Ein Zug der Linie S9. Foto: Volkmann
Ein Zug der Linie S9. Foto: Volkmann

Essen. Am Donnerstag, 16. Januar, hat sich ein 36-Jähriger Hauptbahnhof Essen an eine ausfahrende S-Bahn der Linie S9 geklammert. Ein Bahnmitarbeiter wurde auf die Situation aufmerksam und gab dem Zugführer ein Warnsignal.


Zu dem Vorfall kam es laut Bundespolizei am Abend gegen 22.35 Uhr. Ein 36-Jähriger solle sich bei der Ausfahrt der S9 auf die Einstiegsleiste des Führerstands gestellt haben, hieß es. Ein Bahnmitarbeiter (33) wurde Zeuge der Situation und gab dem Triebfahrzeugführer daraufhin ein Warnsignal. Der Zug stoppte durch eine Notbremsung.

„Als der Bahnmitarbeiter daraufhin die Bundespolizei verständigen wollte, soll der Kölner versucht haben, diesem das Mobiltelefon aus der Hand zu reißen, woraufhin es zu einem Handgemenge zwischen den beiden Männern kam“, hieß es seitens der Behörde.

Beamten stellten den 36-Jährigen. Der Mann schwieg, habe sich zudem uneinsichtig und unkooperativ gegenüber der Polizei gezeigt.

Die 21 Jahre alte Begleiterin des Kölners gab an, dass beide in den Zug einsteigen wollten, die Türen der S-Bahn sich jedoch geschlossen hätten. Der Kölner sei daraufhin in Richtung des Führerstandes gelaufen und habe sich auf die Einstiegsleiste gestellt und an die Scheibe geklopft. Kurz darauf soll der Zug losgefahren sein.

„Der Triebfahrzeugführer will weder den 36-Jährigen, noch dessen Klopfen wahrgenommen und nur aufgrund des Warnsignals seines Kollegen eine Gefahrenbremsung eingeleitet haben“, so die Polizei zur Aussage der jungen Frau.

Nach der Situation war der 29-jährige Zugführer nicht mehr dienstfähig und musste abgelöst werden. Die Bundespolizisten sicherten das Videomaterial der Überwachungskameras und leiteten gegen den Kölner ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie wegen Körperverletzung ein.