
Velbert. Die Sanierungsmaßnahmen im Nevigeser Freibad laufen auf Hochtouren – und auch im Zeitplan, wie nun die Stadtwerke mitteilen. Deren Plan: Ab Mai 2024 sollen beide Becken wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen.
Den ersten Sommer ohne Schwimmerbecken und Sprunganlage hat das Panoramabad bereits hinter sich gebracht, die heißen Monate waren allerdings noch durch die Corona-Pandemie geprägt. In diesem Jahr werden Velberts Bürgerinnen und Bürger und Schwimmfans von außerhalb ebenfalls ohne Sport- und Sprungbecken auskommen müssen, denn die Baumaßnahme läuft weiterhin. Ein Ende ist allerdings in Sicht, wenn auch noch in weiter Ferne: Ab Mai 2024 soll wieder gesprungen und geschwommen werden können, sofern auch die weiteren Arbeiten gemäß Plan verlaufen. Derzeit sieht es gut aus.
Im Juli 2022 hatte man mit der Modernisierung begonnen, die auch die Sicherstellung der Barrierefreiheit umfasst. Nach einem halben Jahrhundert Betriebszeit erhält das Panoramabad eine Rundumerneuerung: „Obwohl die Fördergelder nicht einmal die Hälfte der Kosten abdecken, haben sich die Stadtwerke trotzdem entschlossen, eine Komplettsanierung durchzuführen. Warum? In fünf oder sechs Jahren hätte sowieso eine Renovierung angestanden. Da macht es – auch wirtschaftlich – mehr Sinn, alles einmal richtig zu machen“, erläutert Norbert Noll, Leiter Bäder der Stadtwerke Velbert.
Die Wiedereröffnung der dann neuen Becken fällt sogar in ein markantes Jahr. Das Freibad feiert in 2024 seinen 50. Geburtstag. Das Panoramabad in Neviges wurde 1974 gebaut, wird seit 1989 von den Stadtwerken betrieben.
„Trotz regelmäßiger Investitionen, Instandsetzungen und Modernisierungen in den letzten Jahren hat die Dauerbelastung von Chlorwasser und Witterungseinflüssen an der Grundsubstanz des Beckens gezehrt“, erklärt Noll. Dies habe unter anderem auch dazu geführt, dass der Beton brüchig wurde und die Fliesen nicht mehr instandsetzbar waren. Deshalb war eine Sanierung des Freibades dringend von Nöten.
Neue Technik und Barrierefreiheit
Das 50 Meter Sportbecken und Springbecken werden beide komplett saniert. Es werden nicht wie bisher Fliesen, sondern Edelstahl verbaut. Dieser ist langlebiger und führt zu geringeren Betriebskosten aufgrund von Pflege und Energieeinsatz. Bei der Planung wurde besonders viel Wert auf die Barrierefreiheit gelegt, damit jeder Badegast das Bad uneingeschränkt nutzen kann.
Aufgrund der Hanglage wurde deshalb ein Aufzug verbaut. Ebenso wird es ein neues Badehaus mit Umkleiden und Sanitärbereich geben, welches einen direkten Zugang zum Sportbecken hat. Ein weiterer Pluspunkt: eine Liftanlage, mit der Gäste mit körperlichen Einschränkungen ganz selbständig in das Becken eintauchen können.
Technikproben im November
Schwimm- und Sportbegeisterte können sich ebenso über die bereits neue Tribüne vom Sportbecken und einen neuen Sprungturm freuen. Noll: „Für die Gäste nicht sichtbar, aber viel Wert: Wir erneuern auch die Badewassertechnik. Das heißt neue Filteranlagen, neue Pumpen und vieles mehr.“ Die neue Technik senkt die Betriebskosten erheblich.
Mittlerweile sind die Abbrucharbeiten im großen Sportbecken komplett abgeschlossen und die Arbeiten im Springbecken laufen noch. In der zweiten Märzwoche beginnen die Aufbauarbeiten für das Edelstahlbecken, die Rohrbauarbeiten des Badehauses und die Arbeiten für die Erneuerung der Badewassertechnik.
„Laut aktueller Planung finden im November diesen Jahres Probeläufe für die Badewassertechnik statt und ab Mai 2024 ist die Nutzung beider Becken wieder vollumfänglich möglich“, freut sich Noll auf die Fertigstellung und bittet die Velberter damit um noch etwas Verständnis und Geduld bis zum Ende der Sanierungsphase. Das Wellen- und Kinderbecken steht den Badegästen auch in diesem Sommer weiterhin zur Verfügung.
Der Antrag für die Sanierungsmaßnahmen wurde bereits 2020 gestellt und Fördergelder in Höhe von zwei Millionen Euro genehmigt. Alleine die Kosten für die Sanierung der Becken, für das Badehaus und für den Ausbau der Barrierefreiheit belaufen sich auf ungefähr 3,5 Millionen Euro, insgesamt entsteht damit ein Aufwand von rund 5,5 Millionen Euro. Für die vollumfänglichen Sanierungsarbeiten haben sich die Stadtwerke Velbert dazu entschlossen, zu dem bereits genehmigten Fördergeld, weitere zwei Millionen Euro bereitzustellen. „Ein gutes Bäderangebot heißt auch Lebensqualität. Dies sehen wir klar in unserer Verantwortung. Zum Wohle der Velberter und der Stadt“, so Dr.-Ing. Kai-Uwe Dettmann, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert.