Derartige Job-Angebote kommen per SMS, auf Telegram oder per WhatsApp - es handelt sich um Betrug. Foto: Volkmann
Derartige Job-Angebote kommen per SMS, auf Telegram oder per WhatsApp - es handelt sich um Betrug. Foto: Volkmann

Wien. Derzeit senden Betrüger offenbar vermehrt SMS, Telegram-Nachrichten oder WhatsApp-Messages, in denen es um angebliche Job-Angebote geht. Verbraucherschützer warnen: Es handelt sich um Betrug.

Eine SMS ploppt auf dem Smartphone auf: „Wir möchten Ihnen eine Arbeit anbieten, die Sie in Ihrer Freizeit erledigen können“, unter anderem mit diesen Worten leiten Kriminellen ihre Masche ein. Versprochen werden Tagesverdienste zwischen 100 und 1.000 Euro, manchmal sogar deutlich mehr. Der Aufwand ist angeblich gering: Lediglich eine bis zwei Stunden täglich müsse man sich Zeit nehmen.

Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist genau das: Ein betrügerischer Trick, den Verbrecher nutzen, um ihre Kassen zu füllen.

Angeblicher Nebenjob um Bewertungen

Das Verbraucherschutz-Portal „Watchlist Internet“ warnt aktuell vor der Masche. Dort erklären die Experten, es würde den Nachrichtenempfängern ein Nebenjob mit flexibler Zeiteinteilung angeboten. „Ihre Aufgabe ist es, Hotels, Online-Shops oder andere Dienstleistungen zu bewerten oder zu testen“, so der Hinweis. Das sei Betrug. „Sie verlieren viel Geld“, so die Verbraucherschützer.

Um ihre angeblichen Job-Angebote schmackhaft zu machen arbeiten die Kriminellen nicht bloß mit der Formel „Viel Geld für wenig Arbeit“, sondern greifen auch auf die Namen populärer Unternehmen zurück: So arbeite man angeblich beispielsweise für Zalando oder Otto.

Auch der Bewerbungsprozess ist simpel: Statt ausgedehnte Verfahren, solle man lediglich Kontakt per WhatsApp oder Telegram aufnehmen. Zudem würde man dann einer entsprechenden Gruppe dieser Messenger-Dienste aufgenommen, könnso so mit anderen kommunizieren.

Die Verbraucherexperten sagen es allerdings deutlich: „Leider ist dieser Job aber zu gut, um wahr zu sein. Sie werden betrogen“.

Die Experten gehen davon aus, dass die Betrüger wahllos Telefonnummern kontaktieren und mahnen zu Vorsicht: „Wenn Sie gerade auf Jobsuche sind oder sich zum Beispiel bei einer Personalvermittlungsagentur registriert haben, mag die Nachricht plausibel erscheinen“, schreibt Watchlist Internet. Damit hätten die SMS oder WhatsApp aber nicht zu tun.

Bewerbung auf Fake-Stellenanzeige

Besonders dreist: In einigen Fällen geben die Kriminellen sich offenbar als Personalvermittlungsagentur aus. So wollen sie die Glaubwürdigkeit erhöhen – und somit ihren Chancen, den Betrug erfolgreich durchziehen zu können, erhöhen.

Eine weitere Möglichkeit, um an Kontakte zu gelangen, könnte gefälschte Stelllenzeigen sein. Die haben die Betrüger zuvor geschaltet, um so Telefondaten abzufischen. Teils werden diese Fake-Anzeigen in den Sozialen Medien oder auf echten Jobportalen geschaltet.

Und was passiert, wenn man die Tätigkeit trotz aller Warnungen aufnimmt? Ist man auf die Masche hereingefallen, hat sich den vermeintlichen Job gesichert, erhält man Zugang zu einer Onlineplattform. „Auf dieser Plattform erledigen Sie dann Ihre Arbeitsaufträge“, erklärt Watchlist Internet. Per Messenger werden erläutert, wie die  Plattform funktioniert. So die Logos jener Unternehmen, für die man angeblich arbeitet, sind zu sehen. Unter anderem geht es um das Bewerten von Produkten.

„Die Aufgaben sind in der Regel mit wenigen Klicks erledigt und Sie sehen live, wie viel Geld Ihnen die Tätigkeit eingebracht hat“, so die Verbraucherschützer. Der Betrug entwickelt sich nun schrittweise: Auf die Erledigung einiger Aufgaben folgen größere, natürlich mit besseren Verdienstmöglichkeiten.

„Dafür müssen Sie jedoch Geld einzahlen, um dann eine Provision zu erhalten“, wartn man bei Watchlist Internet. Die Kriminellen nennen verschiedene Gründe für die notwendigen Zahlungen, die man angeblich zurückbekomme.

Die Experten warnen: „Um Ihr Vertrauen zu gewinnen, wird Ihnen nach Ihrer ersten Einzahlung sogar ein Geldbetrag ausgezahlt. Dies dient aber nur dazu, um Sie zu weiteren und höheren Einzahlungen zu verleiten.“ Das Geld ist letztlich weg.