Velbert. Aus der Velberter Beratungsstelle der Verbraucherzentrale gibt es aktuell eine Warnung vor sogenannten „Dachhaien“. Unbekannte stehen plötzlich vor der Haustür und bieten die Beseitigung angeblicher Schäden an.
„Guten Tag, wir sind von der Energieberatung und haben gesehen, dass Ihr Hausdach echt Schäden aufweist. Na ja, Ihr Haus ist ja auch nicht mehr das jüngste.“ So oder so ähnlich spielen sich gerade persönliche Gespräche bei unangekündigten Besuchen an der Haustüre ab. Die Besucher bieten dabei an, „die Sache wieder in Ordnung“ zu bringen.
„Wir haben hier aus Velbert und Umgebung in den letzten Wochen verstärkt Informationen von Betroffenen erhalten, die uns von derlei Überraschungsbesuchen berichten. Fast immer ging es dabei um Angebote im teils fünfstelligen Bereich, die eine „Dachsanierung“ zum Ziel haben“, so Andreas Adelberger, Leiter der Verbraucherzentrale in Velbert. Mal sei der Anlass des Blitzbesuches das Alter des Daches aber auch angebliche Sturmschäden. Er warnt: „Energieberater ist kein gesetzlich geschützter Begriff und für Eigenheimbesitzer ist es häufig schwer, auf Anhieb seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Wir raten jedenfalls von impulsiven Vertragsabschlüssen an der Haustüre generell ab und empfehlen dringend, keinesfalls auf solche Angebote sofort einzugehen, – auch wenn es sich bei einem solchen Vertragsabschluss um ein Haustürgeschäft handelt, für das ein gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen besteht.“
Der Leiter der Einrichtung an der Friedrichstraße gibt zu bedenken, dass mit „diversen Tricks“ von „Dachhaien“ allerdings auch vorgesehener Verbraucherschutz manchmal ausgehebelt -oder mindestens erschwert- werden könne, beispielsweise weil per Vorkasse sofort das Geld vereinnahmt wird und sich auch bei fristgemäßem Widerruf dann erst herausstellt, dass es die Firma unter der Adresse auf der Rechnung gar nicht gibt.
„Die Leute laufen vorausbezahlten Geld bei einem Widerruf dann möglicherweise vergebens hinterher. Dies gilt im übrigen auch für Reklamationen an der eigentlichen Leistung“, so Adelberger und fährt fort: „Wenn Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer an einer eventuellen (energetischen) Sanierung interessiert sind, sollten nur sie selbst dazu den ersten Schritt tun -und nicht etwa passiv auf das Angebot an der Haustüre -oder auch am Telefon- reagieren. Besorgte Kinder oder EnkelInnen der Eigentümer berichten uns zudem, dass sie den Eindruck haben, dass die manchmal hochbetagten -und dann verunsicherten- Verwandten gezielt in Wohngegenden mit älteren Häusern ausgesucht würden“.
Adelberger verweist auf die anbieterunabhängige Energieberatung der (gemeinnützigen) Verbraucherzentrale NRW, die sowohl in persönlichen Beratungsgesprächen in der Beratungsstelle und am Telefon als auch in Vorträgen und Online-Angeboten kostenfrei zu den unterschiedlichsten Themen berät. In den persönlichen Beratungen vor Ort kann zudem auch Fördermittelberatung statttfinden, die für eine rechtzeitige Antragstellung jeweiliger Maßnahmen besonders sinnvoll seien.
Persönliche Beratungstermine bei der Energieberaterin, Vergabe während der Öffnungszeiten unter Tel. 02051-80 90 181 – oder per Mail unter velbert@verbraucherzentrale.nrw
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