Wenn das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung den VRR untersützt, könnte es einfache und günstige Tarifstrukturen für den öffentlichen Nahverkehr geben. Foto: Die Grünen
Wenn das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung den VRR untersützt, könnte es einfache und günstige Tarifstrukturen für den öffentlichen Nahverkehr geben. Foto: Die Grünen

Ratingen. Die Ratinger Grünen-Fraktion ist mit ihrer Initiative erfolgreich gewesen: Der VRR-Verwaltungsrat hat beschlossen, dass sich der Verkehrsverbund um das Bundesprogramm Klimaschutz bewirbt. Ziel ist eine radikale Preissenkung auf zwei einfache und günstige Tarife für Bus und Bahn.


Wenn die Bewerbung für das Bundesprogramm für den VRR erfolgreich verläuft, könnte es laut Grünen-Fraktion eine vereinfachte und günstige Tarifstruktur für den öffentlichen Nahverkehr geben. Ziel ist dann, nur noch eine Stadt beziehungsweise ein Kreisgebiet als Tarifgebiet heranzuziehen.

Neben den Schoko-, Young-, Semester- und Sozia-Tickets sowie den e-Tarif – die ebenfalls vergünstigt werden müssten, so die Grünen – gäbe es dann nur noch zwei Tarife:

  • Bereich der Kommune z.B. Ratingen (Einzelticket zwei Euro, Monatskarte 50 Euro)
  • Verbundraum, also z.B. bis nach Dortmund (Einzelticket vier Euro, Monatskarte 80 Euro)

„Das wäre ein Knalleffekt für den ÖPNV in NRW“, sagt Christian Otto, verkehrspolitischer Sprecher der Ratinger Grünen. „Der Bund müsste laut VRR-Informationen rund 200 Millionen Euro aus seinem Förderprogramm zuschießen.“

Unabhängig von der Frage, ob der VRR den Zuschlag erhält, zeige sich für die Fraktion, was möglich wäre.

Der Charme der VRR-Bewerbung liegt nach Ansicht der Ratinger Grünen auch im überregionalen Ansatz, der allen Pendelnden im Verbundraum zugute kommt. „Eine Verkehrswende ist nur möglich mit einem preiswerten und qualitativen ÖPNV,“ ergänzt Edeltraud Bell, grüne sachkundige Bürgerin, „der Schritt des VRR geht in die richtige Richtung. Nur mit einer solchen Angebotsverbesserung können die Pendlerinnen und Pendler von und nach Ratingen gewonnen werden, das Automobil stehen zu lassen.“

Für Christian Otto liegen die Vorteile auf der Hand: „Bei weniger Autofahrten verbessert sich die Luftqualität in den Innenstädten und der Straßenraum kann gerechter aufgeteilt werden. Man gewinnt dadurch mehr Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bevölkerung.“

Sein Leistungsangebot müsste der VRR nach eigenen Angaben deutlich ausbauen: „Durch das abgesenkte Tarifniveau und die stark vereinfachte Struktur sind deutliche Zuwächse in den Fahrgastzahlen und den Reiseweiten im gesamten ÖPNV zu erwarten“, heißt es in der Begründung Beschlussvorlage des VRR-Verwaltungsrates.