Das Neanderthal-Museum bei Nacht. Foto: Museum
Das Neanderthal-Museum bei Nacht. Foto: Museum

Mettmann. Interessierte können sich auf eine Reise durch die Geschichte Grönlands begeben: Das Neanderthal-Museum zeigt ab 18. November eine neue Sonderausstellung, in der Wissenschaft und Kunst in außergewöhnlicher Weise aufeinander treffen.


In der Ausstellung zeigt das Museum Aquarellzeichnungen des grönländischen Künstlers Konrad Nuka Godtfredsen und kombiniert sie mit ausgewählten archäologischen Funden aus Grönland. Mitmachstationen für die ganze Familie garantieren in der Ausstellung nicht nur Spaß, sondern vermitteln spielerisch Wissen über die erfindungsreichen Menschen in Grönland. Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm hält für jeden Geschmack ein passendes Angebot bereit.

Am Sonntag, 26. November, um 14 Uhr startet das Programm mit einer öffentlichen Führung durch die Ausstellung in Begleitung der Kuratorin Melanie Wunsch, Ausstellungsleiterin am Neanderthal-Museum. In der Führung erzählt Melanie Wunsch etwas über die Entstehung der Ausstellung und gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Der grönländische Künstler Konrad Nuka Godtfredsen entführt mit bildgewaltigen Zeichnungen auf eine Reise zurück in die Vergangenheit Grönlands. Seine Graphic
Novel „Oqaluttuat“ (dt. „Geschichten“) ist eine Erzählung in Bildform. Auf kunstvolle Art
bewahrt sie grönländische Geschichte, die nie in eigenen Schriftquellen erfasst wurde,
sondern vor allem auf mündlichen Überlieferungen beruht.

Die Erzählung beginnt mit der ersten Besiedlung Grönlands vor 4.500 Jahren und reicht bis zu seiner Kolonisierung durch Dänemark im 18. Jahrhundert Forschende aus der Archäologie, Anthropologie, Geologie und Glaziologie unterstützten den Künstler mit ihrem Wissen. Sie schufen gemeinsam vier Bücher zu wichtigen Migrationsereignissen in Grönland und betteten sie in fiktive Erzählungen ein. In die Geschichten rund um die Hauptfiguren integrierte Konrad Nuka Godtfredsen Zeichnungen von archäologischen Funden wie Waffen, Werkzeuge, Kleidung und Alltagsgegenstände, zeichnete real existierende Landschaften und füllte Lücken im Wissensstand der Forschung mit seiner eigenen Fantasie. So entstand eine Fusion aus Wissenschaft und Kunst.

Das Projekt war eine dänisch-grönländische Kooperation zwischen dem Künstler Konrad
Nuka Godtfredsen, der Autorin Lisbeth Valgreen, Forschenden des „Sila“ am Dänischen
Nationalmuseum Kopenhagen, dem grönländischen Schulbuchverlag Ilinniusiorfik und der
grönländischen Zeitung Sermitsiaq. Mit diesem ursprünglichen Buchprojekt sollten Kinder in
Grönland und Dänemark etwas über die Geschichte Grönlands erfahren. Heute ist aus dem
Buchprojekt eine Ausstellung geworden, die Kunstbegeisterte ebenso anspricht wie
Archäologiefans.