Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Foto: Polizei/Symbolbild
Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Foto: Polizei/Symbolbild

Kreis Mettmann. Die Kreispolizeibehörde hat die Verkehrsunfallbilanz für das vergangene Jahr vorgestellt. Es gibt einen leichten Anstieg der Unfallzahlen, jedoch deutlich weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.


Landrat Thomas Hendele und der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Heiner Mies, stellten das Zahlenwerk am Montag, 17. März, im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist im vergangenen Jahr um 2,9 Prozent auf insgesamt 13.638 angestiegen. Alle 39 Minuten kommt es im Kreisgebiet somit rechnerisch zu einem Unfall.

„Unser Kreis ist mit 360.000 zugelassenen Fahrzeugen und dem starken Pendlerverkehr in einem Ballungsgebiet naturgemäß stark verkehrsbelastet. Hinzu kommt die Tatsache, dass ältere Menschen immer länger mobil am Straßenverkehr teilnehmen und auch junge Leute früher den Führerschein machen. Das führt zu mehr Verkehrsteilnehmenden und damit auch zu mehr Verkehrsunfällen“, erklärte Landrat Thomas Hendele. „Umso erfreulicher ist es, dass die Anzahl der im Straßenverkehr schwer verletzten Personen deutlich zurückgegangen ist – und zwar um 17,7 Prozent“, so der Landrat weiter. Vor allem bei den Kinder im Alter bis 14 Jahren ergibt sich hier ein Minus von 23,8 Prozent – noch deutlicher ist der Rückgang bei Menschen ab 75 Jahren: hier gab es 34,3 Prozent weniger schwere Verletzungen. „Das freut mich, weil uns diese Gruppen natürlich besonders am Herzen liegen und wir hier auch einen Schwerpunkt unserer Verkehrsunfallprävention gesetzt haben“, ergänzte Hendele.

In nur zehn Prozent aller Verkehrsunfälle seien Menschen körperlich zu Schaden gekommen, so die Polizei. Blech- oder Sachschäden überwiegen also.

Nicht alle Entwicklungen sind jedoch positiv: Immer häufiger jedoch komme es bei Verkehrsunfällen zu dem Umstand, dass die Verursacherinnen oder Verursacher von der Unfallstelle flüchteten, ohne eine Schadensregulierung zu ermöglichen. „Hierbei handelt es sich um eine Verkehrsunfallflucht – und die ist kein Bagatelldelikt, sondern eine Straftat“, erklärte Heiner Mies, Leiter der Direktion Verkehr. Im Jahr 2024 zählte die Polizei kreisweit insgesamt 3.919 solcher Delikte; 38,91 Prozent davon konnten aufgeklärt werden.

Weiterhin drückt der Schuh im Bereich Verkehr bei den Unfällen von Pedelecfahrerinnen und Pedelecfahrern. „Immer mehr Menschen steigen auf ein Pedelec um – daher sind die steigenden Zahlen auch nicht verwunderlich. Problematisch ist es jedoch, wenn die Menschen jedoch nicht geübt sind, mit den meist schwereren und schnelleren Rädern umzugehen – und dadurch ohne Fremdeinwirkung zu Fall kommen“, so Heiner Mies. Insgesamt kamen im Jahr 2024 203 Personen auf einem Pedelec körperlich zu Schaden – ein Anstieg von rund 13 Prozent. Um dem Trend entgegenzuwirken setzt die Polizei auf Prävention, und bietet zum Beispiel kostenlose Trainings und Kurse an, bei denen das sichere Handling eines Pedelecs geschult wird.

Steigende Zahlen gibt es auch bei der Anzahl der Verkehrsunfälle, die unter dem Einfluss von Drogen verursacht wurden. Hier registrierte die Polizei einen Anstieg um 39,1 Prozent auf insgesamt 64 Fälle. „Für mich hat das ganz klar etwas mit der Freigabe von Cannabis zu tun und ich bin überzeugt, dass uns dieses Problem auch in den kommenden Jahren noch beschäftigen wird“, sagte Heiner Mies. Die Polizei möchte hier durch verstärkte Verkehrskontrollen die Entwicklung im Blick behalten und hat angekündigt, weiterhin konsequent gegen Verstöße vorzugehen.