Der Große Saal in der Historischen Stadthalle in Wuppertal war ausverkauft. Foto: Volkmann
Der Große Saal in der Historischen Stadthalle in Wuppertal war ausverkauft. Foto: Volkmann

Wuppertal. Am Samstagabend ist das Gedränge in der Historischen Stadthalle groß gewesen. Der englische Dirigent Nic Raine vereinte die Wuppertaler Symphoniker zu einem Filmorchester und holte die Klänge berühmter Streifen auf die Bühne: „Hollywood am Johannisberg“.


Der Große Saal in der Historischen Stadthalle war bis in die hinteren Reihen gefüllt, als pünktlich um 19.30 Uhr der erste Ton erklang. Nic Raine, ein Spezialist für Filmmusik, dirigierte das Wuppertaler Symphonieorchester und führte mit Witz und britischem Charme durch den Abend. Immer wieder mit dabei: Tom Cruise. Nicht als Star vor Ort, aber Zentrum für den einen oder anderen Seitenhieb auf den US-amerikanischen Hollywoodstars, der so engagiert wie wiedererkennbar ist in seinen Filmen.

Zu hören waren Klassiker der Filmmusik – My Fair Lady, The Great Escape oder 1492: Conquest of Paradise – und moderne Sounds zwischen Hans Zimmer und James Horner. So erklangen die Titelmelodien von Avatar, Rocky, Inception und eben Top Gun – Maverick, „mit Tom Cruise. In seiner Rolle als – Tom Cruise“, scherzt Dirigent Nic Raine. Es war auch letztlich ein weiterer Film mit Cruise in der Hauptrolle, dessen Titelmelodie am Wuppertaler Hollywood-Abend für besondere Begeisterung beim Publikum sorgte: The Last Samurai.

Auch hier war es Hans Zimmer, der den Score zu dem Action-Drama aus dem Jahr 2003 besteuerte. Zum orchestralen Sound mischte sich ein wahren Trommelfeuerwerk, das die Bilder des Alten Japan in den Köpfen lebendig werden ließ. Für das große Finale sorgten zwei Star-Wars-Kompositionen von John Williams, dessen Werke bei derartigen Filmmusik-Konzerten wie am Samstag in Wuppertal kaum wegzudenken sind.

Nic Raine hatte sich überwiegend bei bekannten Filmkomponisten bedient, um den Abend musikalisch zu gestalten, so mancher Song abseits der auf ähnlichen Konzerten zu hörenden Standardwerke zwischen Der Herr der Ringe, E.T oder Indiana Jones waren jedoch Überraschungen: Zimmers Score zu dem Science-Fiction-Heist-Film „Inception“ von Christopher Nolan beispielsweise, deren schrittweise um Klänge erweiterte Wiederholungen sich zu einem krachenden Höhepunkt zusammenfügen.

Es waren einerseits die populären Kinoklänge, die für Freude bei den Gästen sorgten, andererseits jedoch die bis in die hinteren Ränge spürbare Spielfreude der Sinfoniker und des Dirigenten selbst, die sich – gemeinsam mit der Sopranistin Jana Degebrodt – so manche Zugabe nicht nehmen ließen. Nach rund zweieinhalb Stunden war Schluss – zuvor gab es seitens des Prublikums minutenlang „Standing ovations“, um die musikalischen Leistungen und die gelungene Liederauswahl zu würdigen. Erst als es hieß „Spot on“, war klar: Jetzt endet die Filmsause.

Alle Konzerte der Wuppertaler Sinfoniker findet sich unter: www.sinfonieorchester-wuppertal.de.