Fahrten bei Wind und Wetter: Öffentliche Verkehrsmittel spielen in kleineren Gemeinden nur eine untergeordnete Rolle - das Auto dominiert. Foto: Volkmann
Fahrten bei Wind und Wetter: Öffentliche Verkehrsmittel spielen in kleineren Gemeinden nur eine untergeordnete Rolle - das Auto dominiert. Foto: Volkmann

Velbert. Wer in Velbert wohnt, muss nicht zwangsläufig auch dort arbeiten. Tausende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pendeln für den Job über die Gemeindegrenze hinaus in umliegende oder gar weiter entfernte Städte. 


Das Statistische Landesamt hatte jüngst die aktuellen Pendlerzahlen für Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Im vergangenen Jahr sind demnach fünf Millionen Menschen über die Grenzen des Wohnortes zur Arbeit gependelt. Köln, Düsseldorf und Essen gehören bundesweit zu den zehn Städten mit den meisten sogenannten “einpendelnden Personen”, also jene Menschen, die aus anderen Wohnorten zum Arbeiten in diese Kommunen fahren.

Auch aus Velbert fahren tausende Arbeitnehmer in die drei genannten Großstädte. Essen führt dabei das Ranking an: Laut Pendleratlas treten 3.970 Velberter den rund zwölf Kilometer langen Weg nach Essen an, um dort ihrem Beruf nachzugehen. Knapp dahinter folgt Wuppertal mit 3.697 Pendlern.

Nach Düsseldorf fahren aus Velbert 2.486 Bürgerinnen und Bürger – erst auf den nachfolgenden Plätzen folgen Städte aus dem Kreis Mettmann. So arbeiten 2.086 Velberter Einwohner in Heiligenhaus und 1.405 in Wülfrath, 1.117 in Mettmann und 975 in Ratingen.

Unter den zehn größten Auspendelströmen befinden sich weiterhin Bochum (497), Köln (434) und Hattingen (413). So mancher Velberter tritt für den Job allerdings auch die Fahrt nach Bonn, Dortmund oder Krefeld an.

Und umgekehrt? Hier zeigt sich ein ähnliches Bild: Tausende pendeln aus umliegenden Städte für die Arbeit in die Schloss- und Beschlägestadt. Ganz oben steht Wuppertal mit 3.508 Pendlern. Es folgen Essen (3.250), Heiligenhaus (2.133), Wülfrath (1.259) und Hattingen (754). Aus der Landeshauptstadt sind es 546 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die ihrem Job in Velbert nachgehen.

Das Auto bleibt laut NRW-Statistikern dabei das Mittel der Wahl für viele Pendler: 68 Prozent sind mit dem Pkw unterwegs, 14 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern pendelten laut Daten des Mikrozensus 2024 hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz. Weitere zehn Prozent fuhren mit dem Fahrrad, Pedelec oder E-Bike. Die Größe der Stadt hat dabei einen enormen Einfluss: in Kleinstädten mit unter 20.000 Einwohnern liegt der Pkw-Anteil bei 80 Prozent, in Großstädten mit über 500.000 Einwohner nutzt nur knapp die Hälfte das Auto – rund ein Drittel der Menschen setzt dann auf den öffentlichen Nahverkehr.  69 Prozent der Pendler benötigt in NRW weniger als eine halbe Stunde, um zur Arbeit zu gelangen. Sechs Prozent benötigen für die einfache Strecke allerdings eine Stunde oder mehr.