Hagen. Vor genau 25 Jahren ist der Polizist Michael Erkelenz bei einem tödlich verwundet worden. Der Beamte kämpfte im Krankenhaus eine Woche lang um sein Leben, erlag der erlittenen Schusswunde jedoch.
In vielen Polizeidienststellen gibt es Ereignisse aus der Vergangenheit, welche die Zeit überdauern. Im Kreis Mettmann ist das der Tod des Polizisten Adalbert Bach, der vor rund drei Jahrzehnten bei einem Einsatz in Wülfrath erschossen wurde. Die Polizeibehörde in Hagen erinnert dieser Tage an einen Vorfall, der sich vor 25 Jahren ereignet hatte: Ein flüchtende Täter hatte den Beamten Michael Erkelenz angeschossen, und wenig später eine 41-jährige Lehrerin auf ihrer Terrasse erschossen.
Der getöteten Frau sowie an ihrem Kollegen „Bulli“ gedenkt die Polizei am 1. August 2024.
„Tagelang hast Du wie ein Löwe in einem Hagener Krankenhaus um Dein Leben gekämpft. Aber vergeblich. Deine Verletzungen waren einfach zu schwer.“, schreibt die Polizei Hagen in einem emotionalen Brief.
„Wir verfluchen diesen verdammten Sonntag, an dem Du in den Nachmittagsstunden zusammen mit Deinem Streifenpartner zur Lützowstraße in Hagen geschickt wurdest“.
Anwohner hatten die Behörde zuvor über einen verdächtigen Mann informiert, der mehrere Kinder angesprochen hat. „Als ihr am Einsatzort angekommen seid, wart ihr mit Eurem Streifenwagen sofort die Attraktion für die vielen Kinder auf der Straße. Sie sind hinter Eurem Auto hergelaufen und haben mit Euch gesprochen“, so die Hagener Behörde.
Dann ereignete sich der folgenschwere Moment: Bei der Kontrolle zog der verdächtige 24-Jährige unerwartet eine Pistole und feuerte zweimal auf Michael Erkelenz. Eine Kugel traf den Beamten in die Brust. Seinen Partner verfehlt der Täter. „Er wollte sofort zurückschießen, aber es war ihm nicht möglich“, so die Polizei. Es hätten zu viele Kinder auf der Straße gestanden.
Der 23-Jährige flüchtete und erschoss wenige Minuten später eine 41 Jahre alte Lehrerin – vor den Augen ihres 13-jährigen Sohnes. Zu diesem Zeitpunkt lief bereits eine Fahndung, verhindern Konnte die Polizei den Mord an der Frau allerdings nicht.
Später richtete der Täter seine Waffe auf offener Straße gegen sich selbst und war auf der Stelle tot. Die Gründe für das Handeln des jungen Mannes sind ungeklärt.
Polizeibeamter starb im Krankenhaus
Michael Erkelenz erlag am 7. August 1999 seinen schweren Verletzungen. Die Ärzte hatten eine Woche lang um das Leben des Beamten gekämpft.
„Heute, genau 25 Jahre später, denken wir ganz besonders an Dich, aber auch an die getötete Lehrerin, sowie all Eure Angehörigen und Freunde. Auch denken wir an Deinen damaligen Streifenpartner, den Dein Tod sehr mitgenommen hat“, schreibt die Polizei Hagen.
Ein Detail ist besonders tragisch: Weil Schutzwesten damals noch nicht über Dienstwege zur Verfügung gestellt wurden, hatte Michael Erkelenz sich selbst eine solche gekauft und sie immer getragen. „Nur an diesem verdammten Sonntag wegen der Hitze nicht“, so die Polizei. In diesem Jahr hätte „Bulli“ in den Ruhestand gehen können.
„Für uns bleibst Du immer unvergessen, lieber Bulli. Und wir werden nicht aufhören, an Dich zu erinnern und an Dich zu denken. Denn tot ist nur, wer vergessen wird“.
Im neu gebauten Polizeipräsidium an der Hoheleye möchte die Behörde im Foyer eine Gedenktafel errichten.
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