Velbert. Das Kamrad-Konzert am Samstagabend hat rund 3.000 Menschen zur Velberter Arena gelockt. Es ist das erhoffte Spektakel gewesen.
Knapp 3.000 Besucher haben die Einladung der Stadt Velbert zum langen Konzertabend am Samstag angenommen. Das Veranstaltungskonzept war für bis zu 4.000 Menschen ausgelegt, ausverkauft war das Konzert von Tim Kamrad also nicht – und trotzdem war es rappelvoll auf dem Platz vor der Bühne, der gar nicht voller hätte sein dürfen, um dort entspannt gemeinsam feiern zu können.
Bereits ab dem frühen Abend gab es Musik: der Sänger Jesse Tellem, der seine musikalischen Wurzeln unter anderem bei den Sounds von „Jimmy Eat World“ oder „My Chemical Romance“ verortet, sorgte für das Warm-Up; anschließend trat die Hamburger Multiinstrumentalistin Greta Deer an das Mikrofon, um das Publikum auf den Höhepunkt des Abend vorzubereiten: Kamrad.
Lampenfieber? Nein – aber viel Freude
Für Velberts derzeit wohl bekanntestem Musiker war das Konzert ein echtes Heimspiel – und durchaus ein Mega-Event. Zwar ist der 28-Jährige bereits in größeren Hallen und vor deutlich mehr Publikum aufgetreten, dann jedoch meist auf Festivals. Als Solo-Act spielt Kamrad meist vor 1.000 bis 1.500 Besuchern – die 3.000 Fans krönen die Karriere des Langenbergers also, zumal „Familie und Freunde auf jeden Fall da sind“, so Tim Kamrad vor seinem Auftritt. Lampenfieber? Habe er nicht, verrät der Singer-Songwriter. „Aber es gibt vor dem Konzert immer einen besonderen Adrenalin-Moment. Und wenn der fehlt, dann läuft etwas falsch“.
Ein wenig Nervosität war allerdings dennoch im Spiel – diesmal. Vor allem die Sache mit dem einen „Special special special Guest“ sorgte für Kribbeln. „Das gibt es nur in Velbert“. Kamrad gab an, er freue sich, „aber immer wenn etwas Neues dabei ist, dann ist noch nicht geprobt, wie es laufen kann. Das kann von supergeil bis – naja, ganz in die Hose wird es nicht gehen, aber es ist eine Spannweite dabei. Ich glaube, es wird schön. Ich freue mich auf die Reaktionen. Das wird ein guter Moment“.
Und: „Es wird emotional werden – und besonders. Und es wird nicht zu vergleichen sein mit irgendeiner anderen Show diesen Sommer, weil es ist nun mal Velbert. Es ist zu Hause. Es sind ganz viele Leute da, die ich kenne“, so Kamrad. Unter anderem ehemalige Lehrer seiner Schule hätten Tickets gekauft. „Das wird eine geile Show und einer geiler Abend!“.
Der Platz vor der Bühne füllte sich allmählich, als es dann gegen 20.30 Uhr los ging mit dem „Homecoming“ des Langenberger Singer-Songwriters, war es proppenvoll ab der ersten Reihe. Dort hatten sich eingefleischte Fans bereits frühzeitig ihre Plätze gesichert, beispielsweise Jette aus Velbert, die „für Greta und Kamrad“ zum Konzert gekommen ist. Ganz spontan am Samstagmorgen hatte die 16-Jährige ihr Ticket gebucht – und ihre Freundinnen direkt mitgenommen. „Kamrad ist immer gut drauf“, freut sich die junge Velberterin. Und sie sollte nicht enttäuscht werden.
Rund 90 Minuten Vollgas gab Tim Kamrad, brachte seine Hits mit, aber auch einen brandneuen Song. Als Überraschungsgäste hatte der Singer-Songwriter seinen Vater Joachim auf die Bühne geholt und für einen bewegenden Moment gesorgt. Der zweite „Special Guest“ war Nico Klemm aus Kamrads The Voice of Germany-Team. Mit dem deutschen Rap-Talent rockte der 28-Jährige die Bühne. Das Publikum rastete aus als die beiden Sänger gemeinsam den Song „Can’t Hold Us“ von Mackelmore & Ryan Lewin performten.
„Velbert kann Party machen. Velbert ist laut!“, motivierte Tim Kamrad das Publikum. Und die Besucherinnen und Besucher ließen sich nicht lange bitten: Sie sangen, hüpften und klatschten. So ausgelassen wurde in der Stadt lange nicht mehr gefeiert. Da konnte auch ein zeitweiser Regenschauer die gute Stimmung nicht trüben. Mit einem großen Finale und dem Hit „I believe“ schickte Kamrad die Konzertbesucher ausgepowert und mit einem Lächeln im Gesicht auf den Heimweg.