Ein Blick auf eine Häuserreihe an einem regnerischen Tag. Foto: Volkmann
Ein Blick auf eine Häuserreihe an einem regnerischen Tag. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. Wer im Kreis Mettmann lebt, muss etwas tiefer ins Portemonnaie greifen als ein durchschnittlicher Bundesbürger. Vor allem das Wohnen ist ein Kostentreiber.


Das Institut der deutschen Wirtschaft hat gemeinsam mit dem Bonner Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung haben die Preise für die Lebenshaltung in den Kommunen analysiert. Als Grundlage zur Datenerhebung diente dabei der Warenkorb des Statistischen Bundesamts zur Berechnung der Inflationsrate: Nach Auskunft der beiden Institute habe man so über 85 Prozent des Warenkorbs abdecken können, womit aktuelle Daten für das Bundesgebiet zur Versfügung stünden.

Durchgeführt wurde das letztlich durch die Methode des sogenannten Web Scrapings, bei dem Preise von Internetseiten verschiedener Anbieter ausgelesen wurden, die teils durch manuell erfasste Preisdaten und vor allem bei Dienstleistungen durch Daten der amtlichen Statistik ergänzt wurden. Gewicht hatte vor allem eine Modellierung des Mietenniveaus, weil es „den Warenkorb sehr stark prägt“.

Eine Erkenntnis aus dem fast 70 Seiten starken Bericht: die Lebenshaltungskosten im Kreis Mettmann liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt. Der ist mit 100 angegeben, der Kreis Mettmann kommt in der Auswertung auf einen Wert von 101,2. Vor allem das Wohnen erweist sich dabei als großen Kostenfaktor: Ohne Wohnkosten läge der Preisindex 2022 mit einem Wert von 100,2 nur minimal über dem durchschnittlichen Wert in Deutschland. Bezieht man die Wohnkosten ein, steigt der Indexwert auf 103,5.

Zum Vergleich: Größere Städte in der Region liegen bei 99,9 bzw. 95,7 (Essen) oder 99,6 bzw. 89,2 (Wuppertal). Erwartbar höher liegt der Index beispielsweise im angrenzenden Düsseldorf – ohne Wohnkosten bei 101,2 sowie mit Wohnkosten bei 126,2.

Lokal gibt es in den einzelnen Städten durchaus Unterschiede bei den Kosten des Alltags. So fallen beispielsweise Gebühren in einigen Städten mehr ins Gewicht, darunter die Kosten für die Grundsteuer B oder Entsorgung beim Wohnen, die Hundesteuer oder die Kosten für Freizeit- und Bildungsangebote.

Die beiden Institute wollen mit der Erkenntnissen aus der Datenerhebung Anwendungsmöglichkeiten anstoßen: So könne man womöglich Preisentwicklungen schneller darstellen als es dem Statistischen Bundesamt möglich sei, könnte also die Preise für Verteuerungen bei Benzin oder anderen Energieträgern oder bei der Entwicklung der Lebensmittelpreise zeitnaher abbilden. Auch spezifische Preissituationen seien abzubilden, beispielsweise für unterschiedliche Haushaltstypen oder Einkommensgruppen.