Busse am Velberter ZOB. Foto: Volkmann
Busse am Velberter ZOB. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Streiks im öffentlichen Dienst aufgerufen – am Montag und Dienstag, 20. und 21. März. Betroffen sind dann erneut die Rheinbahn sowie die Regiobahn, diesmal jedoch auch die Wuppertaler Stadtwerke. Somit ist mit erheblichen Ausfällen im ÖPNV zu rechnen. 

Verdi ruft zum Wochenbeginn zu einem weiteren Warnstreik im Vorfeld der  dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst auf. „Die Arbeitgeber müssen den Ernst der Lage begreifen“, appelliert Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. Man wolle vor allem bei den mittleren Entgeltgruppen eine Gehaltssteigerung erreichen. Die solle „deutlich“ sein, um Reallohnverluste zu vermeiden, wie Peifer erklärt. „Sonst wissen die Menschen nicht mehr, wie sie über den Monat kommen sollen.“ Laut Bezirksgeschäftsführerin müsse der öffentliche Dienst angesichts des Fachkräftemangels zudem attraktiver werden „Uns laufen die Leute weg aus dem Öffentliche Dienst und gehen dahin, wo sie mehr verdienen.“

In der dritten Verhandlungsrunde müsse ein deutlich besseres Angebot kommen, mahnt Peifer. Sie droht einen „langen Erzwingungsstreik“ an.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag und Dienstag zu Streiks auf: In Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Remscheid und im Kreis Mettmann bei den Beschäftigten der Kommunen, im Nahverkehr, der Ver- und Entsorgung sowie im Gesundheitswesen und anderen Bereichen am Dienstag, 21. März.

„Wir gehen davon aus, dass die Busse und Straßenbahnen im Depot bleiben, viele Kitas geschlossen sein werden, die Mülltonnen nicht geleert werden und städtische Dienstleistungen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen“, beschreibt Stephanie Peifer die Auswirkungen.

Ab Montag, 20. März ruft Verdi bereits zum Streik bei der Rheinbahn, der Regiobahn sowie den Bahnen der Stadt Monheim auf.

Laut Verdi Ruhr-West sind auch die Beschäftigten der Essener Ruhrbahn zum Streik aufgerufen.  „Um die besondere Situation der Beschäftigten im ÖPNV sichtbar zu machen, ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten der Ruhrbahn in Essen und Mülheim sowie der STOAG in Oberhausen bereits am 20.03.2023 zu einem zweitägigen Warnstreik bis zum 21.03.2023 auf“, hieß es. Ebenfalls würden die privaten Omnibusbetriebe zum Solidaritätsstreik aufgerufen.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass an beiden Tagen der öffentliche Nahverkehr in Mülheim, Essen und Oberhausen fast komplett zum Erliegen kommt. Durch den Streik bei der Ruhrbahn sind demnach auch Velberter Linien betroffen.

WSW-Linien ab Dienstag betroffen

Demnach ist an beiden Tagen mit teils deutlichen Beeinträchtigungen im ÖPNV zu rechnen, insbesondere am Dienstag.

Bei den Wuppertaler Stadtwerken geht man genau davon bereits aus: Die Belegschaft werde dem Streikaufruf vermutlich in großen Teilen folgen. „Das bedeutet, dass an diesem Tag keine Busse und Schwebebahnen verkehren und die Kunden-Center geschlossen bleiben“, teilen die WSW mit.

Für Velbert bedeutet der Streik, dass die Linien 627, 637, 647 und 649 nicht fahren. „Weiter werden die Einsatzwagen der WSW zur Gesamtschule Birth, die Linien E 809 und E 830, und zur Gesamtschule Neviges, die Linie E 833, nicht fahren“, teilt die Stadt Velbert zu den Auswirkungen mit. Das gelte auch für die Einsatzwagen zum Gymnasien Langenberg (Linien E805, E 833 und E 862), zum Geschwister Scholl Gymnasium (Linien E 809 und E 850) und zum Nikolaus-Ehlen Gymnasium (Linien E 815 und E 937).

