Da durfte noch gefeiert werden - Prinz Dennis I. mit Prinzessin Jessie I. beim Rathaussturm 2019. Foto: Mathias Kehren
Da durfte noch gefeiert werden: Prinz Dennis I. mit Prinzessin Jessie I. beim Rathaus-Sturm 2019. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Kein Zug, kein Rathaus-Sturm: Wegen Corona fällt auch in diesem Jahr der öffentliche Karneval in Velbert aus. Das berichtet der Festausschuss Velberter Karneval auf Nachfrage.

„Leider, leider, leider“, sagt Dennis Fülling, der Vorsitzende des Festausschusses. Die Sicherheit der Menschen und der Karnevalisten müssen nun einmal unbedingt Vorrang haben. Deshalb sei die Planung des Rosenmontagszuges schon vor langer Zeit fallen gelassen worden.

Dennoch habe es Überlegungen gegeben, immerhin eine karnevalistische Veranstaltung im Freien durchzuführen. Aber auch davon haben die Karnevalisten Abstand genommen angesichts der Entwicklung der Pandemie in den vergangenen Wochen.

Jetzt hat das Gesundheitsministerium des Landes in Aussicht gestellt, die Coronaschutzverordnung zu ändern. Dann könnten die Städte „räumlich abgegrenzte Brauchtumsgebiete“ an den Karnevalstagen einrichten. Mehr dazu steht hier.

„Bei aller Liebe“, sagt Dennis Fülling zu den Plänen und holt tief Luft. Aus seiner Sicht ist das jetzt nicht mehr umsetzbar. Denn die „tollen Tage“ beginnen in zwei Wochen. Und die Karnevalisten könnten es vielleicht noch schaffen, etwas auf die Beine zu stellen. Aber sie bräuchten dafür schließlich auch die Genehmigung der Ordnungsbehörde, „die uns immer sehr unterstützt.“

Aber die Kommune habe vielleicht auch noch etwas anders zu tun, als sich darum zu kümmern, „dass wir Karnevalisten feiern können“. Wäre die Ankündigung des Landes ein, zwei Wochen eher erfolgt, hätte man vielleicht noch etwas machen können. Aber so.

Dennis Fülling glaubt, dass es auch beim Publikum zwei Lager gibt: „Ein Großteil will Karneval feiern. Die anderen sagen: Wie kann man an sowas überhaupt denken.“ Die ganze Lage sei schon „nervenaufreibend“. Und Fülling erinnert an den „Aufschrei“, als zum Auftakt des Karnevals in Köln „die Straßen berstend voll waren“.

Nicht nur für das Brauchtum, für den gesamten Kulturbereich seien dies „zwei echte harte Jahre“. Einen Zug im Mai oder Juni wird es in Velbert nicht geben, berichtet der Vorsitzende des Festausschusses, „vieleicht ein karnevalistisches Sommerfest“. Aber das sei bislang kaum mehr als eine Idee. Man müsse abwarten, welche Buchstaben des griechischen Alphabets die Pandemie noch hervorbringe.