Der Waldbrandindex des Deutschen Wetterdienstes weist fünf Gefahrenstufen aus. Foto: Volkmann
Der Waldbrandindex des Deutschen Wetterdienstes weist fünf Gefahrenstufen aus. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. Auch in der Region rund um den Kreis Mettmann nimmt die Waldbrandgefahr aufgrund der hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit zu. In und an bewaldeten Gebieten sowie im Bereich von Graslandschaften sollte man daher einige Regeln beachten. 

Sommerzeit ist Waldbrandzeit: In anhaltenden Hitzeperioden mit wenigen Niederschlägen braucht es nicht viel, um trockenes Holz oder Gräser zu entzünden. Eine achtlos weggeworfene Zigarette oder eine Flasche, die in der Natur wie ein Brennglas wirkt, kann schlimmstenfalls zu einem ausgedehnten Waldbrand führen.

Die Gefahr dafür steigt auch in der Region um den Kreis Mettmann. Mehrere nordrhein-westfälische Stationen aus der Umgebung melden laut Deutschem Wetterdienst (DWD) einen erhöhten Waldbrandgefahrenindex, der in den kommenden Tagen teils noch steigen wird.

Mit einer Zahlenskala von 1 bis 5 wird die Waldbrandgefahr vorhergesagt. 1 steht dabei für eine „sehr geringe Gefahr“, 5 für eine „sehr hohe“. Vor allem im Osten Deutschlands werden derzeit bereits Höchstwerte erreicht, allerdings steigt das Gefahrenpotenzial auch in Nordrhein-Westfalen aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen und der Trockenheit an. Aus der Region melden die Stationen Essen-Bredeney Werte von heute 3 und in den Folgetagen 4; Düsseldorf (Flughafen) liegt bereits bei einer 4 und damit „sehr hoher Gefahr“; ebenso Wuppertal-Buchenhofen.

Beispielsweise die Technischen Betriebe in Velbert hatten angesichts der Lage bereits ein Grillverbot auf öffentlichen Plätzen ausgesprochen.

Mit Temperaturen um 32 Grad in der Rheinregion wird es in den kommenden Tagen laut Wettervorhersage noch einmal deutlich wärmer – „hochsommerlich“, so die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes. Erst ab Dienstag könnten einige Schauer auftreten, weil die Bewölkung zunimmt.

Bis dahin gelten jene Ratschläge, auf die Feuerwehren und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW jährlich zum Sommerbeginn hinweisen: Waldwege und Zufahrten in Vegetationsgebiete solle man freihalten, um Rettungskräfte und Löschfahrzeuge nicht zu behindern. Wer in der Nähe von Waldgebieten sein Auto parkt, sollte das Fahrzeug auf befestigten Flächen abstellen. Der heiße Auspuff oder Katalysator kann Gras in Brand setzen. Die Feuerwehren weisen auf weiteres Gefahrenpotenzial für Waldbrände durch weggeworfenes Glas oder Dosen hin. In einigen Kommunen gelten womöglich Grillverbote, auf offene Feuer sollte man in Vegetationsnähe in den heißen Monaten allerdings ohne verzichten und – sofern lokal erlaubt – ausschließlich dafür vorgesehene Plätze nutzen.

Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte umgehend die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 rufen. Den Gefahrenort sollte man dann auf kürzestem Weg verlassen.

Mit Hightech gegen Brände im Wald

Gegen Waldbrände zieht in Nordrhein-Westfalen ein Hightech-Löschgerät ins Feld. NRW-Forstministerin Silke Gorißen hatte den „Fire Fighter“ Ende Mai vorgestellt. Dieses spezielle geländegängige Fahrzeug des Landesbetriebs Wald und Holz verfügt über einen Löschaufsatz und kann abseits der Wege auf Waldflächen fahren, um Flammen zu löschen – „sogar in bis zu rund 50 Metern Entfernung“, wie der Landesbetrieb erklärt.

Das Löschfahrzeug ist ausgestattet mit einem Wassertank, der 10.000 Liter fasst. „Zusammen mit unserem im letzten Jahr vorgestellten Waldbrandschutzkonzept sind unsere Feuerwehren und Forstleute noch besser für den Fall der Fälle vorbereitet“, so die Ministerin bei der Vorstellung des Wasserwagens.

Stationiert ist das Fahrzeug im Forstlichen Bildungszentrum in Neheim-Hüsten, einem Stadtteil von Arnsberg im Hochsauerlandkreis. Dort üben die Forstleute auch, den Einsatzwagen zu bedienen.

Zum Einsatz kommen kann der „Fire Fighter“ allerdings überall in Nordrhein-Westfalen. Feuerwehren können das Fahrzeug im Falle eines Waldbrandes anfordern. Sollte sich der Testlauf bewähren, könnten weitere Maschinenstützpunkte aufgerüstet werden.

Um die Wälder in Zukunft besser gegen Waldbrände zu schützen und damit die Feuerwehr die Flammen im Ernstfall bekämpfen kann, hat das Land NRW im vergangenen Jahr das Konzept zur „Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung in Nordrhein-Westfalen“ vorgestellt. Es bildet die Grundlage für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und den Feuerwehren. In das Konzept fließen die Fachexpertise und Erfahrung der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und der Forstexperten von Wald und Holz NRW ein.