Speisen lauwarm. Frische Kräuter bringen Geschmack, ohne den Körper mit Salz zu belasten“, so Bellendorf,

Bei Hitze sollten pflegebedürftige Personen möglichst in der Wohnung oder im Schatten bleiben und für Einkäufe, Spaziergänge oder Arzttermine eher die kühleren Stunden morgens und abends nutzen, am besten mit leichter Kopfbedeckung. Nützlich für unterwegs sind Kälte-Sofort-Kompressen.

Auch an Tiere denken

Haustiere können unter großer Hitze leiden wie Menschen, daher sollte man auch für sie entsprechende Unterstützung anbieten. Nach Angaben der Tierschutzorganisation „Peta“ solle man für Nagetiere und Vögel ausreichend frisches Wasser bereitstellen. Dabei sollte das Wasser täglich gewechselt werden, weil  sich Bakterien an Hitzetagen schnell vermehren. „Vor allem Kaninchen und Meerschweinchen neigen zu Harnwegsinfekten und können im Sommer schnell überhitzen. Um das zu vermeiden, können Sie das Wasser mit Vitamintropfen anreichern“, so Peta.

Auch Hunde benötigen viel Wasser an heißen Tagen. „Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten und vor allem im Ballenbereich besitzen, können sie – anders als wir Menschen – ihre Körpertemperatur bei Hitze nicht ausreichend durch das Schwitzen regulieren. Der wichtigste Abkühlmechanismus ist für Hunde daher das Hecheln“, erklärt Peta. Dabei wiederum verdunste viel Flüssigkeit, weshalb Hunde regelmäßig trinken sollten. Bei der Nahrung sollte man kleinere Portionen bereitstellen.

Wichtig: Bei hautempfindlichen, hellen Tieren sei das Eincremen mit Sonnencreme auf Nasenspitze und Ohren nötig, um den Hund vor Sonnenbrand zu schützen.

Auch Katzen schwitzen nicht wie Menschen, sie hecheln an heißen Tagen ebenfalls, um die Temperatur zu regulieren. Katzen solle man regelmäßig zum Trinken animieren: „Hierbei können Trinkbrunnen, mehrere Näpfe an unterschiedlichen Orten oder auch Eiswürfel hilfreich sein. Mit Wasser angereichertes Feuchtfutter kann die Flüssigkeitsaufnahme ebenso erhöhen“, so Peta. Die Fellknäuel freuen sich zudem über die Einrichtung eines schattigen Plätzchens. Wie auch bei Hunden, kann bei Katzen die Gefahr für einen Sonnenbrand bestehen.

Ein Tipp der Tierschützer: „Feuchten Sie das Fell Ihrer Samtpfote leicht an, indem Sie mit feuchten Händen oder mit einem angefeuchteten Tuch oder Waschlappen immer wieder über das Fell der Katzen streichen.“

Einen wichtigen Hinweis hat auch die Polizei: Kleine Kinder oder Tiere solle man nicht unbeaufsichtigt in einem Auto zurückzulassen. Gerade bei hohen Außentemperaturen könne sich das Innere eines Fahrzeugs in wenigen Minuten stark überhitzen und zu einem regelrechten Backofen werden – „mit lebensgefährlichen Folgen für darin eingeschlossene Kinder oder Tiere“.