Kreis Mettmann. Die Untere des Kreises Mettmann hat eine Allgemeinverfügung erlassen, um wild lebende Tiere zu schützen: Konkret wird der nächtliche Betrieb von Mährobotern untersagt.
Zum Schutz wildlebender Tiere hat die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann jetzt eine Allgemeinverfügung erlassen, die den nächtlichen Betrieb von Mährobotern untersagt. Diese Maßnahme dient insbesondere dem Schutz von Igeln, Amphibien und anderen Kleintieren, die in den Abend- und Nachtstunden aktiv sind. Das Verbot gilt täglich von 30 Minuten vor Sonnenuntergang bis 30 Minuten nach Sonnenaufgang. Nicht verboten ist der nächtliche Betrieb von Mährobotern auf Gründächern.
In vielen Gärten werden heutzutage Mähroboter zur Rasenpflege eingesetzt. Da Mähroboter eigenständig mähen und dabei sehr leise sind, werden sie häufig auch in der Dämmerung oder nachts in Betrieb genommen. Dieser nächtliche Einsatz stellt jedoch eine Gefahr für wildlebende Tiere dar, da viele nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Tierarten in den Abend- und Nachtstunden auf Nahrungssuche sind.
Der Einsatz von Mährobotern ist insbesondere für sie gefährlich, da Igel nicht flüchten, sondern aus Schutzreflex stehen bleiben und sich zu einer Stachelkugel zusammenrollen. Die vorhandenen technischen Systeme reichen derzeit noch nicht aus, um wildlebende Tiere zu schützen. Wie Studien und Tests gezeigt haben, erkennen die Systeme insbesondere Igel bislang nicht zuverlässig.
Viele kleine Tierarten gehen nachts auf Nahrungssuche. Neben dem Igel werden hierdurch auch andere Tierarten wie Frösche, Kröten und Molche, die ebenfalls keine Möglichkeit haben, schnell genug vor den Mährobotern zu fliehen, massiv gefährdet, getötet oder verletzt.
Verletzen oder töten Mähroboter geschützte Tierarten, handelt es sich um einen Verstoß gegen das Verletzungs- und Tötungsverbot nach dem Bundesnaturschutzgesetz. „Wer also einen Mähroboter im Garten hat, hat auch dafür Sorge zu tragen, dass dieser keine wildlebenden Tiere verletzt oder tötet“, so die Kreisverwaltung. Jeder könne somit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.
Der Kreis Mettmann betrachtet das nächtliche Verbot als verhältnismäßig und geht davon aus, dass „die Bürgerinnen und Bürger es akzeptieren und Verständnis für den Schutz der Wildtiere aufbringen“.