Säckeweise Müll haben die Engagierten aus der Natur geholt. Foto: privat
Säckeweise Müll haben die Engagierten aus der Natur geholt. Foto: privat

Velbert. In Neviges hatte eine private Initiative sich über Facebook organisiert, um am heutigen Samstag zwei Straßenzüge von Müll und Dreck zu befreien. 


*Update, 21. Mai*: Die für den 27. und 28. Mai geplante Müllsammelaktion entfällt. Wie Organisator Stephan Hirsch mitteilt, seien die Sträucher zu hoch gewachsen, es bestehe die angefahren von Zeckenbissen. Ende des Jahres soll das Sammeln nachgeholt werden.

Rund 25 Leute hatten sich der von Stephan Hirsch organisierten Cityputz-Aktion angeschlossen, darunter viele Kinder. Das Wetter meinte es gut, denn bis zum späten Nachmittag blieb es trocken bei milden Temperaturen.

Im Bereich des Bahnhofs am Rosenhügel und an der Elsbeeker Straße in Neviges sammelten die Engagierten reichlich Unrat ein. Hirsch sieht die Aktion als Erfolg: „Wir haben zwar nicht viele Meter geschafft, aber dafür jede Menge Müll rausgeholt“. Blickt man auf den Säcke-Berg, erhält man eine vage Vorstellung davon, wie viel Müll entlang der Straßen zu finden sein muss.

In den Sozialen Medien erntet der privat organisierte Straßenputz viel Lob. Eine „coole Aktion“ sei es gewesen, liest man auf Facebook. Auch die Jüngsten waren mit Eifer dabei. Spontan hatte Stephan Hirsch zu dem privaten Dreck-weg-Tag aufgerufen, um in einigen Bereich in Neviges den Unrat aufzusammeln. Schnell fanden sich erste Unterstützerinnen und Unterstützer. Derartige Engagements sind in Velbert notwendig. Denn: Im Gegensatz zu umliegenden Städten gibt es einen fest im Terminkalender eingeplanten Cityputz nicht mehr.

Die Technischen Betriebe hatten stattdessen dazu aufgerufen, jeden Tag und jede Aufräumaktion zu einem individuellen Dreck-weg-Tag werden zu lassen. Egal ob Initiativen, Vereine oder Einzelpersonen – die TBV unterstützen die Müllsammelei und stellen Säcke, Handschuhe und Greifzangen zur Verfügung.

Vor der konzeptionellen Veränderung gab es offizielle Dreck-weg-Tage, bei denen stadtweit gesammelt und gesäubert wurde. So wie im Jahr 2016 als der Cityputz die Premiere des Umwelttages flankierte. Fast 1.500 Menschen machten nach Angaben der Stadt bei diesem ersten Umwelt-Doppel mit. Beispielsweise Wülfrath, Mettmann, Ratingen oder Erkrath halten weiterhin an den Aktionen fest – und es finden sich dafür jährlich viele Freiwillige. In Velbert ist jeder Tag ein potenzieller Dreck-weg-Tag, allerdings braucht es das Engagement aus der Bürgerschaft.

Das ist in Neviges auch nach der Aktion noch zu spüren: Am 27. Mai  wolle man weitermachen, kündigt Stephan Hirsch an. „An beiden Straßen müssen wir noch mal ran“. Die Gruppe wünscht sich dafür noch mehr helfende Hände. Wer an dem Samstag mitmachen möchte, trifft ab 10 Uhr am Bahnhof Rosenhügel auf die anderen Engagierten. Informationen und Kontakt zu Stephan Hirsch besteht per WhatsApp über die Mobilfunknummer: 0179 6078791.

Und wer am 27. Mai keine Zeit hat, kann sich alternativ für den 28. Mai melden. Hirsch signalisiert seine Bereitschaft, die nächste Aufräumaktion auch an zwei Tagen zu organisieren.

Gefunden hatten die Aktiven übrigens vieles von Folie über Holz bis hin zum Autoreifen. Noch größere Funde will man der Stadt Velbert melden, damit auch sperriger Unrat aus der Natur verschwindet. Was ebenfalls zur Ausbeute gehörte: Eine Schubkarre voll mit Flaschen. Und dann haben die engagierten Nevigeserinnen und Nevigeser noch ein ganz konkretes Anliegen: Kotbeutel solle man doch bitte nicht einfach in die Natur werfen – und ohnehin mögen Frauchen und Herrchen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entfernen.