Mit der Zeitumstellung erhöht sich die Gefahr von Wildunfällen in der Dämmerung. Foto: Kreisjägerschaft
Mit der Zeitumstellung erhöht sich die Gefahr von Wildunfällen in der Dämmerung. Foto: Kreisjägerschaft

Kreis Mettmann. 252 Rehe sind im vergangenen Jahr im Einzugsgebiet der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Mettmann auf den Straßen ums Leben gekommen. Die meisten Wildunfälle waren in der Dämmerung zu verzeichnen.


Nachdem am Wochenende die Uhren umgestellt wurden, beginnt nun die gefährlichste Zeit des Jahres für Rehe und Autofahrer. Denn jetzt überschneiden sich die Dämmerungszeit, in der unser Wild meist unterwegs ist, mit dem Berufsverkehr. Damit steigt die Unfallgefahr. Neben Rehen sind insbesondere auch Fuchs, Dachs und Waschbär in Verkehrsunfälle verwickelt. Besonders häufig sind solche Unfälle auf Landstraßen, die durch Waldgebiete oder entlang von Feldern führen. Hier sollten Pendler in den Morgenstunden zwischen 6
und 9 Uhr besonders wachsam sein.

Zudem beginnt in der Winterzeit die abendliche Dämmerungsphase schon gegen 17 Uhr und fällt damit ebenfalls in die Rush-Hour. „Durch eine umsichtige und aufmerksame Fahrweise kann das persönliche Wildunfallrisiko stark reduziert werden“, so Christian Freund, Vorsitzender der Kreisjägerschaft. Auf Strecken mit häufigem Wildwechsel machen entsprechende Verkehrsschilder Autofahrer frühzeitig auf die Gefahrensituation aufmerksam.

Wildunfälle können zu schweren Folgen für die betroffenen Fahrzeuginsassen führen,
etwa wenn das Fahrzeug durch Ausweichmanöver von der Fahrbahn abkommt. Autofahrer sollten deshalb mit Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterwegs und immer bremsbereit sein. Steht ein Stück Wild am Straßenrand oder auf der Fahrbahn,
sollte der Fahrer kontrolliert bremsen, die Scheinwerfer abblenden und mehrfach hupen. „Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die des Menschen,
das Fernlicht blendet die Tiere und macht sie orientierungslos. Der Hupton hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten“, rät der ADAC.

Falls eine Kollision nicht mehr zu vermeiden ist, sollten Autofahrer das Lenkrad gut
festhalten und bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichmanöver erhöht das Unfallrisiko. Christian Freund ergänzt: „Da viele Wildtiere in Gruppen unterwegs sind, sollten
Autofahrer beim Passieren einzelner Tiere immer mit Nachzüglern rechnen und ihre
Geschwindigkeit entsprechend anpassen.“

Kommt es dennoch zu einem Wildunfall, ist die Polizei zu verständigen. Diese setzt
sich mit dem jeweiligen Jagdausübungsberechtigten in Verbindung. Ist das Wild nicht
verendet, wird dieser es von seinen Qualen erlösen und vom Straßenrand bergen. Ist
das angefahrene Stück flüchtig, ist es hilfreich, wenn der Unfallfahrer oder andere
Fahrzeuginsassen die Fluchtrichtung angeben können.