Karnevalsumzug mit Menschenmassen und Themenwagen
In Heiligenhaus (Foto) und Mettmann starten am Nelkensamstag um 14.11 Uhr die ersten Karnevalszüge der Session. Danach geht es bunt weiter in den anderen Städten des Kreises. Archivfoto: Mathias Kehren

Kreis Mettmann. An den „tollen Tagen“ geht es auch im Kreis Mettmann auf die Straße. Wir geben einen Überblick über das närrische Treiben im Karneval 2024.

„Denn nur einmal im Jahr ist Karneval“, heißt es in einem berühmten Schlager von Willi Ostermann, der bald hundert Jahre alt wird. Aber eigentlich stimmt das ja gar nicht: Denn Karneval ist ja eher zweimal im Jahr: am Anfang und am Ende.

Gemeint sind aber sicherlich die sogenannten „tollen Tage“ von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch, in denen insbesondere im Rheinland die Närrinnen und Narren auf die Straße gehen, um gemeinsam zu feiern.

Der Kreis Mettmann und das niederbergische Land zählen bekanntlich zum Rheinland, wenn auch der Übergang zu Westfalen nahe ist. Nach den unterschiedlichen Stürmen auf Rathäuser und Sparkassen (Wülfrath) beginnt am Wochenende der Reigen der Umzüge. Wer will, kann quasi von einem Tag auf den anderen einen Karnevalszug besuchen, ohne nach Köln oder Düsseldorf reisen zu müssen, was aber dennoch viele Jecken machen werden.

Der erste närrische Umzug startet traditionell am Nelkensamstag in Mettmann. Nicht ganz so traditonell ist der Ausgangspunkt: Um 14.11 Uhr setzten sich Wagen und Fußgruppen Richtung Innenstadt in Bewegung. Unter anderem geht es vorbei am Jubiläumsplatz und an der Königshof-Galerie. Motto 2024: „Wir sind jeck, wir sind bunt, bei uns geht’s rund“.

Dass in Mettmann der erste Umzug startet, stimmt nicht so ganz, denn zeitgleich gehen die Jecken in Heiligenhaus auf die Straße. „Heljens-Jecken“ heißen die Narren, die zum inzwischen siebten Mal den Umzug durch Heiligenhaus veranstalten, der an diesem Samstag über die Hauptstraße zieht.

Start ist um 14.11 Uhr an der Ecke Bayernstraße, dann geht es los Richtung Rathaus. Wer den Zug noch nicht gesehen hat, wird staunen, was sie in Heiligenhaus in so wenigen Jahren auf die Beine gestellt haben. Etwa 30 Gruppen machen sich auf den Weg, darunter das Velberter Prinzenpaar mit seinem Wagen. Die Party in der Innenstadt beginnt sogar schon zwei Stunden früher, also um 12.11 Uhr.

Vor dem Rosenmontag kommt der Tulpensonntag, der in diesem Jahr auch noch auf den 11. Februar fällt. Und so kommen die Narren in Langenberg zu der Ehre, dass ihr Zug am 11. um 11.11 Uhr startet. Los geht er an der Ecke Feldstraße über die Hauptstraße vorbei am Bürgerhaus Richtung Alte Kirche. Dort wird allerdings auch schon ab 11.11 Uhr gefeiert, bis der Zug kommt, der dann weiter Richtung Froweinplatz wandert. Veranstalter des Zuges ist übrigens die Langenberger Werbevereinigung. Um 12.30 Uhr beginnt eine Party im Aldie-Kunsthaus, allerdings ist nur Platz für 200 Jecken.

Wer möchte, kann von Langenberg gleich weiterreisen zum nächsten Zug nach Neviges – Verzeihung – nach Tönisheide natürlich. Fürs närrische Treiben dort zuständig ist die KG „Zylinderköpp“, die zum 48. Karneval „auf“ Tönisheide einlädt. Die Party beginnt am 11. um 11 Uhr auf dem Kirchplatz, der Umzug läuft ab 13.11 Uhr. Fehlt noch das Motto: „Die Welt ist bunt, frech und frei – Tönisheide ist dabei.“

Der Rosenmontag in Niederberg gehört den karnevalistischen „Hochburgen“ Velbert-Mitte und Wülfrath. Wobei es da ein paar kleine Unterschiede gibt: In Velbert läuft der wohl längste Zug in Niederberg, in Wülfrath der kürzeste.

Velbert legt vor: Aufstellung ist ab 13 Uhr am oberen Ende der Friedrichstraße. Über die geht es um punkt 14.11 Uhr los Richtung Fußgängerzone – einfach immer nur geradeaus. Veranstalter ist der Festausschuss Velberter Karneval, der das Motto gewählt hat: „Velberts Farben, die sind bunt, denn gemeinsam ist niemand einsam.“ Darauf ein dreifaches „Tüp Tüp Helau“! Zugleiter Dennis Fülling hofft auf „strahlenden Sonnenschein“ und ein „gut gelauntes karnevalistisches Publikum entlang der Zugstrecke“.

Die Hoffnung auf Sonnenschein mögen sich vielleicht nicht erfüllen, werden die Narren in Wülfrath beim Blick auf die Voraussagen denken, aber Hauptsache es bleibt trocken. In Wülfrath setzt sich der tradionelle Zug um 15 Uhr vom Paul-Ludowigs-Haus aus in Bewegung, vorneweg eine Fußgruppe der Kalkstadt-Narren und das Kinderprinzenpaar.

Und weil es so schön ist und Tradition hat, wird der Zug die Runde durch die frühere Kalk-Arbeiter-Siedlung Rohdenhaus ein zweites Mal drehen. Danach wird in Wülfrath im Paul-Ludowigs-Haus und beim Musikverein Kalkstädter gefeiert.

Und wer dann noch nicht genug hat, muss Veilchendienstag doch nach Düsseldorf oder Köln reisen. Einen Umzug hier haben wir jedenfalls nicht mehr zu bieten.