Der Beigeordnete Jörg Ostermann erläutert die laufenden Arbeiten. Foto: Volkmann
Der Beigeordnete Jörg Ostermann erläutert die laufenden Arbeiten. Foto: Volkmann

Velbert. Es läuft auf der Großbaustelle rund um das Herrenhaus in Neviges. Im Herbst 2026 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.


Auf dem Schlossareal rollen derzeit die schweren Geräte: die Vorbereitungen für die großflächige Umgestaltung des Geländes hat begonnen. Dass sich in Kürze etwas tun würde, kündigte sich bereits durch das Aufstellen des mobilen Spielplatzcontainers auf dem Parkplatz an. Dorthin werden Familien und vor allem Kinder voraussichtlich ab September oder Oktober ausweichen müssen, wenn der alte Spielplatz an der Vorburg geschlossen wird. Dass die Ausweichlösung angeschafft werden musste, bedurfte keiner Diskussion: „Die Familien suchen den schönen Spielplatz am Schloss schließlich“, so der städtische Beigeordnete Jörg Ostermann. Er informierte vor Ort über den Stand der Sanierungsmaßnahmen. Die liefen nach Plan – und alles bewege sich innerhalb des Budgets.

Der begrünte Weg von der Bernsaustraße zur Vorburg ist fertig, wurde vor rund zwei Wochen eröffnet – mehrjährige Stauden spiegeln das Naturthema wider. Heimische Pflanzen und Bäume gehören fest zum Konzept des Erlebniszentrums, zu dem das Schlossareal in Neviges bis zum Herbst 2026 ausgebaut wird. Entlang des Weges wird sich dennoch etwas tun,allerdings erst mittelfristig. „Die Stadt Velbert hat das Grundstück von der Deutsche Bahn gekauft“, berichtet Ostermann. Er meint den „Wilden Hügel“ linksseitig des Spazierweges in Richtung Vorburg. Auch dieser Bereich solle genutzt werden, erklärt der Beigeordnete zu den Plänen. Entstehen solle eine Spielfläche, allerdings eine natürlich begrünte, die „auf Abenteuer ausgelegt“ sein soll. Das Jahr 2029 peilt die Stadt dafür an.

Strahlkraft weit über Velbert hinaus

Das neue Schloss Hardenberg soll dann längst zahlreiche Besucherinnen und Besucher angelockt haben. Bürgermeister Dirk Lukrafka ist optimistisch. „Alles ist aus einem Guss. Das wird eine tolle Sache“, freut sich Lukrafka. Velberts Bürgermeister geht von einer Strahlkraft der neuen Attraktion weit über die Stadtgrenzen hinaus aus.

Das Schloss soll das Tor im Norden des Neanderlands werden. Mit den Touristikern des Kreises Mettmann liefen inzwischen Gespräche, um die Nevigeser Sehenswürdigkeit auch entsprechend vermarkten zu können, wenn die offiziellen Eröffnung erfolgt ist.
Wanderer und Ausflügler sollen angesprochen werden, allerdings auch Schulen aus den Städten rund um Velbert. Mit dem Fokus auf Erlebnis, Action und Wissensvermittlung möchte die Stadt Velbert gezielt auch Bildungseinrichtungen für einen Besuch in Neviges begeistern. „Sowas gibt es bisher in der Umgebung in dieser Form gar nicht“, so Bürgermeister Lukrafka.

Zentral im Konzept verankert ist dabei die Nutzung des alten Mühlengebäudes. Auch hier laufen die Arbeiten – durchaus mit überraschenden Funden. Bei Grabungsarbeiten sei ein Kanal von 60 Zentimetern Durchmesser gefunden worden, berichtet Jörg Ostermann. „Allerdings wissen wir noch nicht, was der Zweck des Kanals ist. Entsprechende Arbeiten laufen.“ Das sorge zwar für eine Verzögerung, aber „das macht die Baustelle hier auch enorm spannend“.

Gastronomie in der alten Mühle

Im alten Mühlengebäude soll Gastronomie angesiedelt werden. Foto: Volkmann
Im alten Mühlengebäude soll Gastronomie angesiedelt werden. Foto: Volkmann

Letztlich soll aus der alten Mühle ein gastronomischer Betrieb werden. Was genau? „Das geben wir nicht vor. Der Gastronom muss mit seiner Idee am Ende Geld verdienen“, so Ostermann. Für sinnvoll hält der Beigeordnete allerdings Angebote, die zum Nutzungskonzept des Erlebniszentrums passen: Kaffee und Kuchen am Nachmittag nach dem Kulturbesuch, ein Restaurantbetrieb am Abend oder sogar Gastronomie darüber hinaus – vieles ist denkbar.

Parallel laufen derzeit sowohl die Maßnahmen am „Wirtschaftshof“, wo unter anderem ein Naschgarten und eine Stufenanlage für Events entstehen, sowie die Arbeiten auf der zweiten Hälfte des Parkplatzes. Die Technischen Betriebe werden die fahrwege asphaltieren und Stellplätze bauen – rund 150 soll es letztlich geben. Die Parkplätze werden dann kostenfrei sein – für die Zeit außerhalb von Veranstaltungen wird die Stadt Velbert ein Parkraumkonzept erarbeiten – nicht zuletzt, um ein mögliches Problem mit Dauerparkern zu umgehen.