Der Rehbock wird in die Freiheit entlassen. Foto: privat
Der Rehbock wird in die Freiheit entlassen. Foto: privat

Mettmann. Sieben Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs haben am Dienstagmorgen einen Rehbock gerettet, der sich in die Stadt verirrt hatte. Das Tier spazierte frühmorgens durch die Innenstadt.

Auf dem Weg zur Arbeit trauten Andreas Unterweg und sein Kollege Sascha Tillmann, Mitarbeiter des Baubetriebshofs, ihren Augen nicht, als sie den Rehbock bemerkten, der über den Jubiläumsplatz spazierte. Sie stoppten ihre Fahrt sofort und versuchten das Tier daran zu hindern, weiter über die Straßen zu laufen. Mit viel Geschick und etwas Glück
schafften sie es, dass der Rehbock in einen Hinterhof zwischen der Volkshochschule und der Neanderthal-Passage an der Schwarzbachstraße lief. Dort konnten sie ihm den Fluchtweg versperren.

Die Tierretter riefen die Feuerwehr an, die sich wiederum an die Polizei wandte. Von den Beamten erhielt Andreas Unterweg die Nummer des zuständigen Jägers. „Der erklärte mir aber, dass er das Tier in der Stadt nicht schießen könne. Ich hab‘ ihm dann gesagt, dass er es auch nicht erschießen, sondern retten soll“, so Unterweg. Dafür fühlte sich
der Jäger aber offenbar nicht zuständig.

So beschlossen die Männer, das Tier selbst einzufangen und vor den Toren der Stadt wieder in die Freiheit zu entlassen. Unterweg: „Ich habe Kollegen angerufen und gefragt, wer sich traut, das Tier miteinzufangen.“ Martin Abend, Stipo Subotic, Egon Glosowitz, Habib
Ghali und Adam Nowak fuhren daraufhin mit einem Dienstfahrzeug zur Tierrettung in die Schwarzbachstraße. Mit einem Ladungssicherungsnetz gelang es ihnen, den Rehbock
vorsichtig einzufangen. Um das Tier zu beruhigen, legten sie ihm eine Jacke über den Kopf, sodass es nichts mehr sehen konnte. „Das wird doch so gemacht, wenn Wildtiere gefangen werden“, wusste Unterweg. Vorsichtig wurde das zierliche Geschöpf dann ins Fahrzeug geladen und von seinen Rettern festgehalten und beruhigt.

Am Bibelskircher Weg endet der Stadtausflug für den Rehbock, wurde das Tier behutsam auf ein abgeerntetes Feld gelegt und aus dem Sicherungsnetz befreit, Sofort sprang der Bock auf und lief langsam davon. In sicherer Entfernung blieb er aber noch einmal stehen und drehte sich zu seinen Rettern um, so, als ab er sich noch kurz bedanken wollte, bevor er verschwand. „Das war heute unsere gute Tat“, meinte Unterweg nach der geglückten Aktion mit einem Lächeln.

Er und seine Kollegen sind ein wenig stolz darauf, dass sie das Tier sicher und unbeschadet wieder aussetzen konnten.