Voll war es in der Wielandstraße auf der kleinen Partymeile. Foto: Volkmann
Voll war es in der Wielandstraße auf der kleinen Partymeile. Foto: Volkmann

Velbert. Der Verein „Nevigeser machen das“ hatte am Samstag, 12. Oktober, zur Wielandparty eingeladen. Das Konzept sei voll aufgegangen, freuen sich die Organisatoren. 


In den Straßenzügen im Siepen war am Samstagabend der Bass zu spüren: Der Verein „Nevigeser machen das“ machte einen Teil der Wielandstraße zu einer Partymeile. Einen ganzen Tag lang gab es Programm – morgens Flohmarkt samt Hüpfburg, nachmittags und abends Musik, Getränke und Fingerfood. Die Aktion sei gut angekommen, freuen sich die Organisatoren. „Schon der Flohmarkt war echt gut besucht“, blickt der Vereinsvorsitzende Matthias Gohr zurück. „Am Nachmittag haben wir die Hüpfburg dann gegen den Cocktailstand getauscht“. Leerer wurde es deshalb nicht – im Gegenteil. Einige hundert Menschen lockte die Straßenfete an, besonders am Samstagabend ging es rund – bei kühlen Getränken und mit Musik vom Profi-DJ.

Viele Nachbarn aus der Wielandstraße kamen am Bierwagen zusammen, nutzten die Möglichkeit zum Kennenlernen. „Heute kennt man seine Nachbarn oft gar nicht oder nicht richtig“, so Mitorganisator Ralph Groß. Mit der Wielandparty habe man daher einen Treffpunkt schaffen wollen. Das müsse nicht zwangsläufig im Ortskern sein, ergänzt Matthias Gohr. Die Wielandparty sei auch als „kleine Entschuldigung“ zu verstehen für den Verzicht auf das ansonsten jährlich stattfindende „Kleine Dorffest“ auf dem Platz im Orth. Ganz ohne Feier habe das Jahr nicht enden sollen. Für den Verein war die Feier zudem praktisch: „Wir mussten ja unsere neue Musikanlage testen“, freut sich Gohr. Discostrahler und moderne Boxen kamen daher zum Einsatz. „Da haben wir Spaß dran!“ Den Soundcheck hat das Equipment jedenfalls bestanden – auch einige Straßen weiter waren Schlager und Pop bis in den späten Samstagabend hinein zu hören.

Für die Musik sorgte „Andy-J“ aus Moers. Der Profi-Discjockey zeigte sich begeistert von der Straßenfete: „Ich hätte nicht erwartet, dass sich hier so eine starke Gemeinschaft gebildet hat. Eine, wo jeder irgendwie jeden kennt.“ Neviges und die Leute gefielen ihm „sehr, sehr gut“. Auch für den Cheforganisator Matthias Gohr fand der DJ nur lobende Worte: „Der Matthias ist so engagiert. Ich habe sofort gemerkt, dass er einen riesigen Spaß daran hat.“ Der Funke sei sofort übergesprungen.

Der Weg lohnt sich auch in den Siepen

„Mal eben“ sei die Veranstaltung nicht organisiert gewesen. „Es waren ein paar Vorbereitungen zu treffen, weil die Infrastruktur für eine Feier in der Straße nicht da ist“, erklärt Gohr. Der Strom für die Wielandparty kam aus seiner Steckdose. Die Rückmeldungen der Nachbarn auf die Idee seien bereits im Vorfeld „heiß wie Frittenfett“ gewesen, freut sich der Vereinsvorsitzende. Einige seien skeptisch gewesen, vor allem bezogen auf den Standort. Gohr stellt klar: „Ich glaube, es lohnt sich auch mal der Weg in den Siepen. Wir sind nicht nur für die City von Neviges da, sondern unser Verein ist für Gesamt-Neviges da.“

Der Dorffunk funktioniert längst. „Wir sind schon von anderen angesprochen, ob man das nicht aus in deren Straßen machen kann“, freut sich Ralph Groß. Hilfe biete der Verein gern an, denn Veranstaltungen seien mit Hürden verbunden: „Auflagen sind da“, erklärt Matthias Gohr. „Das Ganze kostet auch richtig Geld“. Bei der Wielandparty musste die Vereinskasse für die Finanzierung herhalten, Geld kam zudem von Sponsoren und durch den Verkauf an den Ständen vor Ort. „Für Neviges tun viele was“. Man müsse machen und sich trauen.

Das Konzept sei jedenfalls voll aufgegangen, freuen sich die Organisatoren. Sie reagierten mitunter auch spontan. So blieb die Popcornmaschine nicht nur während des Flohmarkt an ihrem Platz, sondern bis in den Abend hinein: „Groß und Klein finden das super“, freut sich Mitorganisatorin Sandra Worbs. „Wir sind schon ein bisschen stolz“.

Dass es sich um eine waschechte Straßenfete handelte, konnte man an den Besuchern sehen: Jung und Alt – vom Kind bis hin zu den Senioren – kamen zusammen, saßen gemeinsam an Tischen oder standen um den Bierwagen herum, oft vertieft in Gespräche.

Mit dem Wetter hatten die Organisatoren am Samstag Glück. Es war bedeckt, blieb aber überwiegend regenfrei. Erst am Abend fielen einige Tropfen. „Seit letzter Woche haben wir tatsächlich den Wetterbericht verfolgt“, so Gohr. „Täglich, dann stündlich“, ergänzt Ralph Groß. Am Ende ging alles gut aus, die Wielandparty fiel nicht ins Wasser. Letztlich sind das gute Vorzeichen für das kommende Jahr, dann soll die Feier nämlich ein Comeback haben: „Eine Woche vor den Herbstferien“, teilt Matthias Gohr mit. Die Soundanlage ist dann bereits warmgespielt, denn in 2025 soll am 5. Juli auch das Fest im Ortskern wieder stattfinden.