Velbert. Vom 19. bis 22. Juni läuft am dem Areal rund um das Schloss Hardenberg in Neviges die Sommerausgabe des Mittelaltermarktes. Den Auftakt feierte die Veranstaltung bei bestem Sonnenwetter.
Es ist eine Institution im Nevigeser Programmkalender: der Mittelaltermarkt. Seit über zwei Jahrzehnten lockt das Event viele Besucher auch aus umliegenden Städten an. Dieses Jahr haben die Organisatoren endlich auch mal das Wetterglück auf ihrer Seite. Im vergangenen Sommer kämpfte die Ritter im tiefen Matsch, diesmal ist der Boden staubtrocken. Temperaturen um 25 Grad, strahlender Sonnenschein – bereits das sorgt bei den ersten Besuchern des mittelalterlichen Marktes am Starttag für gute Laune. Voll war es bereits kurz nach der Eröffnung um 11 Uhr, am Eingang bildete sich eine kleine Schlange. Besonders gut frequentiert wurde angesichts der Wetterlage die rollende Taverne: Mit Kirschbier und erfrischenden Getränken versuchten die Marktbesucher, sich etwas Abkühlung zu verschaffen.
Mehr Geduld muss der Metmacher „Andreas der Zeidler“ aufbringen, denn bei der Hitze ist der süße Honigwein bei den Marktbesuchern noch nicht das Getränk erster Wahl. Überraschend ist das für die Standbetreiber allerdings nicht: „Unsere Kunden wissen, was sie erwartet“, freut sich der Blaue Klaus. „Am Abend wird der Met beliebter. Dann ist hier ordentlich was los“. Seit fast einem Vierteljahrhundert ist der Stand auf den Nevigeser Mittelaltermärkten vertreten. Die Qualität des Honigweins ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt – mit fast 15 Umdrehungen ist der Met am oberen Ende der Skala angesiedelt. Für die Imker ist die Herstellung des Naturprodukts eine Herausforderung, denn mit den Bienen ist das so eine Sache: Die Varroamilbe und teils auch das Klima sowie Futtermangel machen den Flugtieren und Imkern das Leben schwer.
Was so besonders sei am Mittelaltermarkt in Neviges? „Die Gemeinschaft“, sagt der Blaue Klaus. „Hier ist es wirklich schön ruhig – und alle halten zusammen“.
Weniger, aber ausreichend Platz
Dieses Jahr haben die Marktbetreiber aufgrund der Sanierungsmaßnahmen des Schlosses etwas weniger Platz, ein Problem ist das aber nicht. Die große Wiese, die Wege und den Platz an der Vorburg haben die Händler in Beschlag genommen. Das Lagerleben spielt sich im Zentrum des Marktplatzes ab – dort verbringen viele Gewandete unter den Zelten und im Schatten die Zeit.
Auswahl gibt es reichlich: Handwerk, Speis und Trank, Bogenschießen – und noch viel mehr. Bei den heißen Temperaturen kommt vor allem das Badehaus gut an – feiner Sprühnebel bietet die Möglichkeit für eine kühle Dusche. Jedes Mal ein Highlight ist die Falknerei.
Auf gutes Wetter allein verlassen die Organisatoren sich nicht, um für Stimmung zu sorgen. Livemusik, orientalischer Tanz und Gaukler Tamino sollen helfen, die Besucher nicht nur zu unterhalten, sondern ihre kleine Zeitreise ins Mittelalter perfekt zu machen.
Bis Sonntag läuft der Mittelaltermarkt in Neviges nun. Auf Eröffnungsdonnerstag könne Besucher den Markt noch bis 21 Uhr begehen, am Freitag ist der Platz von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Am Samstag öffnet der mittelalterliche Markt bereits um 13 Uhr und läuft bis 21 Uhr. Der Sonntag geht von 11 bis 19 Uhr.
Erwachsene zahlen acht Euro Eintritt. Wer in ein Gewand gekleidet kommt, spart einen Euro. Kinder zahlen fünf Euro. Eine Familienkarte (2 Erwachsene + 2 Kinder) kostet 20 Euro. Kinder „unter Schwertmaß“ kommen kostenlos auf den Markt.