Die Stadtwerke bitten ihre Kunden, sich frühzeitig über Alternativen zu informieren und – soweit möglich – Fahrgemeinschaften zu bilden. Die Versorgung der Wuppertaler Bevölkerung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme bleibe gewährleistet.

Die übrigen auf Velberter Stadtgebiet verkehrenden Linien seien nach aktuellem Stand von dem Streik nicht betroffen, wie die Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert mitteilt. Das gilt auch für die OV-Linien, die durch Rheinlandbus betrieben werden. Auch hier gibt es bislang keine Streikankündigungen.

Es ist dennoch angeraten, sich über Verbindung kurzfristig per Fahrplan-App oder über die Webseite des VRR zu informieren.

Informationen von der Rheinbahn zum Streik

Auch die Rheinbahn weist auf den Streik hin. Der Streik beginnt um 3 Uhr am Montag und soll 48 Stunden dauern. Betroffen sei das gesamte Netz der Rheinbahn, also die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen.

„Die KundenCenter der Rheinbahn bleiben ebenfalls geschlossen“, so das Nahverkehrsunternehmen. „Der P&R-Parkplatz Südpark kann am Streiktag nur eingeschränkt genutzt werden, es gibt keine Garantie für freie Parkplätze.“

Trotz Streik versucht die Rheinbahn, auf einigen Buslinien Fahrten möglich zu machen. Fremd- und Tochterunternehmen sollen diese Leistungen möglichst übernehmen.

Zwischen Hauptbahnhof und Messegelände pendeln einige Busse zur Unterstützung des durch die Messe organisierten Shuttles zur ProWein von 7:30 bis 20:30 Uhr. Die Rheinbahn weist aber darauf hin, dass es für alle diese Fahrten keine Gewähr gibt.

Folgende Linien fahren laut Rheinbahn „wahrscheinlich“ im gewohnten Takt, aber nicht nach Fahrplan:

Linie O5: Erkrath S – Erkrath-Hochdahl S – Trills – Hochdahler Markt – Sandheide – Willbeck – Erkrath-Millrath S

Linie O6: Erkrath, Haus Brück – Erkrath S – Unterfeldhaus – Kempen – Hochdahler Markt – Erkrath-Millrath S

Linie O14 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen-Breitscheid, Am Kessel – Mintarder Weg – An der Pönt – Krummenweg – Ratingen-Hösel S

Linie O19 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen, Fliedner Krankenhaus – Lintorf, Rathaus – Ratingen-Lintorf, Mörikestraße

Linie SB51: D-Flughafen Bf – D-Nordfriedhof – Meerbusch-Büderich, Landsknecht U – Kaarster Bf

Linie 730: Freiligrathplatz U – Unterrath – Gerresheim – Eller – Reisholz – Benrath – Josef-Kürten-Platz

Linie 746: Velbert ZOB – Wülfrath – Mettmann, Jubiläumsplatz – Mettmann-Stadtwald S

Linie 751: Ratingen-Hösel S – Ratingen-Lintorf – D-Angermund S – D-Kaiserswerth, Klemensplatz

Linie 770: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen-Hösel S

Linie 771: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen Ost S – Ratingen Mitte

Linie 782: D-Heinrich-Heine-Allee – Uni-Kliniken – Hilden, Gabelung – Hilden, Süd S – Solingen Hbf

Linie 785: D-Heinrich-Heine-Allee – D-Reisholz S – Hilden Mitte – Hilden Süd S – Langenfeld-Richrath – Langenfeld S

Linie 831: Krefeld, HPZ Uerdingen – Krefeld, Uerdingen Bf – Meerbusch, Lank-Latum – Meerbusch, Haus Meer

Linie 834: Oberkassel, Belsenplatz – Nordfriedhof – Mörsenbroich – Düsseldorf Hbf.

Informationen zu den Verbindungen gibt es auf den Webseiten der Verkehrsunternehmen, etwa rheinbahn.de oder wsw.de, sowie unter vrr.de.